Der öffentliche Nahverkehr in der Hauptstadt sorgt oft für negative Schlagzeilen. Bis vor einem Jahrzehnt standen die amortisierten Fahrzeuge, die die Umwelt verpesten und die Fahrgäste ohne Fahrschein im Mittelpunkt der hitzigen Diskussionen, heute sind es die fehlenden Mittel für die Wartung der Fahrzeuge und die Gehälter der Fahrer, der Personalmangel, die hohen Kraftstoff- und Strompreise und ein durch die Covid-19-Pandemie verursachter Rückgang der Fahrgäste.
Heute wollen wir aber diese Probleme beiseitelassen und uns interessanten Details aus der Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs in Sofia widmen. Unser Gesprächspartner als Darian Georgiew, der viele Jahre der Erforschung dieses Thema gewidmet hat.
Die ersten Informationen über das Transportmittel, das die Einwohner Sofias Straßenbahn nannten, stammen vom Ende des 19. Jahrhunderts. Es war der sogenannte Pferdeomnibus, der zwischem dem heutigen Sweta-Nedelya-Platz, dem Bahnhof in Gorna Banya und Knjazhewo fuhr, weiss Darian Georgiew zu berichten. „Die eigentliche Geschichte der Straßenbahn begann jedoch in dem Moment, in dem die Wagen auf Schienen gesetzt wurde. 1901 wurden sechs Linien eröffnet. Die erste richtige Straßenbahn fuhr um das Zentrum herum. Eine Strecke führte vom Hauptbahnhof zur Kathedrale Heiliger König, eine andere entlang der Targowska-Straße und die dritte entlang der Route der heutigen Straßenbahnen 20 und 22, von der Strandzha-Straße bis kurz vor dem Bahnhof Podujane“, erzählt Darian Georgiew in einem Interview für Radio Bulgarien.
Zu dieser Zeit hatte unsere Hauptstadt nicht die entsprechende Verwaltungsstruktur, um diese Art von Transport und das Stromnetz der Stadt zu verwalten. Aus diesem Grund unterzeichnete die Gemeinde 1898 einen Vertrag mit einem französischen Unternehmen zur Wartung der Beleuchtung und des Netzes und einen weiteren Vertrag mit einem belgischen Unternehmen, der die Züge liefern sollte.
„Dieersten Zügeder Marke Zeppelin trafenkurzvordem 1. Weltkrieganundwarenmit BBS-Elektronikausgestattet. Sie fuhren die Strecke nach Knjazhewo. Später wurden Verträge mit Siemens, Breda und anderen Unternehmen geschlossen“, informiert Darian Georgiew und fügte hinzu, dass die erste bulgarische Straßenbahn, eigentlich ein Anhängerwagen, 1924 das Werk verließt. Gebaut wurde er unter der Leitung des Ingenieurs Teodossiu Kardalew. Als Vorlage dienten die bestehenden BBC-Lokomotive, die nach und nach ausgemustert wurden. Dieser Wagen wurde an Züge anderer Marken angehängt, die zu dieser Zeit fuhren.
Die ersten Straßenbahnen, die vollständig in Bulgarien hergestellt wurden, erschienen in den 1950iger Jahren. Die Sensation damals war der Spezialwagen „Republik“, der entlang der Straßenbahnlinie Richtung Knjazhewo fuhr. Der Ausbau des Straßenbahnnetzes um weitere zehn Linien in den 50iger Jahren des 20. Jahrhunderts erforderte den Bau weiterer Straßenbahnen. So entstanden weitere Modelle wie „Kosmonaut“, „Komsomolez“, „Bulgarien 1300“ und „Sofia“.
1941 startete die erste Trolleybuslinie, die Knjazhewo mit Gorna Banja verband, zu der damaligen Zeit ein Dorf, heute ein Stadtteil von Sofia. Diese Art Transport stand während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg still, wurde in den 1950er Jahren wiederbelebt und neue Trolleybuslinien geschaffen. Die O-Busse wurden immer beliebter und die Fahrgäste immer zahlreicher, insbesondere in den südlichen Stadtbezirken von Sofia. Das erforderte die Anschaffung vieler neuer Fahrzeuge, berichtet Darian Georgiew weiter. Anfang der 1960er Jahre unterzeichnete die damalige Direktion für Trolleybusverkehr in Sofia einen Vertrag mit Skoda über die Lieferung von mehreren hundert Einheiten des Modells 9 TR. Diese Trolleybusse waren zu dieser Zeit nicht nur in Sofia, sondern in ganz Bulgarien sehr verbreitet.
Darian Georgiew ist nicht nur ein Kenner der Geschichte des öffentlichen Verkehrs, sondern auch ein leidenschaftlicher Sammler von kleinen Fahrzeugmodellen aus Kunststoff, von denen er einige selbst herstellt. Die Einwohner und Gäste der Hauptstadt können einige dieser Modelle in einer Sonderausstellung unter dem Largo, zwischen den Gebäuden der Präsidentschaft, des Ministerrats und des Kaufhauses ZUM sehen, die bis zum 23. Juni geöffnet sein wird. Neben den Modellen des Hauptstädtischen Elektrotransports sind auchdie Gemälde der Künstlerin Irina Iwanowamit der städtischen Umgebung ausgestellt.
Übersetzung: Georgetta Janewa
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