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Zu Gast im Museum für Geschichte und Ethnographie in Elchowo

Foto: ilovebulgaria.eu

Das 1958 in der südostbulgarischen Kleinstadt Elchowo gegründete Museum für Geschichte und Ethnographie zieht die Besucher mit mehreren ständigen Ausstellungen in verschiedenen Gebäuden an. Darunter ist eine Exposition, die das reiche ethnographische Erbe dieser Region Bulgariens vorstellt. Auch die Vielfalt der Frauentrachten in der Region Elchowo wird präsentiert; dieser Landstrich ist für seine reich bestickten Frauenhemden bekannt, auf die die Einheimischen besonders stolz sind.

Nicht weniger interessant ist die Begegnung mit den unschätzbaren archäologischen Schätzen, die in Südostbulgarien und entlang des Flusses Tundscha gefunden wurden. Von besonderem Interesse ist ein einzigartiger Kupferbarren.

„Er stammt aus der späten Bronzezeit (14. bis 12. Jahrhundert v. Chr.)“, erzählte in einem Interview für den Bulgarischen Nationalen Rundfunk die Chefkuratorin des Museums in Elchowo, Dobrinka Kostowa. „Der Barren hat die Form einer ausgestreckten Ochsenhaut. Er ist sehr gut gearbeitet und zudem ausgezeichnet erhalten. In Bulgarien wurden drei weitere ähnliche Barren entdeckt, aber im Gegensatz zu den anderen weist der Barren aus Elchowo keinerlei Beschädigungen auf. Er wurde als Vormünzeinheit zum Tausch verwendet. Dieser Barren wird oft auf internationalen Ausstellungen gezeigt, befindet sich jetzt aber zusammen mit anderen einzigartigen Funden in unserem Museum in Elchowo.“

Zu den neuen Funden gehört ein Kästchen mit medizinischen Instrumenten, das demnächst im Nationalen Archäologischen Institut mit Museum der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften ausgestellt werden soll.

„Sie /die Werkzuge/ sehen fast genauso aus wie die modernen“, erklärt Dobrinka Kostowa. „Sie sind aus Bronze gefertigt und wurden zur Reinigung von Wunden und verschiedene andere Manipulationen verwendet. Das Wissen über die menschliche Anatomie reicht bis in die Anfänge der Menschheitsgeschichte zurück. Allmählich begannen unsere Vorfahren, medizinische Instrumente herzustellen sowie natürliche Heilmittel und später verschiedene chemische Elemente zu verwenden. Das Kästchen mit den Instrumenten wurde 2008 in einem Hügelgrab im Dorf Borissowo in der Region Elchowo gefunden.“

In Elchowo, der Geburtsstadt von Welko Kanew, befindet sich ein spezieller Ausstellungssaal, der dem unvergessenen bulgarischen Schauspieler, Sänger und Komiker gewidmet ist. Laut der Chefkuratorin des Museums ist dies die einzige ständige Ausstellung, die in der Geburtsstadt eines bulgarischen Schauspielers geschaffen worden ist. Die Museumssammlung gewährt den Besuchern einen Einblick in das Leben des berühmten, von Generationen von Bulgaren geliebten Bühnen-, Fernseh- und Filmkünstlers zu erhalten. Viele der Exponate erinnern an einige seiner Glanzrollen.

Dobrinka Kostowa informierte, dass das Museum für Geschichte und Ethnographie Mitte September eine zeitweilige Ausstellung mit Funden präsentieren wird, die bei Ausgrabungen der thrakisch-römischen Siedlung beim Dorf Strojno nahe Elchowo entdeckt wurden.

Zusammengestellt: Joan Kolev

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: ilovebulgaria.eu



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