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Über die Olympischen Spiele mit Liebe und Stolz

Die olympische Geschichte Bulgariens, ausgestellt im Sportmuseum in Sofia

Foto: Fotocollage: Iwan Petrow

Wenige Stunden trennen uns von der Eröffnungsfeier der 33. Olympischen Spiele. Zum dritten Mal in unserer modernen Geschichte und genau ein Jahrhundert nach der letzten Austragung wird das wichtigste Sportforum in der französischen Hauptstadt Paris, der Geburtsstadt des Begründers der modernen olympischen Bewegung, Pierre de Coubertin, stattfinden. Im April 1896 wurden die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit in der griechischen Hauptstadt Athen ausgetragen, die zweiten vier Jahre später in Paris. Doch nur wenige wissen, dass Bulgarien zu den 14 Länder gehörte, die diese ersten Olympischen Sommerspiele vor 128 Jahren mitbegründet und daran teilgenommen hat, "eine Tatsache, auf die jeder Bulgare sehr stolz sein sollte“, sagt Katja Iwanowa, Kuratorin des Sportmuseums in Sofia in einem Interview für Radio Bulgarien. 


Katja Iwanowa
1894 kamen zehn Schweizer Turnlehrer nach Bulgarien und spielten eine herausragende Rolle in der modernen Leibeserziehung. Einer dieser Sportlehrer ist eng mit der Teilnahme Bulgariens an den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit verbunden, denn er vertrat unser Land am Pauschenpferd und an den Ringen. Charles Champaud belegte den fünften Platz und brachte dem bulgarischen Sport im modernen Sinne des Wortes die ersten olympischen Punkte. Im Sportmuseum, das im Nationalstadion Wassil Lewski untergebracht ist, kann auch heute die Ehrenmedaille aus dieser ersten bulgarischen Teilnahme an den Olympischen Spielen besichtigt werden. 



Die Kuratorin des Sportmuseums erinnert auch an die Teilnahme Bulgariens an den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 als Bulgarien lediglich fünf Sportler entsandte – drei Reiter und zwei Fechter. Die Mittel, die für eine größere Sportdelegation vorgesehen waren, gingen an die vom Erdbeben in Tchirpan betroffenen Menschen, das im selben Jahr mit einer Stärke von 7,0 auf der Richterskala 107 Menschenleben forderte und massive Sachschäden verursachte.
Im Sportmuseum ist das Fechtkostüm von Dimitar Wassilew ausgestellt, mit dem er 1928 an der Olympiade teilnahm. „Das ist ein sehr bemerkenswertes Exponat. Diese Männer haben Bulgariens olympischen Weg geebnet, ohne große materielle Voraussetzungen für ihr Training“, räumt Katja Iwanowa ein und erzählt, dass Bulgariens erste olympische Medaille eine Bronzemedaille bei den Spielen von Helsinki 1952 war. Sie wurde von dem Boxer Boris Georgiew in der Klasse bis 75 kg gewonnen.

Fechtanzug von Dimitar Wassilew von den Olympischen Spielen 1928
Im Museum sind zwei olympische Goldmedaillen zu sehen - die des Ringers Georgi Markow, die er 1972 in München gewann, und die unseres ersten Olympiasiegers im Boxen, Georgi Kostadinow, aus demselben Jahr. 

Die Goldmedaille des ersten bulgarischen Olympiasiegers im Boxen, Georgi Kostadinow, von den Olympischen Spielen 1972 in München.
"Wir haben auch mehrere Silber- und Bronzemedaillen, aber ich will die Aufmerksamkeit insbesondere auf zwei Silbermedaillen lenken, die für uns Bulgaren den Glanz von Gold haben“, sagt die Kuratorin. „Das ist die Silbermedaille der Weitspringerin Diana Jorgowa aus München 1972. Bis heute wird bezweifelt, dass ihr Versuch genau gemessen wurde, denn damals gab es keine elektronische Messung, sondern alles wurde von Hand mit einem Maßband gemacht. 

Silbermedaille von Diana Jorgowa im Weitsprung, Olympische Spiele in München 1972
Hier ist auch die Silbermedaille von Jordanka Blagoewa im Hochsprung, ebenfalls von den Olympischen Spielen in München. Als die bulgarische Hochspringerin die Höhe für Gold überspringt, entfernt sie sich vom Feld, und es vergehen ganze 17 Sekunden vom Sprung als plötzlich die Latte fällt. Bis heute ist es ein Rätsel, warum die bulgarische Mannschaft keine Beschwerde eingereicht hat. So blieb Jordanka Blagoewa mit der Silbermedaille mit einer Leistung von 188 cm. Jahre später stellte eine deutsche Sportzeitschrift die Theorie auf, dass ein Fotograf auf dem Sportplatz die seitliche Latte berührt hat.

Sportliche Auszeichnungen von Jordanka Blagoewa

Nur hat 20 Tage später, im September des gleichen Jahres, hat Jordanka Blagoewa bei einem internationalen Wettkampf in Zagreb, Kroatien, die Weltrekordhöhe von 194 cm übersprungen.


Katja Iwanowa versäumt es nicht, auch die Silbermedaille von Jordan Jowtschew von den Olympischen Spielen in Athen 2004 zu erwähnen, aber auch die Bronzemedaille von Krassimira Gjurowa, die zur Olympiamannschaft der Frauen im Baskettball in Montreal 1976 gehörte. „Zum ersten Mal wurde der Basketballwettbewerb der Frauen in das Programm aufgenommen, und die Bulgarinnen belegten den dritten Platz.“
Bulgarien ist seit Jahren eine Weltmacht im Gewichtheben. Der erste Olympiasieger im Gewichtheben war Norair Nurikian, der 1972 in München Gold gewann. In Montreal 1976 war er erneut unschlagbar und wurde der einzige bulgarische zweifache Olympiasieger in dieser Sportart.

Der Ledergürtel des zweifachen Olympiasiegers im Gewichtheben, Norair Nurikian, mit dem er 1972 bei den Spielen in München einen olympischen Titel gewann.

Die erfolgreichsten Olympischen Spiele für Bulgarien waren die von 1980 in Moskau, als unser Land 41 Medaillen, davon 8 goldene, gewann und den dritten Platz in der Medaillenwertung belegte.

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Übersetzung: Georgetta Janewa



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