Das Bojana-Sumpfgebiet ist das einzige natürliche Feuchtgebiet auf dem Gebiet von Sofia, das noch immer eine Reihe geschützter Arten von Wasserpflanzen, Amphibien und Reptilien beherbergt. Wie viele ähnliche Gebiete in Bulgarien ist aber auch das Bojana-Sumpfgebiet durch menschliche Aktivitäten bedroht.
Nach der Rückgabe des Gebietes als Agrarland an Privatpersonen kam es zu ernsthaften Problemen. Dadurch war der Sumpf zahlreichen Angriffen ausgesetzt – Auffüllen mit Erde, Fällen von Bäumen, Verteilen von Erdmassen, Einebnung des Geländes auf Privatgrundstücken sowie Entfernen von Vegetation. Es erschien auch ein Plan für den Bau auf seinem Territorium. Und vor nicht allzu langer Zeit kam es dazu, dass sich Aktivisten vor die Bagger stellten, um die Zerstörung des Sumpfgebiets zu verhindern.
Erst im August 2023 wurde der Bojana-Sumpf auf Drängen von Nichtregierungsorganisationen von der Gewässerdirektion zum Gewässer erklärt. Doch gegen diese Anordnung legen private Eigentümer derzeit Berufung ein. Im Mai dieses Jahres trafen sich Bürger mit dem ehemaligen Minister für Umwelt und Wasser, Julian Popow, mit der Bitte, das Sumpfgebiet zum Lebensraum geschützter Arten zu erklären.
In der Sendung „Unser Tag“ des BNR-Inlandprogramms „Christo Botew“ erzählte Alexander Kolew, Vorsitzender des Vereins „Schutz des Bojana-Sumpfes“ Folgendes:
„Das Bojana-Sumpfgebiet und die Umgebung könnten der erste ökologische Park im Raum Sofia werden. Ein Park, der den Bürgern und Gästen unserer Stadt zugänglich sein wird und der vor den schwerwiegenden Folgen des Klimawandels schützt.“
Trotz seiner Erklärung zum Gewässer genehmigte der ehemalige Chefarchitekt der Region Witoscha im letzten Moment seines Mandats den Entwurf und den Bau von fünf mehrstöckigen Gebäuden im Gebiet, in dem sich das Bojana-Sumpfgebiet befindet.
Doch es ist klar, dass die neue Stadtverwaltung andere Pläne für das Naturgebiet hat. Kürzlich wurde der Sumpf in das Managementprogramm des Bürgermeisters der Stadtverwaltung von Sofia in der Kategorie der sogenannten „Grünen Keile“ aufgenommen, mit denen großflächige Parkumgebungen realisiert werden können.
„Im Jahr 2021 wurden eine Reihe von Studien im Bojana-Sumpfgebiet durchgeführt. Dort wurden mehr als 128 Vogelarten gefunden, von denen ein großer Teil unter Schutz steht, unter anderem in den europäischen Biodiversitätsrichtlinien. 19 der Tierarten, die im Sumpf vorkommen, stehen im Roten Buch der Republik Bulgarien. Zum jetzigen Zeitpunkt herrscht sowohl beim Bürgermeister von Sofia als auch bei der regionalen Gemeinde und der regionalen Aufsichtsbehörde für Umwelt und Wasser und anderen Inspektionen Einigkeit, dass dieser Park erhalten bleiben sollte“, erzählte Alexander Kolew und sagte zum Schluss:
“Neben Vögeln ist das Bojana-Sumpfgebiet Lebensraum für eine Reihe von Amphibienarten. Die im Park vorhandene Fauna ist ein Schutzgegenstand des Europäischen Naturerbes.”
Zusammengestellt von Weneta Nikolowa auf der Grundlage eines Betirags von LjubaKonstantinowa für das БNR-Inlandprogramm „Christo Botew“
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Übersetzung: Antonia Iliewa
Redaktion: Rossiza Radulowa
Fotos: stolica.bg
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