Seit mehreren Tagen zeigt die Quecksilbersäule gefährlich hohe Temperaturen an. Für 24 Regionen Bulgariens wurde eine Warnung vor Temperaturen von bis zu 39 Grad herausgegeben. Mit der Sommerhitze steigt auch die Gefahr vor Bränden, die fast jedes Jahr große Wälder vernichten und der Natur irreparable Schäden zufügen. Brände erfassen sehr leicht große Flächen mit trockener Vegetation. Unzugängliche Regionen machen das Vorrücken der Löschfahrzeuge nahezu unmöglich.
Um zumindest einige der Ursachen für die Waldbrände auszuschließen, erließ der Landwirtschaftsminister Iwan Iwanow eine Verordnung, die in der Zeit vom 25. Juli bis 7. August alle Tätigkeiten verbietet, die mit Rasenmähen und maschineller Säuberung von Rasenflächen zu tun haben. Doch trotz des Verbots und der hohen Geldstrafen gibt es immer noch Landwirte, die ohne Rücksicht auf die hohen Temperaturen trockene Gräser und Stoppeln verbrennen. Die meisten Brände entstehen hauptsächlich durch Unachtsamkeit, wie die jüngsten Fälle in Nordwestbulgarien bei Widin beweisen, wo das Feuer Bienenstöcke und landwirtschaftliche Gebäude niederbrannte. Im Dorf Isworiste bei Burgas brannte ein Villenviertel nicht zum ersten Mal.
„Bis in die Morgenstunden haben wir mit der Feuerbrunst gekämpft. Ständig entfachten die Bäume aufs Neue“, erzählt eine Einwohnerin von Isworiste und fügt empört hinzu, dass die Villenbesitzer immer wieder die trockenen Gräser zu einem Haufen stapeln und es anschließend anzünden. So würden die Brände entstehen, für die einzig die Menschen verantwortlich sind.
Bis Ende des Monats werden die hohen Temperaturen in Bulgarien anhalten. Die Dürre macht die Situation in der Region von Plowdiw in Mittelbulgarien besonders gefährlich, warnen die Mitarbeiter der Regionaldirektion für Brandschutz und Schutz der Bevölkerung in der Stadt. In nur einer Woche vom 11.-18. Juli musste die Feuerwehr 150 Brände in Waldgebieten löschen, ausgelöst durch trockenes Gras und das Anzünden von Abfällen.
Ähnlich ist die Situation auch in der Region von Stara Sagora, wo am vergangenen Sonntag im Roma-Viertel Losenez die Häuser von zwei Großfamilien mit Kindern abgebrannt sind.
120 Menschen haben wegen der extremen Hitze die Notaufnahme des Universitätskrankenhauses in Stara Zagora aufgesucht. Besonders groß war die Zahl der Menschen mit Bluthochdruck, Schwindel und Herzerkrankungen, sagt Dr. Milena Wassilewa, Leiterin der Notaufnahme und warnt, dass ältere Menschen mit Herz-Kreislauf- und chronischen Erkrankungen besonders gefährdet sind. Aber auch Kleinkinder stellen aufgrund ihrer gestörten Thermoregulation eine Risikogruppe dar. Neben Patienten mit Herz-Kreislauf-Problemen und Herzrhythmusstörungen sollten auch Menschen mit metabolischem Syndrom sowie Patienten mit onkologischen Erkrankungen auf der Hut sein. Auch diejenigen, die im Freien arbeiten, sind einem hohen Risiko ausgesetzt. Gefährdet sind auch Patienten mit chronisch venöser Insuffizienz, weil sie Antikoagulantien einnehmen. Wenn diese Patienten keine dringende Arbeit im Freien haben, ist es für sie besser, zu Hause zu bleiben, empfiehlt die Ärztin. Es sollte für Kühle und Feuchtigkeit der Räume gesorgt werden. Bei der Hitze sei das Tragen leichter Kleidung, Hut und Sonnenbrille unabdingbar. Wichtig sei es auch, mindestens drei Liter Wasser am Tag zu trinken.
Aufgrund der hohen Temperaturen in Sofia sorgt der Stadtrat an mehreren Plätzen für die Verteilung von Wasser. Die Mitarbeiter des Gemeindebetriebes „Parks und Gärten“ wurden angewiesen, für die Funktionstüchtigkeit der 56 Trinkbrunnen in den Parks und Gärten der Hauptstadt zu sorgen. 10 neue sollen gebaut werden, gab die Bürgermeisterin Jordanka Fandakowa bekannt.
Redaktion: Darina Grigorowa nach Interviews von Daniela Kostadinowa, BNR-Burgas und Kristina Russewa, BNR-Stara Sagora
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Archiv, stolica.bg, BNRSofia meldet für das erste Halbjahr 2024 einen Anstieg der Touristenzahlen um 7 Prozent, wobei der Touristenverkehr sogar über dem Niveau vor Covid-19 liegt. Diese optimistischen Zahlen haben die Stadtverwaltung veranlasst, ab dem 3. August 2024..
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