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Gewerkschaften bereiten Proteste gegen die Rentenreform vor

Die Konföderation der unabhängigen Gewerkschaften (KNSB) ruft zu nationalem Protest am 16. September vor dem Parlament auf, erklärte Plamen Dimitrow, Vizepräsident von KNSB.
Foto: BGNES
Die Rentenreform in Bulgarien ist dringend notwendig. Die Regierung hat schon die Änderungen in den entsprechenden Gesetzten im Parlament vorgelegt. Die Öffentlichkeit und die Gewerkschaften sind aber geteilter Meinung, was die Reform betrifft.

Vor nicht langer Zeit verließen Vertreter der Gewerkschaften demonstrativ die Verhandlungen zwischen Arbeitgeber, Regierung und Gewerkschaften. Dieser Konsultativrat sollte gemeinsam die bevorstehende Rentenreform diskutieren. Momentan sieht es folgendermaßen aus: Das Rentenalter wird um drei Jahre erhöht, was für die Männer von nun an 40 und für die Frauen 37 Berufsjahre bedeuten wird. Es wurde ebenfalls vorgeschlagen, die Berufsjahre für die Polizei- und Militärangehörigen und für die Kategorie A Arbeit, die als besonders schwer und gefährlich gilt, ebenfalls um zwei Jahre zu erhöhen. Auch die Möglichkeit für Akademiker fünf Jahre Berufserfahrung vom Staat zu kaufen, die als Ausgleich für das Studium dienen sollen, soll ebenfalls ausfallen.
Laut Gewerkschaftsvertreter soll die Reform anders verlaufen. Zunächst soll der Rentenhaushalt stabilisiert und dann das Rentenalter erhöht werden. In Anbetracht der gespannten Situation, rufen die Gewerkschaften zu nationalem Protest am 16. September vor dem Parlament auf. An diesem Tag soll der Sozialausschuss die geplanten Gesetzesänderungen diskutieren. Die Konföderation der unabhängigen Gewerkschaften KNSB ist der Meinung, dass wenn diese verabschiedet werden, die Last von den Arbeitnehmern allein getragen wird, da das Rentensystem momentan zu labil sei. Daher haben die Gewerkschaften vorgeschlagen, die Arbeitgeber, die keine Sozialabgaben für ihre Angestellten bezahlen, dafür verantwortlich zu machen. Dieser Vorschlag wurde jedoch abgelehnt.

Außerdem wollten die Gewerkschaften auch eine weitere Erhöhung der Sozialabgaben, die in den letzten Jahren gesenkt wurden, was sich negativ auf dem Saldo des Nationalen Versicherungsinstituts auswirkte. Plamen Dimitrow, Vizepräsident von KNSB meint dazu Folgendes:
„Kaum Vorschläge von uns wurden aufgenommen“, sagt er. „Aber das Schlimmste ist der Versuch, einerseits die Möglichkeit auf Frührente zu streichen und andererseits das Rentenalter für alle zu erhöhen. Diese Aspekte, die sehr wichtig sind, generieren sehr viele negative Energie in fast allen Bereichen der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens. Deswegen rufen wir alle Beschäftigten dazu auf, ihrer Unzufriedenheit durch die Beteiligung an die Proteste Ausdruck zu verleihen, um diese restriktive Reform zu stoppen und die soziale Sicherheit wiederherzustellen“.
Weiterhin betonte Plamen Dimitrow, dass die Proteste der Gewerkschaften sich zum Ziel die Aufhebung der geplanten Reformen im Arbeitsgesetz gestellt haben. Danach werden sie sich gern wieder auf das Verhandlungstisch setzten, um den Dialog mit den Sozialpartnern fortzusetzen.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Milka Dimitrowa


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