Am 21. Mai gedenken die christlichen Kirchen der heiligen Konstantin und Helena, die als „Apostelgleiche“ bezeichnet werden, was ihre Bedeutung unterstreicht.
Der römische Kaiser Konstantin der Große (280-337), der mit der Verlegung der Hauptstadt des Römischen Reiches von Rom nach Byzantion – dem später nach ihm benannten Konstantinopel bekannt ist, gewährte mit dem sogenannten „Mailänder Edikt“ „sowohl den Christen als auch überhaupt allen Menschen freie Vollmacht, der Religion anzugehören, die ein jeder für sich wählt“. Seine Mutter Helena hingegen veranlasste einer Legende nach Grabungen in Jerusalem, bei denen unter anderem Reste des Wahren Kreuzes und der Ort des Heiligen Grabes Christi gefunden wurden.
325 wurde das Christentum der römischen Religion gleichgestellt, alle einschränkenden Gesetze und Verordnungen wurden aufgehoben, Kirchen und Friedhöfe zurückerstattet. Als Alleinherrscher förderte Konstantin der Große zunehmend das Christentum und ließ viele Kirchen bauen.
Der Tag der heiligen Konstantin und Helena werden in den ihnen geweihten Kirchen besonders festlich begangen. Eine darunter befindet sich nördlich der bulgarischen Schwarzmeerstadt Warna im Ferienort „Hll. Konstantin und Helena“. Laut Überlieferungen sei bereits im 14. Jahrhundert an einer dortigen Heilquelle ein Kloster gegründet worden. Bis heute wird behauptet, dass das aus ihr sprudelnde Wasser bei Augenleiden helfe und den Geist stärke.
Heute wird der Gottesdienst um 9 Uhr mit einer Festmesse beginnen, dem eine Wasserweihe folgen soll. Damit wird das Fest eröffnet, das dem ersten bulgarischen Urlaubsort am Meer gewidmet ist.
In den Zeiten des Sozialismus war der Ort in „Druschba“ umbenannt, hat aber nach der Wende zur Demokratie wieder seinen alten Namen erhalten. Die Ortschaft erlangte Ende des 19. Jahrhunderts an Bedeutung, als hier das größte Sanatorium der Balkanhalbinsel für Kinder errichtet wurde, die an Knochentuberkulose leiden.
Eine weitere interessante Tradition in Verbindung mit dem Tag der heiligen Konstantin und Helena: Im Strandscha-Gebirge ist ein uralter aus heidnischer Zeit stammender Brauch erhalten – der des Feuertanzes. Bis Ende des 19. Jahrhunderts gab es noch viele Dörfer in der Region, in denen dieser Brauch gepflegt wurde. Im Zuge der Gräuel an den Christen während des Balkankrieges 1912 war die Tradition fast erloschen, blieb jedoch in abgelegenen und schwer zugänglichen Teilen des Strandscha-Gebirges erhalten, wie im Dorf „Bulgari“, in dem bis heute die Feuertänzer in die Glut steigen und ihre Tänze vollführen und zwar am 3. Juni, an dem nach altem Kirchenkalender die heiligen Konstantin und Helena speziell geehrt werden.
Redaktion: Elena Karkalanowa
Deutsche Fassung: Wladimir Wladimirow
Fotos: BGNES, bgtourism.bg
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