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Geschichten über moderne Aufklärer

Leo Kadeli – der Albaner mit der bulgarischen Seele

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Foto: Facebook / Freunde, helft! - Leo Kadeli

„Das Gute siegt immer. Wenn du es geschafft hast, einen Menschen besser werden zu lassen, dann hast du es geschafft, die ganze Welt zu verändern.“ Das ist die Lebensphilosophie eines der für die Kampagne des Bulgarischen Nationalen Rundfunks „Aufklärer des Jahres“ Nominierten.

„Der Albaner mit der bulgarischen Seele", so wird Leo Kadeli oft genannt. Er lebt seit 15 Jahren in Bulgarien und seit fünf Jahren hat er sich der Idee verschrieben, wohltätige Bulgaren ausfindig zu machen und sie zu vereinen, um Landsleuten in Not zu helfen. Zu diesem Zweck hat er die Plattform „Freunde, helft!“ ins Leben gerufen, der sich inzwischen 80.000 Personen angeschlossen haben. Besonders aktiv unter ihnen sind die im Ausland lebenden Bulgaren.

Jeder hilft so gut und womit er kann. Die einen spenden Geld, die anderen stellen Lebensmittel oder andere Dinge des täglichen Lebens zur Verfügung, Dritte helfen durch ihre uneigennützige Arbeit. Inzwischen konnte 9.000 Bulgaren geholfen werden.

„Für die einen mag das wenig sein, aber für diejenigen, die nichts haben, ist es viel“, sagt Leo Kadeli in einem Interview für Radio Bulgarien.

„Wir haben 300 Wohnungen von Menschen in Not komplett renoviert und für viele auch Möbel gekauft. Der letzten Frau, der wir geholfen haben, war die 97-jährige Maria aus Targowiste, die unter sehr schwierigen Bedingungen lebte. Sie hatte kein Bad und war noch nie in ihrem Leben in einer Gaststätte gewesen. Als sie uns das erzählt hat, waren wir abends in einem Restaurant essen. Sie war sehr glücklich“, erzählt Leo Kadeli, der es meidet, sich mit Sponsoren oder Werbung zu engagieren. Alles muss uneigennützig sein.

Im vergangenen Covid-Jahr als die Welt sich geradezu verschlossen hatte, hatte Leo Kadeli viel Zeit zum Nachdenken. Er bemerkte die Veränderung in den Menschen, die mitfühlender wurden und bereit waren, anderen Menschen zu helfen. So haben sich der Gruppe „Freunde, helft!“ Menschen verschiedener Berufe angeschlossen, darunter Professoren, Politiker, Schuldirektoren…

„Inzwischen sind wir zu einer Institution geworden“, freut er sich. „Uns erreichen Notrufe über Menschen am Rande der Existenz“, sagt Leo Kadeli, für den jede Geste, sei sie auch noch so klein, zählt. Wie zum Beispiel einer 92-jährigen Frau, die Hausschuhe häkelt, alles abzukaufen, um das Gehäkelte wiederum anderen Bedürftigen zu schenken. Ihn hat vor allem fasziniert, dass diese Frau durch ihre ehrliche Arbeit und Würde versucht, sich allein aus der Patsche zu helfen, anstatt zu betteln.

Sollte er den Preis „Aufklärer des Jahres“ gewinnen, so will er ihn einem Menschen in einem entlegenen Dorf weitergeben, der, sei es nur mit einem Ziegelstein oder einem Laib Brot einem anderen Menschen geholfen hat. „Derjenige, der selbst fast nichts hat, aber anderen hilft, verdient die Auszeichnung am meisten!“, ist Leo Kadeli überzeugt. Eine Bestätigung für seine Auffassung sind auch die Worte des Lehrers Petar Danow: „Selbst das wenige Gute, das du tust, wird dir in einer schwierigen Zeit zu Hilfe kommen, um dich vor dem Unglück zu retten.“

Redaktion: Gergana Mantschewa nach einem Interview von Diana Dontschewa von BNR-Horizont

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Facebook / Freunde, helft! - Leo Kadeli


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