Der Tag des heiligen Nikolaus von Myra, den die Bulgarische Orthodoxe Kirche am 6. Dezember ehrt, gehört zu den größten Volksfesten im Winter. In der Folklore ist der Heilige mit verschiedenen älteren heidnischen Göttern verschmolzen. In alten Legenden wird er als ein vielgesichtiger Heiliger beschrieben. Mal erscheine er als junger Recke mit unvorstellbaren Kräften, mal als alter Greis mit einem langen weißen Bart.
Eines der Volkslieder, das seit je her am Tag des heiligen Nikolaus gesungen wird, erzählt, wie er sein Pferd beschlägt, um mit allen anderen Heiligen die Jungfrau Maria aufzusuchen, weil der „junge Gott“ geboren worden sei. Als sie nun an der Festtafel sitzen, reicht man auch dem heiligen Nikolaus einen goldenen Pokal mit Wein. Der Heilige sinkt jedoch in sich zusammen, als sei er eingeschlummert. Im letzten Augenblick, bevor er den Wein verschüttet, kommt wieder zu sich und erklärt den Anwesenden, dass er eigentlich nicht eingeschlafen sei. Er wäre zum Schwarzen Meer „gewandelt“, hätte den dortigen Sturm besänftigt und drei Schiffe gerettet.
Er übt einen der prestigeträchtigsten und interessantesten Berufe aus. Sein Gesicht ist auf der ganzen Welt bekannt, aber man stellt ihn sich meist mit einer Stradivari-Geige vor, während er spielt. Zu Gast bei Radio Bulgarien war Rainer..
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