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Blickpunkt Balkan

Inflation in der Euro-Zone unverändert
Der Preisauftrieb in der Eurozone ist im Februar unverändert gegenüber dem Vormonat bei 2,7 Prozent geblieben.
Wie das EU-Statistikamt Eurostat mitteilte, pendelte sich die Inflationsrate in der EU im selben Zeitraum bei 3 Prozent ein. In Rumänien liegt die Inflation bei 2,8 Prozent. In Bulgarien blieb die die Rate nach vorläufigen Daten bei 2 Prozent. Die stärksten Preistreiber waren Kraftstoffe für Verkehrsmittel sowie Gas und Flüssigbrennstoffe.
Die niedrigsten Teuerungsraten verzeichneten Schweden und Griechenland, die höchsten Ungarn, Estland und Polen mit bis zu 5 Prozent.
Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht bei Raten von bis zu 2 Prozent die Preisstabilität gewahrt.

Zyperns Kreditwürdigkeit auf Ramschniveau herabgesetzt
Die Kreditwürdigkeit Zyperns wird nach der Rating-Agentur Standard & Poor's nun auch von Moody's zurückgestuft.
Zypern trage ein erhöhtes Risiko, die stark in Griechenland engagierten Banken stützen zu müssen. Moody's senkte die Bewertung daher um eine Stufe von "BAA3" auf "BA1". Der Ausblick ist negativ. Damit ist Moody's die zweite Agentur, die Staatsanleihen aus Zypern nicht mehr als Anlage empfiehlt. Fitch bewertet den Inselstaat noch eine Stufe besser.

Serbien bleibt im Wahlstreit mit Kosovo hart
Serbien besteht auf Kommunalwahlen der serbischen Diaspora im Norden des Nachbarlandes Kosovo.
Diese Wahlen seien jetzt ausgeschrieben und damit sei jedes Gespräch darüber beendet, zitierte der Belgrader Fernsehsender B92 am Donnerstag Innenminister Ivica Dacic. Die albanisch dominierte Kosovo-Regierung sprach von einer "offenen Provokation".
Auch große EU-Länder verurteilten die Pläne zur Kommunalwahl im serbisch besiedelten Nordkosovo und hielten Belgrad einen "Verstoß gegen internationales Recht" vor. EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton zufolge stehe die Abstimmung nicht im Einklang mit den internationalen Verpflichtungen Serbiens.
"Wir werden niemanden von außen fragen, ob er Wahlen ausschreiben soll", sagte Dacic, der auch stellvertretender Regierungschef ist.
Kosovo-Regierungschef Hashim Thaci hatte am Vorabend im Fernsehen gewarnt, Serbien riefe damit einen offenen Konflikt hervor.
Die EU hatte eigentlich verlangt, dass sich Serbien schrittweise aus dem Nordkosovo zurückzieht, wo die Serben die Bevölkerungsmehrheit stellen. Das war eine Voraussetzung für den EU-Beitrittskandidatenstatus Serbiens Anfang März. Kosovo mit seiner 90-prozentigen albanischen Bevölkerungsmehrheit hatte sich vor vier Jahren von Serbien abgespalten. Belgrad erkennt das nicht an und will seine frühere Provinz wieder zurückhaben.

