Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Blickpunkt Balkan

Kosovo für Lebensmittellieferungen aus Bulgarien dankbar
Der bulgarische Landwirtschaftsminister Miroslaw Najdenow hat in der kosovarischen Hauptstadt Pristina die Möglichkeiten für Lebensmittellieferungen für den Kleinststaat erörtert. Begleitet wurde er von einer Businessdelegation von Vertretern der Nahrungsmittelindustrie.
Kosovos Agrarminister Stavileci betonte, die seit Wochen bestehende Grenzblockade zu Serbien ermögliche den Import von zahlreichen Nahrungsmitteln aus Bulgarien. Mit dem Importverbot für Waren aus Serbien reagierte Kosovo auf eine entsprechende Blockade für Güter aus dem Kosovo durch Serbien reagiert. Die Folge der Grenzblockade sind akute Engpässe in der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln.
Kosovos Ministerpräsident Hashim Thaçi bedankte sich für die Bereitschaft Bulgariens, in dieser prekären Situation zu helfen. In einem Interview für den Bulgarischen Rundfunk sprach er sich zudem für Klarheit und Pragmatismus in den Beziehungen zu Bulgarien aus. Dabei bewertete er die bilateralen Beziehungen als ausgezeichnet. Kosovo, so Thaci, habe Interesse an Investitionen im EU-Land Bulgarien. Beide Staaten unterhielten einen ständigen Dialog zum Ausbau der beiderseitigen Wirtschaftsbeziehungen.

Kroatien und Serbien – Stationen bei Balkan-Reise von Angela Merkel
Bundeskanzlerin Angela Merkel reist Anfang kommender Woche auf den Balkan. Ihre Reise führt sie zuerst nach Kroatien, dann nach Serbien. Am 22. August werde Merkel in der kroatischen Hauptstadt Zagreb mit Ministerpräsidentin Jadranka Kosor und Staatspräsident Ivo Josipovic sprechen. Anschließend reist die Kanzlerin in die serbische Hauptstadt Belgrad weiter. Beim Gespräch mit dem serbischen Präsidenten Boris Tadic sollen internationale, bilaterale und wirtschaftliche Themen behandelt werden. Eine besondere Rolle sollen dabei die Entwicklung in der Region, insbesondere auch im Kosovo, sowie die EU-Annäherung Serbiens spielen.
Die größte serbische Zeitung "Blic" hatte am Mittwoch unter Berufung auf nicht genannte Quellen berichtet, Merkel werde von Serbien ein Nachgeben im Kosovo-Konflikt verlangen. "Beim offiziellen Belgrad herrscht Angst, dass Normalisierung bedeutet, den Zoll und das Gericht unter die Kontrolle Pristinas zu stellen", erläuterte die meist sehr gut informierte Zeitung die angeblichen Forderungen der Kanzlerin. Sollte Serbien das ablehnen, müsse es mit einer Blockade seiner weiteren Integration in die Europäische Union rechnen, werde Merkel ihren serbischen Gesprächspartnern übermitteln.
Auch Oppositionsführer Tomislav Nikolic hatte in den vergangenen Tagen wiederholt erklärt, Serbien müsse schon bald zwischen der weiteren EU-Annäherung und dem Kosovo wählen. Darüber sollten die Bürger abstimmen. Die Regierungsparteien lehnen ein solches Referendum ab.

Rumänien erholt sich allmählich von der Krise
Die radikalen Sparmaßnahmen, die die rumänische Regierung im Vorjahr durchgesetzt hatte, zeigen Wirkung. Das BIP des Landes ist im zweiten Quartal des Jahres um 0,2 Prozent gewachsen. Im ersten Halbjahr wuchs die rumänische Wirtschaftsleistung erstmals wieder um 1,7 Prozent. Vor allem die Exportindustrie sorgt für Impulse.
Vor rund einem Jahr wurde die Mehrwertsteuer unter Protesten der Bevölkerung von 19 auf 24 Prozent erhöht, 1,4 Millionen Beamte müssen mit einem Viertel weniger Gehalt auskommen, 300.000 Staatsdiener sollen gehen.
Dafür wird das Defizit im laufenden Jahr bei 4,4 Prozent des BIPs liegen, 2012 sollen es nur noch drei Prozent sein, erwarten Wirtschaftsbeobachter. Rumänien werde in diesem Jahr "sicher keinen Cent vom IWF oder der EU brauchen", erklärte dieser Tage Rumäniens Staatspräsident Traian Basescu anlässlich der jüngsten Stippvisite seiner Kreditgeber stolz. Die 5,4 Milliarden Euro, die Währungsfonds, EU und Weltbank für Notfälle bereitgestellt haben, dürfte das Land tatsächlich nicht anrühren.
Zwar ist der Ausblick für das laufende Jahr stabil, an frühere Wachstumsraten werde das Land dennoch lange nicht mehr herankommen. Denn internationale Investoren machen derzeit noch einen großen Bogen um Rumänien. Im ersten Halbjahr kamen gerade 866 Millionen Euro an Direktinvestitionen ins Land. 2010 waren es 2,5 Milliarden Euro, zwei Drittel weniger als noch 2008.

