Eine der bulgarischen Hochschuleinrichtungen, die Fachgebiete in Französisch anbieten, ist die Neue Bulgarische Universität (NBU). Dazu gehören Politikwissenschaft und Angewandte Fremdsprachen für Verwaltung und Management in Englisch und einer zweiten Fremdsprache.
Der Studiengang Politikwissenschaft wurde im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts gegründet und nahm anfangs zwischen 22 und 25 Studenten auf. Heute werden nur noch zwischen 5 und 10 Studenten pro Studienjahr ausgebildet, was ihnen die Möglichkeit verschafft, sich untereinander und mit ihren Professoren intensiver auszutauschen.
„Der starke Rückgang der Studentenzahlen ist darauf zurückzuführen, dass sich heutzutage viele Studenten für europäische Universitäten entscheiden im Unterschied zum Beginn des Jahrtausends, als ein Großteil der Absolventen von Gymnasium ein Studium in der Heimat bevorzugten", erklärt die Dozentin Dr. Petja Georgiewa. Ihrer Meinung nach sind die Studenten, die sich an der NBU für dieses Fachgebiet entscheiden, hoch motiviert, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, aber auch eine hochwertige Ausbildung in politischer Soziologie, internationalen Organisationen, Beziehungen und Diplomatie zu erhalten.
"Der Großteil der Lektoren besteht aus bulgarischen Dozenten. Die meisten von ihnen haben umfangreiche internationale Erfahrung. Fest angestellte ausländische Lehrkräfte haben wir zwar nicht, aber wir haben eine sehr intensive Zusammenarbeit mit unseren Partnern von verschiedenen französischen und belgischen Universitäten, die im Rahmen des Erasmus+-Programms nach Bulgarien kommen. Außerdem nehmen jedes Jahr etwa 10 französische Studenten an unserem Programm teil, ebenfalls im Rahmen dieser Zusammenarbeit. Die bulgarischen Studenten stehen in ständigem Kontakt mit Franzosen, was ihnen nicht nur die Möglichkeit gibt, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern, sondern auch gute Freundschaften zu knüpfen, die über lange Zeit bestehen bleiben", beschreibt die Studienleiterin Dr. Petja Georgiewa die Situation und berichtet, dass die Absolventen dieser Fachbereiche verschiedene Berufswege einschlagen, sei es in diversen internationalen Organisationen, in Außenministerien oder Nichtregierungsorganisationen.
Das Fachgebiet "Angewandte Fremdsprachen für Verwaltung und Management (in Englisch und einer zweiten Fremdsprache)", das 2014 eingeführt wurde, bietet eine weitere Möglichkeit, Fähigkeiten und Kompetenzen in Englisch und einer zweiten Fremdsprache nach Wahl der Studierenden - Französisch, Deutsch, Spanisch oder Russisch - zu entwickeln.
In den ersten beiden Studienjahren lernen die Studenten praxisnahes Englisch und die von ihnen gewählte zweite Fremdsprache mit dem entsprechenden Fachvokabular im Bereich Verwaltung und Management. In den darauffolgenden zwei Jahren werden die erworbenen Kenntnisse weiter vertieft. Danach beginnt etwa die Hälfte von ihnen, als Übersetzer zu arbeiten.
"Es werden Lehrgänge in computergestützter Übersetzung angeboten, in denen die Studenten die verschiedenen Arten von Übersetzungssoftware kennenlernen. Viele der Übersetzungsagenturen arbeiten intensiv auf diese Weise aufgrund des großen Umfangs an Texten. Die Studenten müssen wissen, wie diese Algorithmen der computergestützten Übersetzung und die der künstlichen Intelligenz funktionieren“, erklärte in einem Interview für Radio Bulgarien Dr. Emanuela Tschitschowa. „Sie müssen aber auch wissen, wie sie eingreifen können, dort, wo es nötig ist, denn im Bereich der Übersetzung führt kein Weg am Menschen vorbei.“
Zahlreiche Studenten werden Verwaltungsangestellte, aber es gibt auch die Möglichkeit, sich von den Dozenten beraten zu lassen, wie man ein eigenes Unternehmen gründet.
Dr. Tschitschowa erzählt auch über eine weitere Möglichkeit, die den Studenten der NBU offen steht - ein Masterprogramm für Technologien im Bereich Übersetzen und Dolmetschen.
"Das Masterprogramm wurde erfolgreich getestet und wurde von den Studenten mit Interesse aufgenommen. Wir warten nun auf die Akkreditierung, um den Studiengang fortzusetzen. Auch hier liegt der Schwerpunkt auf Übersetzungssoftware, allerdings mit dem Ziel, die Mechanismen dahinter genauer zu betrachten."
Übersetzung: Georgetta Janewa
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