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Blickpunkt Balkan

Erster Olivenhain in Bulgarien

In Bulgarien gedeiht bereits ein erster kleiner Olivenhain. In der Nähe der südbulgarischen Stadt Kardschali wurden 110 Jungbäume gepflanzt. Es handelt sich um eine spanische Züchtung, mit der die herkömmlichen griechischen Oliven veredelt werden und somit Temperaturen bis minus 20°C aushalten, die in Bulgarien durchaus auftreten können. Die Oliven dieser Sorte enthalten bis zu 30 Prozent Öl und eignen sich daher besonders für die Speiseölherstellung. Auf einem Hektar Olivenanpflanzungen können bis zu 20 Tonnen Oliven hergestellt werden.

Umzug in Athen in Angedenken an die Studentenunruhen

Zehntausende Bürger beteiligten sich an dem traditionellen Umzug in der griechischen Hauptstadt in Angedenken an die Opfer der Studentenunruhen vor 36 Jahren. Im Herbst 1973 wurde in Athen in Folge von studentischer Demonstrationen Juntachef Papadopoulos gestürzt. Dutzende wurden dabei getötet und Hunderte verletzt. Die griechische Militärjunta fiel im Jahr darauf endgültig. Die Opfer der Unruhen wurden zu Nationalhelden erklärt.

EU lobt Kosovo für Wahldurchführung

Die Europäische Union lobte die erfolgreiche Durchführung der ersten allgemeinen Kommunalwahlen im Kosovo nach der Unabhängigkeitserklärung vom Februar 2008. Die Wahlen am 15. November wurden als Beweis für die breite Unterstützung zur Schaffung einer demokratischen multiethnischen Gesellschaft, beruhend auf den europäischen Normen, eingeschätzt. EU-Vertreter äußerten gleichzeitig die Hoffnung, dass auch die zweite Wahlrunde am 13. Dezember in ruhiger Atmosphäre verlaufen werde.

Bosnien erhält Kopie des Abkommens von Dayton

Frankreich hat den Behörden in Bosnien über seine Botschaft in Sarajewo eine Kopie des Dayton-Vertrags zukommen lassen. Ende vergangenen Monats hatte sich das Abgeordnetenhaus Bosniens mit der entsprechenden Bitte an den französischen Außenminister gewandt, da man nicht über den vollständigen Wortlaut des Abkommens verfügen würde. Der Vertrag von Dayton wurde offiziell am 14. Dezember 1995 unterzeichnet und setzte dem Krieg in Bosnien ein Ende. Das Original des Abkommens wird in Paris aufbewahrt.

Makedonien vergibt Konzessionsrecht für Transportkorridor Nr. 8

Die Regierung Makedoniens gab öffentlich bekannt, dass es die Konzessionsrechte für seine 281 Kilometer des europäischen Transportkorridors Nr. 8 für eine Frist von 35 Jahren vergeben will. Das Angebot enthält zwei Pakete: Der sogenannte Ostabschnitt besteht aus 177,5 Kilometern und beinhaltet vor allem die Straßenstruktur von der bulgarischen Grenze bis zur makedonischen Hauptstadt Skopje. Der Westabschnitt führt wiederum von Skopje zur makedonisch-albanischen Grenze. Für den Bau der 281-Kilometer-Trasse seien laut Experteneinschätzungen fast eine Milliarde Euro notwendig. Medien in Skopje behaupten, dass der Gewinn aus der Konzessionsvergabe mehr als doppelt so groß ausfallen werde. Interesse haben bisher 48 Unternehmen aus Europa, Asien und Nordamerika gezeigt.

Kroatischer Schriftsteller erhält Literaturpreis Montenegros

Der kroatische Schriftsteller Mirko Kovac erhielt den diesjährigen Literaturpreis Kroatiens für seinen Erzählband „A Rose for Nives Koen“, veröffentlicht 2005. Mirko Kovac gilt heute als der bedeutendste Schriftsteller in Kroatien. Der Serbe und gebürtige Belgrader zog Anfang der 1990er nach Rovinj und stellte sich zunächst gegen die damalige Regierung in Serbien, kurz darauf jedoch auch gegen die Regierung in Kroatien und wurde Kolumnist des damals bedeutendsten kroatischen Oppositionsblattes “Feral Tribune”. Kovac erhielt unter anderem den Preis des schwedischen Schriftstellerverbandes und den Herder-Preis.

Serbischer Patriarch im Alter von 95 Jahren verstorben

Im Alter von 95 Jahren verstarb am vergangenen Sonntag das Oberhaupt der Serbischen Orthodoxen Kirche, Patriarch Pavle. Ins höchste Kirchenamt wurde er am 1. Dezember 1990 als 44. serbischer Patriarch gewählt. Die letzten zwei Jahre verbrachte der Patriarch infolge seiner Altersschwäche in einem Belgrader Krankenhaus. Seine Aufgaben wurden vom montenegrinischen Metropoliten Amfilohije wahrgenommen, der als einer der wichtigsten Anwärter auf die Nachfolge von Pavle gilt.
Der Serbischen Orthodoxen Kirche unter Patriarch Pavle wurden in der Öffentlichkeit wiederholt großer Konservativismus und nach der politischen Wende im Jahr 2000 auch die Einmischung in politische Angelegenheiten sowie der Schutz von flüchtigen Kriegsverbrechern vorgeworfen.
Patriarch Pavle wurde am Donnerstag nach eigenem Wunsch in dem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Kloster Rakovica, in dem gleichnamigen Belgrader Vorort, beigesetzt.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Manuel Sawow


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