Rund 350.000 Roma leben laut Angaben aus der Volkszählung vor einem Jahr in Bulgarien. Die meisten von ihnen in einem Roma-Viertel, oft ohne fließendes Wasser und Strom, arbeitslos und bettelarm. So gerät man schnell auf die schiefe Bahn – Prostitution, Diebstahl und Drogenhandel blühen in den berüchtigten Roma-Vierteln Bulgariens.
Es ist 10 Uhr morgens. Das Leben im Roma-Viertel spielt sich auf der Straße ab – an improvisierten Tischen vor schäbigen Häusern sitzen Männer, rauchen und trinken Alkohol, streiten miteinander. Vor ihnen toben barfüssige Kinder im schulpflichtigen Alter. Auf der Straße hängen auch ihre Mütter rum, umgeben von Kleinkindern. Aus einem der maroden einstöckigen Häuser kommt Sijka mit einem Korb voller Wäsche unter dem Arm und hängt sie auf die dreckige Wäscheleine am Straßenrand. Es sind hauptsächlich Babystrampler, die die 22-jährige Mutter trocknen will.
"Ich habe fünf Kinder. Mein Mann ist im Gefängnis. Wir haben kein Geld, keinen Strom und kein Wasser. Ich wasche bei Nachbarn. 70 Euro Kindergeld bekomme ich und es reicht nicht aus. Ich muss abends anschaffen gehen. Am Bahnhof oder hier im Viertel. So kriege ich Geld für Essen und Windeln. Und für Brennholz im Winter."
Nur der älteste Sohn von Sijka, ein fünfjähriger Bengel, ist von ihrem Mann. Die übrigen vier Kinder sind "von außen", wie Sijka sagt. Die Prostitution ist ein wachsendes Problem unter den Zigeunern. Sogar Minderjährige unter 16 verkaufen ihre Körper, HIV inklusive. Seit vier Jahren klärt die Streetworkerin Maja Terwelska die Romafrauen im Viertel sexuell auf. Mit mäßigem Erfolg, wie sie zugibt, denn selbst die engagierte Sozialarbeiterin ist im Romaviertel nicht immer willkommen.
"Nicht einmal komme ich einfach so ins Romaviertel rein. Ich glaube, dass auch die Polizei damit Probleme hat. Diese Menschen leben nur unter sich, sind abgekapselt und niemand weiß genau, was alles im Viertel vor sich geht. Sie leben in völliger Isolation, fühlen sich von allen verlassen und müssen irgendwie an Geld kommen. Und die Prostitution, den Diebstahl oder gar den Drogenverkauf sehen sie als einzige Möglichkeit, Geld zu verdienen. Ich habe den Eindruck, dass alles sehr gut organisiert ist, meistens unter Verwandten. So bleibt das Geld in der Familie."
In fast jeder Stadt in Bulgarien gibt es ein Romaviertel. Bulgaren werden dort nicht gern gesehen. Aus Angst bleiben sie in ihren eigenen Stadtvierteln und leben ihr eigenes Leben. Integration? Fehlanzeige. Bulgarien wird im Ausland oft kritisiert, die Romaminderheit an den Rand der Gesellschaft gedrängt zu haben. Diese Kritik lehnt der konservative Europa-Abgeordnete Andrej Kowatschew ab.
"Integration und Solidarität sind keine Einbahnstraße", sagt Andrej Kowatschew. "Sie setzen einen guten Willen sowohl in der Mehrheit voraus, als auch in der Minderheit. Es kann doch nicht verlangt werden, dass die Integration der Roma nur von der Kommune, vom Staat oder von sonstigen Institutionen ausgeht. Auch die Romaminderheit muss sich integrieren wollen."
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