Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Russland-Ukraine-Konflikt

Der Ukraine-Russland-Konflikt aus der Sicht der Bulgaren

Foto: EPA/BGNES

„In der gegenwärtigen Situation verhält sich Bulgarien relativ normal. Es erklärt sich zu einem treuen Verbündeten in der NATO. Unsere Verpflichtungen gegenüber dem Bündnis, der EU und den Grundsätzen der Demokratie dürfen sich weder gegen Russland noch gegen einem anderen Land richten.“ Das erklärte der ehemalige stellvertretende Ministerpräsident und Verteidigungsminister Dimitar Ludzhew in einem Interview für den BNR. Ihm zufolge besteht derzeit keine direkte Kriegsgefahr.
Auch der Journalist Petar Karaboew, stellvertretender Chefredakteur der Zeitung Dnewnik, rechnet nicht mit einem Krieg. Karaboew erinnerte daran, dass die Ukraine ihre Grenze in diesem Gebiet, in dem sich die selbsternannten und bereits von Russland anerkannten Republiken Donezk und Lugansk befinden, nicht kontrolliert. „Die Fakten sind klar – die Vereinbarungen von Minsk sind tot“, erklärte Petar Karaboew für den BNR und brachte seine Vermutung zum Ausdruck, dass die Sanktionen des Westens begrenzt sein werden.
Anton Kise, ein ukrainischer Politiker bulgarischer Herkunft und Mitglied des ukrainischen Parlaments, kündigte an, dass eine Arbeitsgruppe im Parlament Appelle an die EU-Länder und die Vereinigten Staaten entwerfe. Er sagte, dass sein Land weitere globale Sanktionen von der internationalen Gemeinschaft gegen Russland erwarte.
„Leider sind wir daran gewöhnt, dass jeden Tag Soldaten im Donbass sterben. Die Aussage des russischen Präsidenten Wladimir Putin kam für uns nicht überraschend. Es war das Ende der Minsker Vereinbarungen und unsere Regierung wird leichter vorankommen. Ich denke, dass Putin mit dem Westen handeln wird.  Leider werden diese Konfliktgebiete ein wichtiger Punkt bei diesem Handel sein. Es ist ein Konflikt der Zivilisationen und des Geldes“, erklärte der ethnische Bulgare Daniel Benatov für den BNR in einer Live-Schaltung aus Kiew.
Die IMRO forderte die sofortige Annahme eines Dokuments, mit dem unsere Landsleute und ihre Familien aus der Ukraine nach Bulgarien übersiedeln können, auch wenn sie keine bulgarische Staatsbürgerschaft haben. „Der Staat muss unverzüglich Schritte einleiten, um den Erwerb der bulgarischen Staatsbürgerschaft durch alle unsere Landsleute und ihre Familien in der Ukraine und in Moldau zu erleichtern“, fordert die IMRO in einem Appell an den Ministerrat, informierte die BTA.



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

7 Parteien im neuen Parlament, 7 Ansichten über die künftige Regierung

Die Uneinigkeit schadet der Staatlichkeit. Die bulgarischen Wähler wollen Veränderungen, und es ist Aufgabe der Politiker, sie herbeizuführen - geplant, bewusst und mit Verstand. Wir leben in einer sehr dynamischen Zeit, wir leben in einer..

aktualisiert am 19.06.24 um 14:06
Prof. Ognjan Gerdschikow

Prof. Gerdschikow: Die Zeit ist reif für ein neues sinnvolles politischen Projekt und für eine Änderung des Wahlsystems

Am 19. Juni 2024 nimmt die 50. bulgarische Volksversammlung ihre Arbeit auf. Präsident Rumen Radew hat die neu gewählten 240 Abgeordneten zu ihrer ersten Sitzung einberufen. Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen haben die Bulgaren für den..

veröffentlicht am 19.06.24 um 08:00
Bojko Borissow von GERB (l.) und Deljan Peewski (DPS)

Das Dilemma reguläre Regierung oder Neuwahlen im Herbst bleibt auch nach dem 9. Juni bestehen

Der scheinbar kategorische Sieg von GERB-SDS bei den nationalen Parlamentswahlen bedeutet nicht, dass es der Partei in jedem Fall gelingen wird, eine Regierung in der einzig möglichen Form zu bilden, indem sie eine Koalition mit einer oder mehreren..

veröffentlicht am 10.06.24 um 15:42