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Buch statt Karte – eine schöne Geste mit Mission

Nur etwa 10-15% der Bücher gelangen zu den Lesern über den Online-Handel

Foto: Pixabay

In Erwartung auf das Fest wird unser Bewusstsein immer mehr vom Gedanken beherrscht, wie wir unseren Freunden und Nächsten Freude bereiten können. Das wohl populärste Suchwort im Internet ist derzeit zweifellos „Geschenkideen“.

Die ersten 11 Monate des Jahres haben bewiesen, dass 2020 anders ist als die Jahre davor und das wird sich unweigerlich auch auf die Art und Weise auswirken, wie wir Weihnachten und Silvester feiern.

Die Epidemie-Maßnahmen, die vorerst nur bis zum 21. Dezember angekündigt sind, lassen den Wunsch, Firmenpartys zu organisieren, fallen, ebenso wie für den traditionellen vorweihnachtlichen Geschenkekauf. Obwohl die Geschäfte außerhalb der großen Einkaufszentren vom Typ Mall geöffnet sind, werden manche Handelsunternehmen zweifellos Einbußen einstecken müssen.

In einem Interview für den Bulgarischen Nationalen Rundfunk (BNR) erklärte die Vorsitzende der Assoziation „Bulgarisches Buch“, Welisara Dobrewa, dass der derzeitige partielle Lockdown sich negativ auf den Buchhandel auswirken wird. Sie ist jedoch überzeugt, dass die Bücher, trotz der Pandemie und Isolation, genauso wie die Medikamente und Nahrungsmittel, weiterhin zu den Menschen gelangen müssen, weil sie das Bedürfnis zu lesen haben.

Welisara Dobrewa glaubt, bei den Lesern ein spezifisches Verhalten beobachtet zu haben. Ihren Worten zufolge sind die Buchhandlungen der Hauptweg, auf dem die Bücher zu den Lesern gelangen.

„Wir alle reden vom Online-Handel, doch die Realität im Land zeigt, dass nur etwa 10-15% der Bücher online gekauft werden.“

Trotzdem sollten wir nicht darauf verzichten zum bevorstehenden Fest Bücher zu verschenken, oder die eigene Bibliothek mit Neuerscheinungen zu bereichern, „weil wir durch das Buch Glaube und Hoffnung oder einfach nur eine schöne Geschichte schenken können, die uns von unruhigen Gedanken oder den stressigen Alltag ablenken können“, ist die Verlegerin Wiktoria Bisserowa kategorisch. Ihr zufolge liegt das Buch in der mittleren Preisklasse möglicher Geschenke. Ein Buch kostet in Bulgarien im Durchschnitt 10 Euro und man könnte es auch anstelle einer Karte auswählen und verschenken, denn manche Buchtitel haben aussagekräftige Botschaften.

Wiktoria Bisserowa hat nicht nur die Kampagne „Kaufe ein Buch“ inspiriert, die Kinder zum Lesen anregen soll, sondern ist auch die treibende Kraft. Durch die Kampagne appelliert sie auch jenen zu helfen, die ihr Leben den Büchern gewidmet haben.

"Hinter der Entstehung eines Buches stehen nicht nur die Autoren, Verleger und Händler, sondern auch Künstler, Layout-Designer, Drucker und Redakteure. Für gewöhnlich haben sie keine Arbeitsverträge und deshalb waren die vergangenen Monate sehr schwierig für sie“, sagt Bisserowa und fügt hinzu, dass bei der ersten Covid-19-Welle im Frühjahr 30% der Inhaber von Verlagen und Buchhandlungen gezwungen waren, Angestellte zu entlassen und danach nur etwa 72% es geschafft haben, ihre Tätigkeit zumindest teilweise wiederherzustellen. Für die Buchhandlungen war es ein herber Schlag, der zum Rückgang der Verkäufe um 50-70% geführt hat, belegen die Angaben der Assozuation „Bulgarisches Buch“. 

Die Kampagne „Kaufe ein Buch“, die nach April und September bereits zum dritten Mal in diesem Jahr durchgeführt wird, will nicht nur das Lesen unter Heranwachsenden fördern, sondern auch den Buchmarkt unterstützen. Die Branche hat zum Fest ihre Botschaft erweitert: "Kaufe ein Buch. Verschenke es zu Weihnachten“. Die Verleger nennen das ein Geschenk mit Mission und Sinn, weil sie glauben, dass das Buch das wertvollste und zeitloseste Geschenk ist und bleibt, das Liebe, Wärme und Gemütlichkeit spendet.

Redaktion: Joan Kolev

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Archiv



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