Verlangsamung von Investitionen und Wachstum, Pandemie, Rezession, schnelle Erholung, politische Instabilität, Krieg in der Ukraine, Energiekrise auf dem alten Kontinent. Das ist die Reihenfolge der Herausforderungen, die die wirtschaftliche und soziale Landkarte unseres Landes im letzten Jahrzehnt verändert haben.
Das Institut für Marktwirtschaft stellte seine Jahresstudie „Regionale Profile: Entwicklungsindikatoren – 2022“ vor, mit der es anhand von 68 Indikatoren den Zustand der 28 Regionen unseres Landes erfasst.
"In den letzten 4-5 Jahren haben wir eine sehr turbulente Entwicklung durchgemacht“, sagt der Ökonom Petar Ganew. "Es waren wirtschaftlich sehr unruhige Jahre. Die regionalen Unterschiede zwischen Groß- und Kleinstädten, zwischen der Hauptstadt und der Provinz, zwischen Nord und Süd bestehen weiter."
Petar Ganew führt als Beispiel die größeren Wirtschaftszentren im Süden des Landes und ihre bessere Verkehrsanbindung an, was ihnen einen Vorteil gegenüber dem nördlichen Teil des Landes verschafft.
Als wirtschaftlich relativ starke und große Zentren, die gut angebunden sind, nennt er die Achse Sofia, Plowdiw, Stara Sagora und Burgas, während es im Norden nur Varna und einige kleinere Schwerpunkte gibt. Dort bestehe Potenzial und Nachholbedarf, sagt der Wirtschaftsfachmann.
„In Sofia, Plowdiv und Warna verbessern sich viele Indikatoren, darunter auch die demografische Lage aufgrund des Zustroms von Menschen zu den dort ansässigen Universitäten und die Stellenangebote. Die große Frage ist jedoch, ob das auch in einigen sekundären Zentren wie Russe, Weliko Tarnowo und Stara Sagora der Fall sein wird, wo es keinen ähnlichen Zustrom von Menschen gibt. Dort ziehen junge Leute lieber ins Ausland oder in die Großtädte.“
Nahezu jede Region schneidet in einem bestimmten Bereich erfolgreich ab, wie die Untersuchung des Instituts zeigt. Zum Beispiel hat die Bildung in Smoljan Niveau, in Plewen ist hingegen die Gesundheitsversorgung besser und in der Region Sofia ist es die wirtschaftliche Aktivität. Die zweitgrößte bulgarische Stadt, Plowdiw, ist in Bezug auf wirtschaftliche Entwicklung, gute Bildung, Beschäftigung und Einkommen auf einem für unser Land relativ hohem Niveau.
Die größte Herausforderung ist jedoch die demografische Situation. Die Volkszählung 2021 bestätigte die Tendenz für ein schrumpfendes menschliches Kapitals.
20 Regionen haben mindestens ein Fünftel ihrer Arbeitskräfte verloren.
„Die mangelnde Anpassung an die schwindende Bevölkerung wirkt sich weiterhin direkt auf die Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen wie Bildung, Gesundheitsfürsorge, Schutz der öffentlichen Ordnung und andere Bereiche sowie auf die Fähigkeit der privaten Unternehmen aus, Arbeitskräfte einzustellen“, lautet eine der Schlussfolgerungen in der Analyse.
Es besteht die reale Gefahr, dass es kein Staatshaushalt für 2023 geben wird, da eine geringe Chance auf eine neue Regierung besteht. Peter Ganew geht darauf ein, welche sozialen Gruppen die Leidtragenden sein werden und nennt die Bürger, die auf konkrete Entscheidungen des Staates warten wie Mindestlohn und die Renten.
„Was die Rentner betrifft, so finden Rentenanpassungen meist ab Juli statt. Deshalb werden die Rentner nicht zwangsläufig die Verlierer sein. Selbst wenn wir ein normales Budget hätten, würde es vielleicht keine Rentenaktualisierung ab dem 1. Januar geben. Das Einkommen von Mindestlohnbezieher hingegen würde sich mit einem ordentlichen Kabinett und Budget aller Wahrscheinlichkeit nach erhöhen“, stellt der Experte fest und fügt hinzu, dass es auch für die Arbeitgeber und Gewerkschafter besser wäre, wenn es einen vorgefertigten Rahmen geben würde, an dem sie sich halten können.“
Text: Diana Zankowa nach einem Interview von Antonia Popowa, BNR-Plowdiw
Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: bia-bg.com, BGNES, ArchivDie Regierung genehmigte ein Memorandum of Understanding zwischen der bulgarischen Regierung und „Smart Solar Technologies“ AG für die Umsetzung eines vorrangigen Investitionsprojekts „Fabrik zur Herstellung von Solarmodulen und Solarzellen“...
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