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Blickpunkt Balkan

Türkei übernimmt Europarat-Vorsitz
Die Türkei hat am Mittwoch turnusgemäß für sechs Monate den Vorsitz im Ministerkomitee des Europarats übernommen. Als einen Schwerpunkt der türkischen Präsidentschaft nannte Außenminister Ahmed Davutoglu in Straßburg die Stärkung des interkulturellen Dialogs. Dazu sei bereits ein „Weisenrat“ eingerichtet worden. Er solle unter anderem Vorschläge für eine bessere Verständigung unter den Religionsgemeinschaften erarbeiten.
Die Türkei gehört dem Europarat, der sich vor allem für Menschenrechte und Demokratie stark macht, bereits seit dessen Gründung im Jahre 1949 an. Es ist das siebte Mal, dass Ankara den Vorsitz des Ministerkomitees innehat.
Ankara verhandelt außerdem seit fünf Jahren über eine Aufnahme in die EU. Am Dienstag stellte die Brüsseler Behörde der Türkei ein eher ernüchterndes Zeugnis aus. Nach wie vor gebe es gravierende Defizite bei Grundrechten wie der Meinungsfreiheit und den Frauenrechten, hieß es im jüngsten Fortschrittsbericht.

Montenegro kommt auf dem Weg in die Europäische Union gut voran
Die EU-Kommission hat Montenegro den Kandidatenstatus und damit die Aufnahme des kleinen Adria-Staates empfohlen.
Dagegen hat die Kommission gegenüber einer Kandidatur Albaniens Bedenken und wird ihre Meinungsbildung aufschieben. Der Bericht über die beiden Länder ist Teil des jährlichen EU-Fortschrittsberichts, der auch weitere Kandidatenländer für die Europäische Union umfasst.

EU-Visa-Pflicht für Bosnien-Herzegowina und Albanien aufgehoben
Die Visa-Pflicht für Bosnien-Herzegowina und Albanien wurde durch die EU aufgehoben.
Ihre neue Regelung knüpfte die Europäische Union an eine Drohung und erklärte, dass die Visa-Pflicht bei massivem Missbrauch wieder eingeführt wird. Anfang der Woche haben die Innenminister der Union trotz jüngster Flüchtlingsströme aus dem Westbalkan grünes Licht für die Aufhebung der Visa-Pflicht gegeben. Zunächst ist die Reisefreiheit auf drei Monate begrenzt. Eine Arbeitserlaubnis ist mit der neuen Regelung nicht verbunden.

Serbische Armee dementiert Hilfe für flüchtigen Ex-General Mladic
Die serbische Armee hat Vermutungen zurückgewiesen, sie verstecke den wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen international gesuchten Ex-General Ratko Mladic.
Kein Kriegsverbrecher werde an Orten unter der Kontrolle des Verteidigungsministeriums und der Armee oder mit Hilfe von Ministeriums- oder Militärangehörigen versteckt, sagte der Leiter des serbischen Militärgeheimdienstes, Svetko Kovac, der Belgrader Zeitung "Danas". Dies gelte auch für den früheren Präsidenten der selbst ernannten serbischen Republik Krajina in Kroatien, Goran Hadzic, der ebenfalls ganz oben auf den internationalen Fahndungslisten steht.
Mladic und Hadzic werden vom UN-Kriegsverbrechertribunal für Ex-Jugoslawien gesucht, sind aber seit Jahren flüchtig. Sie sollen für den Tod tausender Menschen während der Jugoslawien-Kriege der 90er Jahre verantwortlich sein.

Schäden nach Erdbeben in Serbien gehen in die Millionenhöhe
Die Schäden von dem Erdbeben in Serbien am 3. November gehen in die Millionen, meldet die AP.
Wie der Bürgermeister der Kleinstadt Kralevo, nah am Epizentrum, sagte, sind rund 1000 Häuser nicht mehr bewohnbar. Mehr als 5000 Familien brauchend dringend Finanzhilfe für Reparaturarbeiten, die vor dem Wintereinbruch erledigt werden sollen. Die Gesamtsumme der Schäden wird auf über 100 Millionen Euro geschätzt.
Bei dem Erdbeben in Serbien waren zwei Menschen ums Leben gekommen. Innenminister Ivica Dacic zufolge wurden etwa 50 Menschen verletzt und im Krankenhaus behandelt worden.

3000 griechische Hotels werden verkauft
Ein Drittel der Hotels in Griechenland werden momentan verkauft. Der Wert der einzelnen Anlagen wird in Athen zwischen 500.000 Euro und 160 Millionen Euro angegeben. Entgegen der Erwartungen leiden unter der Finanzkrise nicht nur die Hotels des mittleren Preisniveaus, sondern auch Luxusanlagen.
Verkauft werden auch über 1500 Unternehmen in der verarbeitenden Industrie, mindestens so viele haben ihre Geschäfte in benachbarte Länder umgesiedelt.

Rumänische Medizin-Hochschulen öffnen sich für ausländische Studenten
Die Medizin-, Pharmazie- und Zahnmedizin-Hochschulen im benachbarten Rumänien haben das Bildungsministerium aufgefordert, mindestens 3000 neue Lehrstellen für Studenten aus dem Ausland zu eröffnen.
Die Hochschulen reagieren damit auf die gestiegene Nachfrage aus EU-Mitgliedsländern nach einem Studium in Rumänien.

Übersetzung und Redaktion: Vessela Vladkova
По публикацията работи: Radoslaw Dikow


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