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Um welche Umweltprobleme sorgen sich die Bulgaren am meisten?

Die Bulgaren sind überzeugt, dass der Luftverschmutzung als Hauptproblem die größte Aufmerksamkeit gewidmet werden muss
Foto: BGNES
Eine Meinungsumfrage der ESTAT-Agentur im Auftrag des Umweltministeriums belegt das wachsende Engagement der Bulgaren in Sachen Umweltprobleme. 80 Prozent der Befragten bekunden Interesse an dieser Thematik. Die Ergebnisse zeigen eine Vielzahl von Problemen auf, über die sich unsere Landsleute Gedanken machen. „Für die Bulgaren sind in diesem Bereich fast alle Probleme von Bedeutung“, behaupten die ESTAT-Soziologen. Diese Tatsache begründen sie damit, dass zu allen Umweltfragen ein Besorgnisgrad über 15 Prozent erzielt wurde.

„Die Bürger des Landes sind überzeugt, dass der Luftverschmutzung als Hauptproblem die größte Aufmerksamkeit gewidmet werden muss – fasst Umweltministerin Nona Karadschowa die Umfrageergebnisse zusammen. – Für 53 Prozent der Befragten hat die Luftqualität einen vorrangigen Stellenwert. An zweiter Stelle steht die Besorgnis um die Abholzung des Waldbestandes, gefolgt von mangelnder Sauberkeit in den Städten sowie illegalen Mülldeponien.“



Da ein Großteil der bulgarischen Bevölkerung in den Städten konzentriert ist, ist die Sorge vieler Bürger um die Luftqualität verständlich. Ganz anderer Auffassung sind jedoch diejenigen, die außerhalb der Großstädte leben.

„Der Faktor Luftqualität sorgt vor allem die Hauptstädter – so die Umweltministerin. – Ein weiteres Problem für die Sofioter ist die nur unzureichende Pflege der Grünflächen sowie der Flächen zwischen den Wohnblocks. Auch die Einwohner kleinerer Städte bemängeln die unzureichende Pflege der Grünflächen. Die Bürger kleiner Ortschaften stört vor allem die schlechte Straßenreinigung sowie die Luftverschmutzung in den Großstädten. Die Menschen in den Dörfern haben wiederum in den Sommermonaten enorme Probleme mit der Wasserversorgung.“



Besondere Aufmerksamkeit wurde in der Umfrage dem kommunalen Engagement zur Schaffung der erforderlichen Infrastruktur für die Abfallbehandlung sowie zu Fragen des Wassermanagements gewidmet. In diesem Zusammenhang wurden die Befragten gebeten, die Kommunalbehörden auf einer Notenskala von 1 bis 6 zu bewerten, wobei die 6 die Höchstnote ist.

„Die schwächste Note (unter 3) erhielten die Behörden für die getrennte Abfallsammlung, für die Einrichtung von Mülldeponien wurde die Note 3 vergeben. Eine relativ gute Note (3,80) verteilten die Bürger für den Bau von Abwassernetzen und Kläranlagen – kommentiert Minister Karadschowa die Umfrageergebnisse. – Zwei Drittel der Bürger haben angegeben, dass sie die Abfälle nicht getrennt entsorgen und das aus zwei Gründen. Erstens, weil es an ihrem Wohnort keine entsprechenden Container dafür gibt und zweitens bezweifelt ein Teil der Bürger, dass die getrennt gesammelten Abfälle recycelt werden, da sie beobachtet hätten, dass alle Container in ein und das selbe Müllfahrzeug entleert werden. Überraschend für uns sind 84 Prozent der Befragten bereit, auch die biologisch abbaubaren Abfälle getrennt zu entsorgen. Dazu zählen sowohl die grünen Abfälle aus Parks und Anlagen als auch die Lebensmittelabfälle öffentlicher gastronomischer Einrichtungen und Heime. Andere 82 Prozent befürworten den Übergang von Einweg- zu Mehrweg-Tüten oder zu Stoffbeuteln.“

Die Umfrage belegte zudem, dass trotz des hohen Besorgnisgrades die Informiertheit der Bürger in Bezug auf konkrete Maßnahmen zur Verbesserung und zum Schutz des Lebensumfelds zu wünschen übrig lässt. Das Ministerium für Umwelt und Wasserwirtschaft zog daraus den Schluss, das künftig wirksamere Informationskampagnen erforderlich sind.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Maria Dimitrowa


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