Erstmals Muttersprachen-Unterricht für Roma in Rumänien
In der rumänischen Hauptstadt Bukarest soll erstmals an einer Oberschule eine Abteilung mit Unterricht in der Romani-Sprache eingerichtet werden.
Dies kündigte laut der Nachrichtenagentur "Mediafax" Ministerpräsident Mihai Ungureanu an. Derzeit gibt es in Rumänien nur an Grundschulen Unterricht in Romani. Laut Ungureanu sei die Roma-Schule ein Beitrag zu einer zivilisierten, nach europäischem Muster aufgebauten Gesellschaft. Den Schülern soll täglich mindestens eine warme Mahlzeit angeboten werden, erklärte der Ministerpräsident.
Die Roma-Oberschule geht auf die Bemühungen des Roma-Vertreters im Parlament, Nicolae Paun, sowie der Minderheiten-Fraktion zurück. Verteidigungsminister Gabriel Oprea stellte das Gebäude, eine ehemalige Kaserne, zur Verfügung.
Die Roma-Minderheit setzt sich laut den vorläufigen Ergebnissen der Ende 2011 durchgeführten Volkszählung aus knapp 620.000 Menschen zusammen, was etwas mehr als 3 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. Es wird jedoch geschätzt, dass zwei Drittel der Roma bei der Befragung ihre Herkunft verschweigen. Einige Nichtregierungsorganisationen schätzen die Anzahl der rumänischen Roma auf 2,5 Millionen.

Bosnien auf dem Weg in die EU ermutigt
Die EU habe den "Keim einer Hoffnung für die Zukunft von Bosnien-Herzegowina in Europa gegeben", erklärte der dänische Europaminister und EU-Ratsvorsitzende Nikolai Wammen in Straßburg.
Bei der Debatte im EU-Parlament sagte Erweiterungskommissar Stefan Füle, Bosnien-Herzegowina müsse "enorme Anstrengungen" unternehmen. Die Erwartungen an das Land in den nächsten Monaten seien groß, um "die verlorene Zeit wieder wettzumachen".
Der Entschließungsantrag betont, dass Bosnien-Herzegowina nur dann Chancen auf einen EU-Beitritt habe, wenn es als "ein einziges Land antritt". Die Bürger der drei Entitäten im Land müssten sich darauf einigen, ob sie das auch wollten. Betont wird außerdem, dass der Staat über einheitliche legislative, exekutive und juridische Institutionen verfügen muss, um die EU-Beitrittskriterien zu erfüllen. Eine Untergrabung der staatlichen Institutionen würde hingegen alle Bürger um die Vorteile der EU-Integration bringen.
In der Parlamentsdebatte ging es vor allem um den Extremismus im religiösen Bereich in Bosnien-Herzegowina. Kritik gab es am "wahhabitischen Extremismus", der in der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik mit viel Geld aus Saudi-Arabien unterstützt werde.
Die dänische Ratspräsidentschaft forderte die Regierung in Sarajevo auf, eine Verfassung zu schaffen, die auch den europäischen Werten der Menschenrechte entspreche. Der nächste Meilenstein auf dem Weg Richtung EU müsse ein Abkommen sein, um den Dialog zu verstärken.

Kroatien wird bei ausländischen Urlaubern beliebter
2011 ist für Kroatiens Tourismus ein Rekordjahr gewesen, gab der kroatische Tourismusminister Veljko Ostojic auf der Reisemesse ITB in Berlin bekannt.
Insgesamt wurden knapp 10 Millionen Gäste aus dem Ausland gezählt, 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten Touristen zog die Region Istrien an: Dieser Landstrich im Norden des Landes verbuchte über ein Drittel der Gesamtübernachtungen.
Der bevorstehende EU-Beitritt am 1. Juli 2013 dürfte den Tourismus zudem weiter beflügeln. "Vieles wird einfacher: Es gibt keine Grenzkontrollen mehr", betonte Ostojic, wobei das zunächst nur für die Zollkontrollen gilt. Bis 2015 würden die Papiere zunächst weiter kontrolliert. Bei den nötigen Reisedokumenten ändert sich dagegen nichts: Auch heute schon reiche ein Personalausweis für die Einreise.
Zudem erhoffe sich das Land mehr Investitionen in den Tourismus durch den Wegfall von bürokratischen Hürden, sagte der kroatische Tourismusminister Ostojic. Urlauber müssten aber nicht fürchten, dass jetzt die Küsten zubetoniert würden. Dem stünden gesetzliche Regelungen zum Schutz der Natur entgegen, fügte Mirna Bender von der Kroatischen Zentrale für Tourismus hinzu.

Zusammengestellt von: Vessela Vladkova


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