Rados Farm liegt versteckt zwischen den sanften Hügeln und Bergrücken von Rila und Pirin. Seine Schäferhütte ist ein alter Militärwagen, der in einem gemütlichen Unterschlupf verwandelt wurde. Dort, in Schafsdecken eingewickelt, um sich vor dem eisigen Wind draußen zu wärmen, sind die Freunde des Fotografen Iwo Dantchew anzutreffen.
Radoslaw und Iwana sind zwei der Protagonisten im Projek von Iwo Dantschew „Die Behüter“, dessen Idee es ist, die farbenreichen Maskentänze in unserem Land im Bild festzuhalten.
Mehr über das Projekt finden Sie hier.
Das mit Kommentaren versehene Filmmaterial postete der Fotograf Ende Dezember, kurz vor Beginn der Maskenspiele am Neujahr in den sozialen Medien.
„Radoslaw und Iwana habe ich kennengelernt als ich für mein Projekt „Die Behüter“ unterwegs war und nach einer passenden Geschichte suchte. Sie verkörpern die Verbindung zwischen den Generationen, dank der alte Traditionen die Jahrtausende überdauert haben, um auch heute noch für uns aktuell zu sein. Dem Vater war es gelungen, in seiner Tochter den Funken zu entzünden, der in ihm brannte, seit er selbst ein Kind war. Das kleine Mädchen hatte bereits dieselbe Liebe zu den Tieren und Traditionen entwickelt, die nur wahre Behüter haben“, erzählt der Fotograf.
Rado, der mit den Ziegen auf den saftigen Wiesen des Pirin groß geworden ist, hat sich heute im Rila niedergelassen. Sein ganzes Leben lang hat er Tiere gezüchtet.
Rado gehört jener Art Männer an, die nur in den Bergen geboren werden. Sein Blick brennt, sein Herz ist für die ganze Welt offen, seine Hände sind zäh und rau von harter Arbeit.
Wenn der Ziegenbock Pratschljo Iwanas Stimme hört, spitzt er die Ohren und rennt zu ihr. Aber anstatt sie mit den Hörnern zu stoßen, lässt er sich von ihr wie ein Hund kraulen.
Seit ihrem vierten Lebensjahr zieht Rado Iwana Felle über und entfachte so den Wunsch in ihr, eines Tages bei den Maskenspielen dabei zu sein. Seitdem träumt sie davon, eines Tages die Maskenläufer anzuführen.
„Von der Ausstrahlung meiner Protagonisten fasziniert, fotografierte ich weiter, während es fast dunkel wird. Der eisige Wind pfeift uns um die Ohren, die kleine Iwana beißt die Zähne zusammen und rührt sich nicht von der Stelle. Ich mache mir Sorgen um sie, doch Rado entgegnet stolz: „Kein Problem. Die Kleine ist zäh.“
Redaktion: Weneta Nikolowa
Fotos und Kommentare: Iwo Dantschew
Übersetzung: Georgetta Janewa
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