„Das Leben eines Musikers ist sehr schön, wenn man es so leben kann, wie man will und mit der Musik, die man will, und nicht mit der, die der Markt einem aufzwingt“, sagte der Schlagzeuger Iwan Dimow.
Seine musikalische Karriere ist mit zwei kultigen bulgarischen Bands verbunden, die in den 1990er Jahren gegründet wurden: “Mastilo“ und “Mary Boys Band”. Seit zwei Jahrzehnten arbeitet er jedoch im Management eines großen amerikanischen Unternehmens in der Lebensmittelindustrie, was ihn in die Schweiz führte. Seit elf Jahren lebt er nun in der Nähe der Wirtschaftsmetropole Zürich, was seine Heimat zu einem Magneten für bulgarische Musiker und Künstler macht.
„Ich habe ein Haus in einer kleinen Stadt außerhalb von Zürich gemietet, damit ich mir im Keller ein schönes Studio einrichten kann. Ich möchte auch ein großes Haus haben, weil die bulgarische Gemeinschaft in der Schweiz nicht aus vielen Menschen besteht. Zusammen mit meiner Frau haben wir allen Musikern und Künstlern gesagt, dass jeder von ihnen, der in der Schweiz einen Auftritt oder ein Konzert haben möchte, von uns kostenloses Essen und Unterkunft bekommt”, erzählte Iwan Dimow und fügte hinzu:
“Unser Haus ist also relativ groß. Wir haben darin eine separate Gästewohnung. Ausserdem versuchen wir, zusammen mit der bulgarischen Schule „Rodna Retsch“ in Zürich, bulgarische Kulturveranstaltungen anzubieten, damit die bulgarische Kultur hier überleben kann. Wir bringen Lehrbücher, wir nehmen an allen möglichen Versammlungen von Bulgaren hier teil, ich bin ihr Tontechniker. Es gibt in der Schweiz auch eine Volkstanzgruppe namens „Ludi Mladi“ - auf Deutsch „Verrückte Junge” - wie jung sie sind, ist ungewiss, aber es stimmt, dass sie verrückt sind, und sie organisieren auch wunderbare Veranstaltungen.“
Was immer er auch tut, für Iwan Dimow bleibt die Musik die geteilte Liebe, auf die er nicht verzichten kann. Sein Lieblingsplatz in seinem Haus ist das Studio, das er eingerichtet hat.
Der in Burgas geborene Musiker spielt sein Lieblingsinstrument, das Schlagzeug, seit er neun Jahre alt ist. Sein Talent führte dazu, dass er nach der Musikschule in der Küstenstadt sein Studium an der Musikakademie in Sofia bei bei Professor Tatjana Karparowa fortsetzte. Danach ging Iwan Dimow in die benachbarte Türkei, wo er von 1997 bis 1999 in der Stadt Izmir, wie seine Lehrerin, Schlagzeug unterrichtete. Unmittelbar nach seiner Rückkehr in die Heimat begann seine aktive Zeit als Schlagzeuger in einheimischen Popgruppen.
„In “Mastilo“ war ich derjenige, der zusammen mit Viktorija Tersijska (die Sängerin) die Band in Richtung Popmusik drängte, weil die anderen beiden Bandmitglieder der Meinung waren, dass es härter klingen sollte. Es war eine schöne Zeit mit ihnen, aber irgendwann beschlossen sie, einen Vertrag mit einer großen Produktionsfirma in ihrer Heimatstadt abzuschließen. Als ich den Vertrag las, wusste ich, dass ich ihn nicht unterschreiben konnte, denn das bedeutete das Ende meiner Karriere in der Wirtschaft, die ich bereits begonnen hatte. Die Band und ich beschlossen, uns zu trennen, und sie suchten sich einen neuen Schlagzeuger“, erzählte Iwan Dimow.
Sein Abenteuer mit der nächsten Band – „Mary Boys Band“ - begann bald darauf. Er hatte einen Anruf von Maria Mutaftschiewa (der Frontfrau der Band) erhalten, die er aus ihrer Heimatstadt Burgas kannte.
„Das Beste an der Band sind die unendlich guten zwischenmenschlichen Beziehungen, und deshalb ist es für mich ein echtes Vergnügen, mit ihnen zu spielen. Wir trafen uns, wir spielten, wir mochten uns, und wir beschlossen, zusammen weiterzumachen. Das geschah vor fast 20 Jahren. Das Video für das Lied „Der lange Weg nach Hause“ war das erste, an dem ich beteiligt war. Alle Schlagzeugparts auf diesem Album wurden von mir aufgenommen. Sie ließen mich auch das Arrangement für eines der Lieder machen, wodurch es sich von allen anderen im Album unterscheidet. Es geht um “Bis wann“, das als einziges noch kein offizielles Video hatte“, erinnerte sich Iwan Dimow und fügte mit einem Lächeln hinzu: „Vielleicht liegt es an mir, denn ich bin ein extremer Jazz-Fan, was mich dazu veranlasste, es funkiger klingen zu lassen.“
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Übersetzung: Antonia Iliewa
Redaktion: Rossiza Radulowa
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