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Am helllichten Tag besuchte ein Bär die Bewohner des Dorfes Schaltesch

Achtung Bär! Begegnungen des Raubtiers mit der lokalen Bevölkerung werden immer häufiger

Foto: BTA - Archiv

Der Bär braucht die Ruhe der wilden Wälder. In dieser Hinsicht bieten der Nationalpark „Zentraler Balkan“ und seine Umgebung wunderbare Bedingungen für diese Raubtierart. In letzter Zeit kommt es jedoch immer häufiger vor, dass Bären ihr natürliches Habitat verlassen. Das jüngste Signal kam aus dem Dorf Schaltesch bei Gabrowo, wo ein Wildbär am helllichten Tag aufgetaucht und die stark befahrene Straße zwischen Gabrowo und Trjawna in aller Seelenruhe überquert hat.

„Es ist äußerst interessant zu sehen, wie Tiere dieser Art innerhalb eines Tages oder auf saisonalen Futterwanderungen sehr weite Strecken zurücklegen. Wenn wir also heute an einem Ort einen Bären gesehen haben, kann es sein, dass er morgen bereits in der Nachbarsiedlung ist oder sogar den Bergrücken überquert. Dadurch entsteht der Eindruck, dass es überall viele Bären gibt, tatsächlich aber sieht man sehr oft denselben Bären in einem größeren Gebiet“, erklärte Janiza Iwanowa, Expertin in der Direktion des Nationalparks „Zentraler Balkan“, in einem Interview mit Welina Machlebaschiewa vom Inlandsprogramm „Horizont“ des BNR.

Im ganzen Land häufen sich Berichte über „Bärenüberfälle“ auf Bienenstöcke und Haustiere. Zu Beginn des Frühlings kommen die Bären immer häufiger in die Bergdörfer und treffen die Einheimischen „von Angesicht zu Angesicht“. Einer der Gründe dafür ist, dass Bären, die aus dem Winterschlaf im Hochgebirge erwachen, hungrig sind und sich dazu entschließen, in der Nähe des Menschen nach Nahrung zu suchen. Aber nicht nur:

„Während der Fortpflanzungszeit von Mai bis Juni meiden Bärenweibchen, die Junge haben, sowie junge Bärenmännchen Treffen mit älteren, reiferen Bärenmännchen, weil diese sogar bereit sind, die Jungbären zu töten, um mit dem Bärenweibchen zu kopulieren. Deshalb fordern wir die Menschen auf, keine Lebensmittel und Lebensmittelabfälle zu hinterlassen. Andernfalls verbinden Bären Menschennähe mit Futter und von da an ist es für die Institutionen schwierig, das Problem zu lösen. In den sozialen Medien sind Videos von Menschen aufgetaucht, die den Bären Futter hinterlassen und sie als „arme, hungrige, verlorene, wehrlose Tiere“ bezeichnen. Aber nein, das sind sie nicht. Schließlich ist der Bär ein wildes Tier“, sagte Janiza Iwanowa.

Abschießen ist der letzte Ausweg. In Bulgarien steht der Bär seit 1992 unter Schutz, wenn aber nachgewiesen wird, dass eine bestimmte Art keine Angst vor Menschen hat und eine Gefahr darstellt, gibt es auch ein solches Verfahren. In der Zwischenzeit hoffen die Bewohner von Schaltesch, dass Vorkehrungen getroffen werden und der Bär in seinen natürlichen Lebensraum umgesiedelt wird.

„Die Umsiedlung der Bären ist eine der möglichen Lösungen. Wenn ein Problem mit einem Bären gemeldet wird, wird ein Schnellreaktionsteam gebildet. Zweck der Umsiedlung ist, den Bären möglichst weit von dem Ort fernzuhalten, an dem er gewohnt ist, nach Futter zu suchen. Aber wenn das Tier zu lange in Menschennähe Fressen gefunden hat, funktioniert diese Methode nicht immer“, warnte JanizaIwanowa.

Zusammengestellt: Weneta Nikolowa

Übersetzung: Antonia Iliewa

Redaktion: Rossiza Radulowa



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