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Covid-19 in Bulgarien: Tag 114

Foto: EPA/BGNES


Bulgaren benötigen für Zypern-Reisen Covid-19-Test

Ab heute müssen alle Reisenden aus Bulgarien bei Besuchen Zyperns einen negativen Covid-19-Test vorweisen. Nikosia hat Bulgarien auf die Liste der Staaten mit einem höheren Risiko gesetzt. Die Maßnahme erfolgte, nachdem sich bei einem Flug zwischen Bulgarien und Zypern drei Reisende als infiziert erwiesen. Der vorzulegende PCR-Test darf nicht älter als 72 Stunden sein. Bei der Einreise muss ferner ein elektronischer Fragebogen ausgefüllt werden, in dem Informationen über den Aufenthalt auf Zypern angegeben werden müssen.

Drei Mal wöchentlich Flüge zwischen Bulgarien und Luxemburg ab 1. Juli

Ab dem 1. Juli wird es zwischen Bulgarien und Luxemburg dreimal pro Woche Direktflüge für Touristen geben. Das wurde beim offiziellen Besuch der stellvertretenden Ministerpräsidentin und Außenministerin Ekaterina Sachariewa in Luxemburg bekannt. "Im Kampf gegen die Ausbreitung der Krankheit sollten nicht ganze Länder geschlossen werden. Es sollten Gebiete oder Städte, in denen es zu Ausbrüchen kommt, begrenzt werden", erklärte Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn. Ekaterina Sachariewa stimmte ihrem Amtskollegen zu und betonte, dass Bulgarien für Touristen aus Luxemburg offen sei und sie erwarte. 

Bulgarien erwartet EU-Regelung für Touristen aus Drittländern

Anfang dieser Woche werden Anweisungen der Europäischen Kommission erwartet, was Reisen von Bürgern aus Ländern außerhalb der Europäischen Union anbelangt, informierte Tourismusministerin Nikolina Angelkowa. Ihren Worten nach betreffe das Länder, aus denen viele Touristen nach Bulgarien kommen, wie Russland, Israel, die Ukraine, Weißrussland, die Türkei u.a. Anglkowa fügte hinzu, dass in den letzten Tagen der Touristenstrom an der bulgarischen Schwarzmeerküste merklich zugenommen habe. „Es sind sehr viele Bulgaren, die der heimischen Küste den Vorzug gegeben haben. Ich hoffe, dass in dieser Woche auch die geplanten Charterflüge verwirklicht werden, damit die Ferienorte Sonnenstrand, Goldstrand und Albena wiederbelebt werden, die vornämlich mit ausländischen Touristen rechnen“, sagte die Tourismusministerin.

Heißes Wetter kurbelt Binnentourismus an

„Allein am vergangenen Wochenende wurden 190.000 touristische Reisen unternommen. 50.000 Bulgaren sind ins Gebirge gefahren“, informierte für den BNR Rumen Draganow vom Institut für Einschätzungen und Analysen im Tourismus. Seinen Ausführungen nach würden die Urlauber speziell wegen der Corona-Krise den Gebirgen des Landes den Vorzug geben. Was die Urlauber aus dem Ausland anbelange, würden die Rumänen ein großes Interesse an den bulgarischen Schwarzmeerferienorten zeigen. Die Hoteliers sind der Ansicht, dass sie aus Angst vor dem Coronavirus auf Bulgarienreisen verzichten würden.
Im vergangenen Jahr wurden in Bulgarien über 20 Millionen Inlandreisen bulgarischer Bürger registriert. Zur gleichen Zeit wurde unser Land von 12,5 Millionen Ausländern besucht.

Covid-19-Neuinfektionen auf die Hälfte zurückgegangen

In den vergangenen 24 Stunden wurden bei 1.034 durchgeführten Corona-Tests 66 Neuinfektionen ermittelt – 46 weniger, als am Tag zuvor, weisen die Angaben des Nationalen Informationssystems über die Verbreitung der Corona-Seuche aus. Seit Beginn der Epidemie wurden in Bulgarien insgesamt 4.691 Fälle diagnostiziert, darunter sind 1.964 aktiv. 423 Patienten werden stationär behandelt, 25 davon auf Intensivstationen. Infiziert wurden bislang 137 Ärzte, 142 Krankenschwestern, 68 Sanitäter, 5 Feldschere und 42 weitere Personen, die zum medizinischen Personal gezählt werden.
Als genesen gelten insgesamt 2.508 Patienten, davon 33 in den letzten 24 Stunden. Im Verlauf des vergangenen Tages sind 3 weitere Menschen an den Folgen der Seuche gestorben; damit ist die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Corona-Pandemie auf 219 gestiegen.

