Nach den verheerenden Erdstößen am frühen Morgen in der Türkei und im benachbarten Syrien hat sich heute Nachmittag ein internationales Such- und Rettungsteam aus Plowdiw auf den Weg in die Türkei gemacht, um den Erdbebenopfern dort zu helfen. Das Team besteht aus 58 Rettern und Feuerwehrleuten aus dem ganzen Land und verfügt über 20 Einheiten spezieller Rettungsausrüstung. Der Einsatzgruppe gehören auch 16 Feuerwehrleute der Feuerwehr Plowdiw an. Sie sind für den Einsatz nach Erdbeben geschult und verfügen über die nötige Ausrüstung, um auch unter den Trümmern eingestürzter Gebäude nach Menschen zu suchen. Nach Angaben von Chefinspektor Dimitar Brischimow wird das in Bulgarien zusammengestellte Team so lange wie nötig vor Ort bleiben:
„Diese Jungs haben den Wunsch geäußert, an einem solchen Modul teilzunehmen, das in der EU zertifiziert ist. Sie haben wiederholt Schulungen und Übungen im In- und Ausland, absolviert, damit das Modul mit den übrigen Rettungskräften und Mitteln kompatibel ist und mindestens drei Tage lang autonom arbeiten kann. Sie verfügen über Wasser, Nahrung und alles, was sie brauchen, um das Land, dem sie helfen, nicht zu belasten“, so Dimitar Brischimow.
Zwei Spartan-Flugzeuge der Luftstreitkräfte sind heute ebenfalls in die Türkei geflogen und die Nationale Vereinigung der Freiwilligen in Bulgarien schickt morgen früh Spezialteams in die Türkei. Unter den Helfern sind ein Arzt und drei Sanitäter sowie sowie Retter, die spezielle Kurse für den Einsatz bei Erdbeben absolviert haben. Einer von ihnen ist der Sanitäter Georgi Wlajkow, Leiter eines 10-köpfigen Teams der Vereinigung „Notfall-Rettung Plowdiw“, der in einem Interview für den BNR die Hoffnung äußerte, dass unsere Retter vor Ort bestmögliche Hilfe leisten werden.
„Morgen früh reisen 20 Personen ab. Die Lage ist schlimm, es gibt viele Nachbeben, viele Menschen sind in Not. Im Moment herrscht dort Winter und die Menschen schlafen in Zelten“, so Georgi Wlajkow.
15 Mitarbeiter der Katastrophenschutzbehörde in Sofia, die mit spezieller Such- und Rettungsausrüstung, einschließlich Wärmebildkameras, ausgestattet sind, sind bereits vor Ort. In der Zwischenzeit bereiten sich 13 weitere Bergretter vom Bulgarischen Roten Kreuz und fünf ausgebildete Hunde auf ihre Abreise in die Türkei vor.
„Wir werden mit Sicherheit alles in unseren Kräften Stehende tun“, sagte Atanas Ukow, ein Hundeführer, gegenüber dem Bulgarischen Nationalen Rundfunk. Wir werden unser Bestes tun. Hoffentlich können wir helfen".
In einem Interview für das Bulgarische Nationale Fernsehen BNT wies Innenminister Iwan Demerdschiew darauf hin, dass Bulgarien als eines der ersten europäischen Länder der Türkei zu Hilfe geeilt ist.
In den frühen Morgenstunden dankte die Botschafterin der Republik Türkei in Bulgarien Aylin Sekizkök in einem Exklusivinterview für das türkischsprachige Programm von „Radio Bulgarien“ der bulgarischen Regierung und dem gesamten bulgarischen Volk für die Unterstützung:
„Ein Freund in der Not ist ein wahrer Freund. Unmittelbar nach Bekanntgabe der Nachricht über das Erdbeben, rief mich Präsident Rumen Radew in den frühen Morgenstunden an und sagte, dass der bulgarische Staat bereit ist, uns mit allen möglichen Mitteln zu helfen. Er versicherte, dass uns Bulgarien zur Seite stehen wird“, so die Botschafterin der Türkei in Bulgarien, Aylin Sekizkök.
Momentan sammelt die Vereinigung der Freiwilligen in Bulgarien Mittel für Treibstoff, Bedarfsartikel, Medikamente und andere notwendige Dinge, um die Effizienz der bulgarischen Teams vor Ort zu erhöhen und vor allem ihre Sicherheit unter den extrem harten Bedingungen bei eisigen Temperaturen zu gewährleisten. Man geht davon aus, dass sie mindestens eine Woche lang dort bleiben werden.
Zusammengestellt von: Darina Grigorowa
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Innenministerium, Verteidigungsministerium, Militär-medizinische Akademie
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