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Blickpunkt Balkan

Türkei nimmt weiterhin Syrien-Flüchtlinge auf
Die Türkei hat rund 150 Millionen Dollar für die Einrichtung von Flüchtlingslagern an ihrer Grenze zu Syrien ausgegeben, informierte der türkische Vizepremier Beşir Atalay. Allein im vergangenen Monat seien rund 20.000 Syrien-Flüchtlinge aufgenommen worden, von denen jedoch ein Teil wieder in ihre Heimat zurückgekehrt seien. Trotz des in Syrien ausgerufenen Waffenstillstands treffen in der Türkei ständig neue verletzte Flüchtlinge ein.

Griechenland nicht mehr pleitegefährdet
Die internationale Rating-Agentur Standard & Poor's erhöhte das Kreditrating Griechenlands und geht nicht mehr von einem "teilweisen Zahlungsausfall" aus. Der langfristige Ausblick sei stabil und so bekommt Athen die Note „CCC“, nachdem das Land seine Schulden erfolgreich umstrukturiert hat. Griechenland erwirkte einen Erlass von mehr als 100 Milliarden Euro an Schulden privater Gläubiger. Damit ist die Schuldenlast deutlich gesunken, so dass das Ziel bis 2020 greifbarer erscheint, wenn die Staatsschulden „nur noch“ 120 Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen sollen.

Wirtschaft überschattet Wahlkampagne in Serbien
An diesem Sonntag finden in Serbien reguläre Parlaments- und Kommunalwahlen sowie Präsidentschaftswahlen statt. Zum ersten mal haben die Kandidaten wirtschaftliche und soziale Belange in den Mittelpunkt ihrer Wahlkampagnen gerückt und die Balkan-Zwistigkeiten des Landes in den Hintergrund gedrängt. Für die bisher regierende Demokratische Partei von Präsident Boris Tadić bestehe kein Zweifel daran, dass die Zukunft Serbiens in der EU liege. Auch die größte Oppositionskraft, die Fortschrittspartei des ehemaligen Ultranationalisten Tomislav Nikolić hat eine Annäherung an Europa angekündigt. Am Wochenende wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet, mit leichten Vorteilen für Tadićs Partei, die bei der Regierungsbildung auf die Unterstützung der Sozialisten rechnet.

Kovoso in Erwartung von mehr Anerkennung
Kosovo erwartet die staatliche Anerkennung von wichtigen moslemischen Ländern, wie Pakistan, Indonesien und Bangladesch, mit denen derzeit Gespräche geführt werden. Anvisiert werden auch Länder Afrikas, die sich im sogenannten „arabischen Frühling“ befinden. Laut dem Parlamentspräsidenten Jakup Krasniqi würden auch Verhandlungen mit einigen Staaten Südamerikas geführt, die die Unabhängigkeit der Balkanrepublik noch nicht anerkannt haben.

Ostermorde bei Skopje vermutlich von radikalen Islamisten ausgeübt
In einer großen Polizeiaktion wurden in der makedonischen Hauptstadt Skopje 20 Personen festgenommen, die als radikale Islamisten gelten. Unter ihnen seien auch Personen, die verdächtigt werden, mit den jüngsten Morden in Verbindung zu stehen. Während des Osterfest waren an einem Stausee in der Nähe von Skopje die Leichen von fünf ermordeten Fischern entdeckt worden. Einige der Festgenommenen haben in Pakistan und Afghanistan auf der Seite der Taliban gekämpft, heißt es in einer Polizeimeldung. Fünf Personen werden des Terrorismus beschuldigt.

Griechenland um Bärenschutz bemüht
Spezielle Einrichtungen sollen Bären vor dem Verkehr auf der griechischen Egnatia-Autobahn schützen. Ein entsprechendes Projekt wurde vom Ministerium für Infrastruktur, Verkehr und Kommunikationsnetze gebilligt. Die Autobahn verbindet den Hafen Igoumenitsa am Ionischen Meer im Westen Griechenlands (Region Epirus) mit der türkischen Grenze (Region Thrakien) im Osten. Sonderzäune sollen die bedrohten und daher geschützten Braunbären daran hindern, die Autobahn zu überqueren. Laut Statistik leben in Griechenland rund 250 Exemplare dieser Art.

Türkischer Nobelpreisträger Orhan Pamuk eröffnet Museum der Unschuld
In Istanbul wurde das bisher ausgefallenste Museum der Türkei eröffnet. Es wurde vom Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk gegründet und nennt sich „Museum der Unschuld“. Gezeigt werden die verschiedensten Gegenstände, die in den Werken von Orhan Pamuk ein Rolle spielen, oder ihn zum Schreiben veranlasst haben. „Bis zu meinem Tod werde ich Dinge zu diesem Museum hinzufügen“, sagte Pamuk bei der Eröffnung. „Dieses Museum ist keine Illustration meiner Romane, und sie sind nicht der Katalog zum Museum. Beide existieren für sich, aber man sieht mehr in den Objekten des Museums, wenn man den entsprechenden Roman kennt, und die Lektüre des Romans wird reicher, wenn man das Museum besucht“, versicherte der Schriftsteller.

Zusammengestellt von: Stoimen Pawlow
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow


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