Das Spektakel „Ton und Licht“ wurde zum ersten Mal 1985 in der Festung Zarewez in Weliko Tarnowo gezeigt. Anlass war der 800. Jahrestag des Aufstands von Peter und Assen, der zur Wiederherstellung des bulgarischen Staates nach zweihundertjähriger byzantinischer Herrschaft führte. 2025 jährt sich zum 40. Mal die erste Aufführung dieses faszinierenden audiovisuellen Open-Air-Spektakels, das die jahrhundertealte Geschichte Bulgariens erzählt und zu einem Symbol der alten bulgarischen Hauptstadt geworden ist.
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Die Idee entstand in den 1960er Jahren, doch sie war damals keinesfalls neu. Ähnliche Shows gab es in Ägypten und in unserem südlichen Nachbarland Griechenland, stellt Rumen Kolewkar, der zum technischen Team gehört, das für die Projektionen vor der Kulisse der mittelalterlichen bulgarischen Festung verantwortlich ist.

„1965 wurde ein sogenanntes Volkskomitee für die Entwicklung von Weliko Tarnowo ins Leben gerufen, das konkrete Schritte für die Realisierung des Spektakels einleitete“, erzählt Rumen Kolew. „Es wurde eine Ausschreibung für das Drehbuch organisiert. Zur Endauswahl wurden drei Drehbücher zugelassen – das erste vom Schriftsteller und Publizisten Serafim Sewernjak, das zweite von Anton Dontchew, ein bekannter Autor historischer Epen und das dritte von Walo Radew, Filmregisseur und Drehbuchautor. Das Szenario von Walo Radew sah im Gegensatz zu den beiden anderen weder Text noch Schauspieler vor, was die Präsentation vor Ausländern viel leichter machte. Das war auch der Grund, weshalb es gewählt wurde.“
Für die Lichtshow war auch eine musikalische Untermalung notwendig. Für die Erstaufführung 1985 wurde die Musik von Simeon Pironkow benutzt, eine sehr kurze Komposition, denn die Gesamtlänge der Show betrug damals nur acht Minuten. Diese Musik wurde nur bis 1987 benutzt. Die endgültige Fassung, die auch heute noch gespielt wird, wurde im Frühjahr 1988 fertiggestellt und ist das Werk von Jiří Stivín. Der Komponist und Musiker hat traditionelle bulgarische Melodien hineinfließen lassen wie beispielsweise das Lied „Otkoga se, mila moja majno ljo“, gewidmet dem Zaren Iwan Schischman, (dem letzten bulgarischen Herrscher vor dem Fall Bulgariens unter Osmanischer Fremdherrschaft, Anm. d. Red.) und das Lied „Erhebe dich, Recke des Balkans“ von Dobri Tschintulow, (das er 1840 schrieb und die Bulgaren aufruft, für die Freiheit zu erwachen. Anm.d. Red.) „Na mnogaia leta“ (ein kirchenslawischer Gesang und Wunsch für ein langes Leben – Anm. d. Red.) bildet das Finale. Die Aufnahmen wurden in Prag gemacht.
Hinter jeder Veranstaltung dieser Größenordnung steht ein technisches Team, dessen Arbeit aufgrund der besonderen Gegebenheiten des Objekts und des Geländes von unschätzbarem Wert ist.

"Auf dem Hügel Zarewez wurden 2.400 Farbscheinwerfer, 1.400 Blitzgeräte, ein Laserstrahlensystem und sechs Glocken installiert. Alle erforderlichen Kabel mit einer Gesamtlänge von 630 Kilometern befinden sich unter der Erde. Da es sich bei diesem Hügel um eine archäologische Stätte handelt, war der Einsatz von jeglichen mechanischen Geräten nicht möglich. Gegraben wurde von Hand mit Hilfe von Pickeln. Damit wurden tiefe Rinnen in den Felsen gehauen, in die die Metallrohre gelegt wurden. Darin wurden dann die erforderlichen Kabel verlegt“, erzählt Rumen Kolew.
Als die aus der damaligen Tschechoslowakei herbeigerufenen Experten eintrafen, die den Schwachstromteil (das Steuermodul) der Show bauen sollen, hatten sie erwartet, dass sie eine Burg beleuchten müssen. Was sie jedoch vorfanden, war eine riesige Festung mit einer 1.600 Meter langen Mauer. Es wurde klar, dass die ursprüngliche Idee, die Licht- und Ton-Show bis zur Feier des 1300-jährigen Bestehens des bulgarischen Staates im Jahr 1981 fertigzustellen, nicht realisiert werden kann. Die Arbeiten zogen sich zum Herbst 1985 hin.

Heute ist die Show „Licht und Ton“ in Weliko Tarnowo zu jeder Jahreszeit eine beeindruckende Attraktion, die unzählige Touristen anzieht. Die Anzahl der kostenlosen Vorstellungen zu verschiedenen Anlässen im Laufe des Jahres wie z. B. dem Stadtfest, nationalen oder offiziellen Feiertagen, beträgt etwa 30. Darüber hinaus werden jährlich zwischen 100 und 200 Vorführungen der audiovisuellen Show auf Bestellung von Reisegruppen, Organisationen oder Privatpersonen organisiert. Die kostenpflichtigen Vorführungen werden von einem speziellen Saal mit Panoramaterrasse aus verfolgt, der sich hinter der Kathedrale „Roschdestwo Bogoroditchno” in Weliko Tarnowo befindet.
Übersetzt und veröffentlicht von Georgetta Janewa
Fotos: soundandlight.bg, Joan Kolew, tsarevets.eu, veliko-tarnovo.bg
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