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Bulgarien unterstützt europäische Perspektiven des Westbalkanraums

Im Mittelpunkt der Unterredung zwischen Nebojsa Radmanovic und Georgi Parwanow stand die europäische Perspektive für den Westbalkanraum.
Foto: BGNES
Am Montag und Dienstag dieser Woche befand sich das Staatsoberhaupt von Bosnien und Herzegowina Nebojsa Radmanovic zu einem offiziellen Besuch in Sofia. Radmanovic ist serbischer Vertreter des dreiköpfigen Staatspräsidium von Bosnien und Herzegowina und übt als dessen Vorsitzender die Funktion eines Staatspräsidiums aus. Daher wurde er vom bulgarischen Staatspräsidenten Georgi Parwanow eingeladen, mit dem die wichtigsten Gespräche liefen.

Im Mittelpunkt der Unterredung zwischen beiden Staatsoberhäuptern stand die europäische Perspektive für den Westbalkanraum. „Wenn wir ein starkes Europa als Schlüsselfigur in der internationalen Politik haben wollen, können wir den Westbalkan nicht außen vor lassen“, betonte Georgi Parwanow und versicherte, dass Bulgarien weiterhin Bosnien und Herzegowina auf dem Weg zur EU-Integration unterstützen wird. Seiner Meinung nach, müsse Europa in die Stabilität des Westbalkans investieren. Genauso seien aber auch Bereiche wie Bildung, Soziales und Kultur wichtig, wie es bereits 2003 auf dem EU-Gipfel in Thessaloniki vereinbart wurde. Sie sollen für mehr Toleranz und die Festigung der demokratischen Gesellschaft im Westbalkanraum sorgen. Im März dieses Jahres hatten der bulgarische Außenminister Mladenow und sein slowenischer Amtskollege Zbogar darauf hingewiesen, dass Bosnien und Herzegowina im Vergleich zu Kroatien, Montenegro und Serbien zurückgeblieben ist. Den Führungspolitikern in Sarajewo wurde ans Herz gelegt, sich mit der gemeinsamen europäischen Vision zu identifizieren, eine Regierung zu bilden, die Landesverfassung zu modernisieren und eine Volkszählung durchzuführen. Alles gutgemeinte Ratschläge, die bei den Gesprächen in Sofia nochmals betont wurden.

Nebojsa Radmanovic bedankte sich an seiner Stelle für die Hilfe Bulgariens bei dem Wegfall der Visumspflicht für die Bürger seines Landes und unterstrich die guten bilateralen Beziehungen sowie die Unterstützung Bulgariens für die künftige EU-Mitgliedschaft seines Landes und die erfolgreiche Beteiligung an der UNO-Friedensmission in Bosnien. Bulgarien hat Bosnien und Herzegowina aber auch als NATO-Mitglied unterstützt, damit ein Aktionsplan zur Aufnahme des Landes in den Pakt verabschiedet wird.

In den Gesprächen wurde jedoch ferner betont, dass die Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern noch so einiges zu wünschen übrig lassen. Der Warenaustausch im Wert von rund 50 Millionen Euro sei damit eher symbolisch. Parwanow schlug die Stimulierung der Beziehungen der Handelskammern und der Geschäftskreise vor, um so für Abhilfe zu sorgen. Anvisiert werden Branchen wie Fremdenverkehr und Landwirtschaft.
Der Besuch des Staatsoberhauptes von Bosnien und Herzegowina in Sofia erfolgte wenige Tage vor der Visite von EK-Präsident Jose Barroso und Erweiterungskommissar Stefan Füle in Sarajewo. Am Vorabend seiner Balkan-Rundreise hatte Barroso die EU-Aussichten des Westbalkanraums betont, aber auch darauf hingewiesen, dass das Tempo ihrer Integration von den durchgeführten Reformen abhängt.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
По публикацията работи: Stoimen Pawlow


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