Gesundheitsministerium gegen überfüllte Kindergärten und Krippen

Die Position des Ministeriums ist noch vor der Coronavirus-Pandemie unverändert und in der gegenwärtigen Situation aktueller denn je – es erklärt sich gegen die zusätzliche Aufnahme von Kindern in Kindergärten und Krippen, berichtete BGNES. Das Ministerium besteht auf die strikte Einhaltung der Anforderungen für ein gesundes Umfeld beim Aufziehen und Erziehen der Kinder. Demnach sollten jedem Kind eine Fläche von mindestens 4 Quadratmeter zur Verfügung stehen.

Coronavirus auf Oberflächen nicht lebensfähig

„Die Behauptung, dass das Coronavirus auf Oberflächen leben können, ist absurd. Es ist ein lebender Organismus, der außerhalb der Zelle nicht lebensfähig ist“, sagte dem BNR gegenüber Prof. Dr. Krassimir Metodiev, Immunologe, Experte auf dem Gebiet des Bioterrorismus und Präsident der International Medical Association „Bulgaria“. „Solche Behauptungen verursachen lediglich Psychosen und die Menschen fürchten sich, verschiedene Oberflächen zu berühren und reichen sich nicht die Hand“, kommentierte Prof. Metodiev. Er äußerte, dass sich momentan das Coronavirus verändere und den verschiedenen geographischen und klimatischen Bedingungen anpasse. Aus diesem Grund dürfen die epidemiologischen Maßnahmen nicht unterschätzt werden, appellierte der Wissenschaftler.

Maßnahme 60/40 bis Ende September gültig

Die staatliche Maßnahme 60/40 zur Unterstützung der Beschäftigung soll bis Ende September gelten und kann, falls erforderlich, bis Ende des Jahres verlängert werden, teilte die Ministerin für Arbeit und Sozialpolitik Deniza Satchewa mit. Der Vorschlag wurde von Arbeitgebern und Gewerkschaften einstimmig unterstützt. Ab dem 1. Juli ist geplant, den Umfang der Wirtschaftszweige mit Anspruch auf Entschädigung zu erweitern. Die Verpflichtung der Arbeitgeber, Steuern und Sozialversicherungsbeiträge für das laufende Jahr gezahlt zu haben, sofern sie diese für fällig erklärt haben, entfällt. Ab dem 1. Juli startet ein Paket mit zwei weiteren Maßnahmen, um die Beschäftigung von Angestellten im Verkehrssektor, in Hotels und Restaurants aufrechtzuerhalten, sowie das Programm "Beschäftigung für dich", mit dem Arbeitslose für einen Zeitraum von drei Monaten eingestellt werden können.

Bulgarien stellt mittelständischen Unternehmen 102 Millionen Euro zur Verfügung

Die Europäische Kommission hat Bulgarien die Genehmigung erteilt, von Covid-19 betroffene mittelständische Unternehmen mit 102 Mio. Euro zu unterstützen. In einer Erklärung der Europäischen Kommission heißt es, dass die Maßnahme notwendig, angemessen und verhältnismäßig sei. Ein Teil der Mittel (87 Millionen Euro) stammt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, und die Unternehmen erhalten direkt und unentgeltlich bis zu 75.000 Euro. Es gibt keine Einschränkung bezüglich ihrer Aktivitäten, mit Ausnahme der anfänglichen Produktion und Verarbeitung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, Fischerei, Aquakulturen, Forstwirtschaft, Finanzdienstleistungen und Glücksspiel. Die Mittel werden vor dem 31. Dezember an rund 1.500 Unternehmen vergeben werden.

Geschäftsklima in Bulgarien verbessert sich weiter

Im Juni dieses Jahres habe sich das Geschäftsklima in Bulgarien weiter verbessert, was auf die besseren Einschätzungen und Erwartungen der Unternehmen in allen Bereichen – Industrie, Bauwesen, Einzelhandel und Dienstleistungen zurückgeführt werden könne, informierte das Nationale Statistikamt. Der Geschäftsklima-Index sei im Juni um 11,4 Prozent gestiegen, nachdem er bereits im Vormonat um 11,8 Prozent gewachsen war. Im April 2020 war hingegen wegen der Corona-Pandemie eine Verschlechterung von 42 Prozent zu verzeichnen, so dass der Geschäftsklima-Index auf Werte von Februar 1997 zurückfiel, als viele Banken in Bulgarien Pleite gingen. Die Unternehmen prognostizieren, dass die Preise keine Erhöhung erfahren werden. Einzig im Einzelhandel sei ein unmerklicher Anstieg zu erwarten.


Weitere wichtige Informationen zu Covid-19 in bulgarischer Sprache und in 9 Fremdsprachen finden auf der Internetseite von Radio Bulgarien in unserer Spezialrubrik COVID-19.


Zusammengestellt: Elena Karkalanowa und die Nachrichtenredaktion
Übersetzung: Wladimir Wladimirow und Georgetta Janewa



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