Rumänien will bedeutender Agrarproduzent werden
Bis zum Jahr 2020 will Rumänien "ein bedeutender Agrarproduzent in der Europäischen Union " werden, erklärte Landwirtschaftsminister Valeriu Tabara. Die Mittel dazu sollen zu 80 Prozent aus der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) finanziert werden.
Darüber hinaus will das junge EU-Land einen adäquaten Stellenwert bei führenden Landwirtschaften der Welt erreichen. Dies sei das Ziel einer mittelfristig konzipierten Entwicklungsstrategie für die heimische Agrarwirtschaft in der EU-Fiskalperiode 2014 bis 2020, sagte Landwirtschaftsminister Tabara weiter. "Damit wollen wir im nächsten Jahrzehnt zu den fünf Großen in Europa gehören", so Tabara.
Voraussetzung dafür sei, dass die Landwirte Erkenntnisse aus der Agrarforschung nutzen, ein effizientes Wassermanagement betreiben und die Grüne Gentechnik klug einsetzen.

Griechenland kämpft gegen Steuerhinterziehung
Im hochverschuldeten Griechenland haben Steuerfahnder mehrere Fälle krasser Steuerhinterziehung ans Tageslicht gebracht.
Monatelang haben sie systematisch 2000 Fälle von größeren Geldeinlagen von Privatpersonen geprüft und nach der Herkunft des Geldes gesucht. Dabei wurde unter anderem ein Astrologe entdeckt, der vier Millionen Euro "gespart" hatte. Dem Steueramt hatte er keine Einnahmen gemeldet. Dies bestätigte der Chef der Behörde für Steuerfahndung Nikos Lekkas.
Auf der Liste stehen nach Angaben des Chef-Steuerfahnders Ärzte, Star-Friseure, Rechtsanwälte, Reiseagenturen und sogar Universitätsprofessoren: 300 von ihnen hatten insgesamt mehr als 1,8 Millionen Euro für Forschungsprogramme kassiert und dies dem Steueramt nicht gemeldet. "Die alle werden jetzt zur Kasse gebeten. Und sie werden hohe Strafen zahlen", sagte Lekkas.
Der Kampf gegen die Steuerhinterziehung soll ab September auch von der EU unterstützt werden: Experten aus Brüssel sollen ihren griechischen Kollegen mit technischem Wissen unter die Arme greifen.

Türkei will Olympische Spiele 2020 austragen
Die Millionenmetropole Istanbul hat sich nun offiziell um die Olympischen Spiele im Jahr 2020 beworben. Das verkündete der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan.
Die bevölkerungsreichste Stadt der Türkei hat bereits mehrere Anläufe genommen, um das Sport-Spektakel an den Bosporus zu holen. Für die Jahre 2000, 2004, 2008 und 2012 sind die Bewerbungen jedoch gescheitert.
Beim nun fünften Anlauf ist Premier Erdogan äußerst optimistisch. "Dieses Mal werden wir unser Ziel erreichen. Wir bewerben uns, weil wir die sportlichen Werte und den Olympischen Geist als extrem wichtig erachten. Sie haben einen großen Anteil an der Herstellung von Frieden in der Welt”, so der Premier in einer Erklärung im türkischen Fernsehen.
Neben Istanbul sind auch Rom, Madrid und Tokio im Rennen um die Olympischen Sommerspiele mit dabei. Auch Doha und Katar gehören zur potentiellen Konkurrenz.
Bis zum 1. September müssen sämtliche Bewerbungsunterlagen beim Internationalen Olympischen Komitee IOC eingereicht werden. Dieses verkündet seine Entscheidung dann am 7. September 2013 in Buenos Aires.

Zusammengestellt von: Vessela Vladkova


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Bulgariens ältestes Gestüt bewahrt vom Aussterben bedrohte Rassen

Das Gestüt „Kabijuk“ im Dorf Konjowez ist das älteste in Bulgarien und wurde 1864 von dem Wālī (Titel für einen Stellvertreter in der islamischen Welt) Midhat Pascha gegründet, um Pferde für die türkische Armee zu züchten. Es bestand bis zur..

veröffentlicht am 29.12.24 um 10:00

Weihnachtsmärchen aus Glas oder wie eine vergessene Tradition wiederbelebt wird

Jedes einzelne Stück ihres Christbaumschmucks strahlt Wärme aus und weckt Emotionen, denn es ist handgefertigt und ein Unikat. Ihr silbriger Glanz versetzt uns in die Kindheit zurück, als die Winter noch streng und schneeweiß waren und der..

veröffentlicht am 25.12.24 um 10:35

Wie Chefkoch Scharankow das Rhodopengebirge London vorzog und ein anderes Konzept von Essen und Patriotismus entwickelte

Der Weg von Petko Scharankow von den geräuschvollen Küchen der Londoner Michelin-Sterne-Restaurants zu einem versteckten Dorf in den Rhodopen ist voller Wendungen und Überraschungen. Nachdem er viele Jahre in London gelebt hatte, wo er sich die..

veröffentlicht am 22.12.24 um 10:15