In den Felsen oberhalb von Kreptcha in Nordostbulgarienbefindet sich ein Felsenkloster, das im 9./10. Jahrhundert gegründet wurde und zu den ältesten Felsenklöstern auf dem Gebiet Bulgariensgehört. Es wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Begründer der bulgarischen Archäologie, Karel Škorpil, entdeckt, hat aber bis heute nicht alle seine Geheimnisse preisgegeben. Das Kloster wurde teilweise restauriert und ist für Besucher geöffnet. Die Räumlichkeitenerstrecken sich über drei Stockwerke und bestanden einst aus einer Kirche, Mönchszellen und einer Kirchengruft. Es gab auch eine Art überdachte Vorhalle, die wahrscheinlich mit Holz oder Stein verkleidet war. Derzeit ist die mittlere Terrasse, auf der sich die Klosterkirche befand, für die Öffentlichkeit zugänglich.

Das Wertvollste im Felsenkloster sind die Inschriften
Im Kloster gibt es20 INschriften in kyrillischer Schrift. Unter ihnen ist auch eine in Althebräisch - ein Rätsel, das in wissenschaftlichen Kreisen noch immer für Diskussionen sorgt. Der erstaunlichste Fund ist eine alte Inschrift am Eingang der Felsenkirche. Sie wurde in den frühen 1970er Jahren entdeckt und lautet: „Im Jahr 921 verstarb der Sohn Gottes Anton im Monat Oktober“. Die Inschrift besteht aus 9 Zeilen, wobei die ersten drei relativ gut lesbar sind. Die folgenden Zeilen enthalten Buchstaben und Wörter, die vermutlich Informationen über das genaue Datum des Todes des Mönchs liefern, vielleicht auch über die genaue Uhrzeit, erfahren wir von Miroslaw Georgiew, Kurator am Regionalen Geschichtsmuseum in Targowiste:

"Dieses Kloster wurde von einem Mönch namens Antonius oder Anton Ende des 9. Anfang des 10. Jahrhunderts gegründet, erfahren wir aus zwei Inschriften im Kloster. Er bildete eine aus fünf bis zehn Mönchen bestehende Bruderschaft. Antonius starb im Jahr 921, was aus einer der Inschriften hervorgeht, bei der es sich um die früheste datierte kyrillische Inschrift zu handeln scheint, die bisher entdeckt wurde. Etwa 250 Millionen Menschen auf der Welt verwenden die kyrillische Schrift. Es gibt keine ältere Inschrift als diese aus dem Jahr 921!“, erklärt Miroslaw Georgiew.

Vor dem Eingang zu der Kirche mit der Grabstätte, in einer Höhe von 8 Metern, stießen die Forscher auf einen weiteren erstaunlichen Fund - eine relativ gut erhaltene 5-zeilige Inschrift. Die zwischen zwei und drei Zentimeter großen Buchstaben sind gut lesbar in den Stein gehauen. Zu lesen ist Folgendes: "Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Hier ruht der Heilige Vater Antonius †. Wer in der Kirche einen Kornspeicher macht, soll sich vor Gott verantworten. Das schrieb der unwürdige Michael. Amen.“ "Interessanterweise wird Antonius in der Inschrift als "heilig" bezeichnet. Es ist möglich, dass er nach seinem Tod zu einem Heiligen erklärt wurde, vermutet Miroslaw Georgiew.

Die Inschrift in der Grabkirche enthüllt ein interessantes historisches Detail. Das ist der Fluch „wer in der Kirche einen Getreidespeicher anlegt, der soll sich vor Gott verantworten.“ Es gibt kein vergleichbares Dokument in der bulgarischen Epigraphik", behauptet Miroslaw Georgiew und fügt hinzu:
„Dieser Fluchoder Warnung könnte sich gegen Mönche  gerichtet haben, die es wagten, die Räumlichkeiten vonKlöstern oder dieses speziellen  Klosters für geschäftliche Zwecke zu nutzen anstatt für Gottesdienste oder  kirchliche Aktivitäten. Doch  es gibt auch  eine weitere Theorie, die darauf hinweist,  dass König Simeon in der Zeit, als er in Thrakien Kriege führte, anordnete,  Getreide zur Verpflegung seiner Truppen in Kirchen und ähnlichen  Felsenklöstern zu lagern", erklärt Miroslaw Georgiew.

Übersetzung: Georgetta Janewa
Fotos: Weneta Nikolowa, Miroslaw Georgiew, Kadir Kadirow
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