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Geigenvirtuose Vasko Vassilev wird 50 Jahre alt

„Ich liebe das Publikum und meine Kollegen und träume von der Rückkehr in die Konzertsäle“

Foto: Facebook/ Vasko Vassilev

Vasko Vassilev begann seine Laufbahn als Wunderkind und gehört auch heute noch zu den besten Violininterpreten in der Welt. Mit seinen ungewöhnlichen Konzertideen fordert er stets das Publikum heraus.

An seinem 50. Geburtstag, den der Künstler heute begeht, gibt Vasko Vassilev in seiner Geburtsstadt Sofia ein Konzert. Ferner ist die Vorstellung eines neuen Buches und eines Films über ihn geplant. Das Buch ist mit „Vasko Vassilev hinter den Kulissen“ betitelt und enthält 300 Aufnahmen des Fotografen Christo Russew, die während Konzertreisen des weltbekannten Musikers gemacht wurden.

Der Film über den Geiger ist Teil der Reihe „Die Kinder des „anderen“ Bulgarien“ des Journalisten Georgi Toschew. Der Streifen erzählt über das Leben des begabten Bulgaren, der mit 9 Jahren ein Musikstudium in Moskau begann und seine Ausbildung in London fortsetzte.

Obwohl Vassilev das Lampenfieber gut im Griff hat, ist er dennoch vor dem heutigen Konzert aufgeregt:

„Für mich stellt jedes Konzert etwas besonderes dar, doch diesem kommt eine besondere Bedeutung zu, da viele Menschen aus der ganzen Welt speziell daran gearbeitet haben, damit es gerade an diesem Tag geschieht und das angesichts der schweren Lage, sowohl für das Publikum, als auch für die Künstler. Für mich ist es ein Erlebnis. Was das Repertoire anbelangt, habe ich ein breites Spektrum an Stilrichtungen und Werken gewählt, die in meiner 40jährigen Karriere eine Rolle gespielt haben – von der Klassik bis zu Flamenco, Piazzolla und Filmmusik.

Was das Buch von Christo Russew angeht, sind Idee und Verwirklichung allein ihm zu verdanken. Zu Beginn, als er begann, mich auf meinen Konzertreisen zu begleiten und ständig in meiner Nähe zu sein, erschien mir das etwas seltsam, doch ich gewöhnte mich daran. Ich schenke ihm Vertrauen, denn er ist nicht nur ein guter Fotograf, sondern auch ein ausgezeichneter Mensch. Er versteht es, die wichtigsten Augenblicke einzufangen. Mittlerweile hat er 50.000 Fotos von mir gemacht, aus denen er für den Bildband ausgewählt hat. Ich denke, dass es das beste Geschenk ist, das man erhalten kann. Das Buch gefällt mir sehr. Ich muss mich sogar über mich selbst wundern, denn auf keines der Fotos mache ich ein mürrisches oder schlechtgelauntes Gesicht.“

Foto: Christo Russew

In den Zeiten der Corona-Seuche unterhält Vasko Vassilev den Kontakt zu seinem Publikum vor allem über die sozialen Netze. Ständig veröffentlicht er neue Videos mit ernsten Appellen, die er mit einem Lächeln im Gesicht an die Menschen richtet und dabei sein Humorgefühl nicht vergisst. Dank eines dieser Videos konnten 10.000 Lewa (ca. 5.100 Euro) zur Unterstützung der Krankenschwestern des hauptstädtischen Unfallkrankenhauses „Pirogow“ gesammelt werden.

Welche Träume hat heute der 50 Jahre alt gewordene Vasko Vassilev, wollten wir von dem Künstler wissen.

„Ich denke, dass jeder Künstler die gleiche Antwort geben wird – wir wollen in die Konzertsäle zurück, in denen die Menschen gefahrlos Musik hören können und dass sich das normale Leben wieder einstellt. Von dieser Pandemie ist unsere Arbeit stärker betroffen, als alle anderen, mehr als die Restaurants, Hotels u.a. Mir fehlt der Kontakt zum Publikum, besonders in England, wo die Einschränkungsmaßnahmen am schärfsten sind. Mir fehlt der Kontakt zu meinen Kollegen – Instrumentalisten, Sängern, Bühnenkünstlern...“

Eine wichtige Stütze bildet die Familie, die bei Vasko Vassilev eine noch größere Rolle spielt. Seine Eltern sind beide Musiker, wie auch seine drei Schwestern.

„Meine Familie ist groß und bunt. Jüngst bin ich zum zweiten Mal Onkel geworden. Ich bin mit meinen Schwestern sehr glücklich. Meine kleine Schwester ist eine hervorragende Perkussionistin und macht eine beeindruckende Karriere. Ohne meine Eltern, ohne meine Familie wäre nie das aus mir geworden, was ich heute bin.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen und alle Hörer und Liebhaber der Musik grüßen. Ich liebe euch! Falls ihr nicht zu dem Konzert am 14. Oktober nach Bulgarien kommen könnt, erwarte ich euch zu meinem nächsten Konzert.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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