Ein neuer Kulturraum wurde neben dem stark umstrittenen Denkmal der Sowjetarmee in Sofia eingeweiht. Die offene Box, die einem Fernsehbildschirm gleicht, fungiert als Antwort auf die andersartige, unabhängige bulgarische Kultur, die sich immer noch von den Auswirkungen der Covid-19-Epidemie auf die Beziehung zwischen Kunst und Publikum erholt. Der Ort heißt „Container“ und ist das Werk des Studios für Dokumentartheater „Vox Populi“ - einer Gruppe von Gleichgesinnten, die vor zehn Jahren das Genre des Dokumentartheaters beim bulgarischen Publikum eingeführt haben.
„Container“ geht von der Idee eines Theaters aus, das sichtbar ist und direkt den Passanten begegnet - zugänglich, sozial, reaktiv. „Wir haben uns für das Denkmal der Sowjetischen Armee entschieden, weil wir keine Angst vor der komplizierten Vergangenheit haben, weil wir wissen, dass das Theater in einem konfliktgeladenen Umfeld gedeiht und weil wir an die Kunst als soziale Geste, als humaner Akt, als reinstes Banner des Friedens und der Nähe zwischen den Menschen glauben“, so die Initiatoren.
In einem Interview für das BNR-Inlandsprogramm „Radio Sofia“ erklärte die Regisseurin und Gründerin des Studios für Dokumentartheater Neda Sokolowska, dass dies eine Bühne sein wird, auf der unabhängige Produktionen gezeigt werden. Werke mit sozialem Charakter und Engagement, die sich mit aktuellen, gesellschaftlich relevanten Themen befassen, werden dabei Vorrang haben. „Puppen- und Kindervorstellungen haben für uns von großer Priorität“, ergänzte Neda Sokolowska.
Der Bühnenpavillon von „Vox Populi“ wird von der Sofioter Stadtgemeinde unterstützt und ist Teil des kulturellen Veranstaltungskalenders unserer Hauptstadt. Er bietet bis Ende Oktober kulturelle Inhalte an, das Programm finden Sie hier.
Zusammengestellt von: Wessela Krastewa
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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