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Online-Gesundheitsfürsorge kommt schleppend voran

Reformen über Reformen – auch im Gesundheitswesen und fast alle gehen nur schleppend voran. Das betrifft insbesondere die Online-Gesundheitsfürsorge, bei der durch Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien eine bessere Gesundheit und Gesundheitsversorgung erzielt werden soll.

In den vergangenen vier Jahren wurden mehrere Anläufe gemacht – eingerichtet wurde ein Internetportal zu Fragen von Gesundheit und Fürsorge und für mehr als 40.000 staatliche Angestellte wurden elektronische Patientenakten angelegt und Gesundheitskarten ausgestellt. Bis dato ist aber nicht klar, inwieweit diese Projekte, in die fast eine Million Euro geflossen ist, einen realen Nutzen gebracht haben. So z.B. werden die von der Krankenkasse für mehr als 6,5 Millionen gesundheitsversicherte Bürger angelegte Gesundheitsakten nicht genutzt. Warum?

„Das Projekt wurde in der Öffentlichkeit unzureichend vorgestellt“, erklärt Dr. Iwan Kostow, Berater des Gesundheitsministers. „Es geht um ein Portal der Nationalen Krankenkasse, das von den Experten der Kasse weiterentwickelt werden soll. Dabei muss geprüft werden, inwieweit es nutzungsfähig ist.“

In der Zwischenzeit gehen die Bulgaren weiterhin mit einem Wust an Dokumenten, Laborer- und anderen Untersuchungsergebnissen zum Arzt. Kein Wunder, dass häufig Untersuchungen ein zweites mal vorgenommen werden müssen, weil die Ergebnis im Wust der Papiere untergegangen sind. Warum tritt die Online-Gesundheitsfürsorge auf der Stelle? Dabei hatte die Europäische Kommission bereits 2004 einen Aktionsplan zur Online-Gesundheitsfürsorge verabschiedet, den wir als EU-Mitgliedsland ebenfalls umsetzen müssen! Alles ist eine Frage der Organisation, der Verwaltungsmaßnahmen und natürlich der Finanzen. Gegründet wurde bereits eine Stiftung namens „Online-Gesundheitsfürsorge“. Etwas Bewegung in die Sache brachte auch ein Forum zu diesem Thema, das in der vergangenen Woche in Sofia stattfand und an dem sich auch der EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucher John Dalli beteiligte. In den Diskussionen wurde die Bedeutung der Online-Gesundheitsfürsorge hervorgehoben. Sie werde zur effektiveren Nutzung der Mittel beitragen. Vorgestellt wurden die neuesten Standards auf diesem Gebiet. Es wurde die Idee geäußert, ein einheitliches System aufzubauen, das in sich die einzelnen Komponenten, wie elektronische Patientenakten, Gesundheitskarten, Telemedizin u.a. beinhaltet.

„Die moderne Gesundheitsfürsorge ist ohne die modernen Informations- und Kommunikationstechnologien nicht denkbar“, sagt Blagoj Marinow, Direktor der Direktion „Online-Gesundheitsfürsorge“ am bulgarischen Gesundheitsministerium. „Wir können uns in dieser Beziehung an den fortgeschrittenen europäischen Ländern ein Beispiel nehmen.“

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Diana Hristakiewa


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