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Ökostrom wird billiger - jedoch nicht für die privaten Hauhalte

Foto: BGNES
Ab dem 1. Juli soll Ökostrom in Bulgarien billiger werden. Allerdings wird diese Tatsache in den Stromrechnungen der Verbraucher keine Beachtung finden. Als Grund dafür nannte die Stromregulierungsbehörde die verfehlten Prognosen für Ökostromanlagen, die sich zahlreicher als erwartet erwiesen hätten.

Auch genau vor einem Jahr fielen die Ökostrompreise. Und auch im Vorjahr aufgrund der vielen grünen Anlagen, die ans Netz gingen. Allerdings führte das zu einer Verteuerung des Strompreises für die privaten Haushalte um 13 Prozent. Seit dem 1. Juli 2012 gehen nur noch grüne Anlagen ans Netz, die im Vorfeld die entsprechenden Ankaufverträge mit dem Nationalen Stromversorger NEK und den Netzbetreibern geschlossen haben. Der Regulierungsbehörde zufolge werde sich der Anschluss der noch ausstehenden Anlagen wohl kaum auf den Strompreis für die Endverbraucher auswirken.

Gegenwärtig verzeichnet Bulgarien eine installierte Leistung von 1.000 Megawatt aus Photovoltaikanlagen, von 600 Megawatt aus Windanlagen, von 29 Megawatt aus Biomasse und 50 Megawatt aus Kleinanlagen. Zudem hat sich herausgestellt, dass der Staatlichen Regulierungsbehörde für Strom und Wasser keine vollständigen Daten über die neuen Kleinanlagen mit einer Leistung von bis zu 30 Kilowatt vorliegen, die gegenwärtig ans Netz gehen. Dieses Versäumnis soll nun umgehend behoben werden. Gegenwärtig unterliegt das gesamte Preisbildungsmodell der Überarbeitung. Nach Ansicht der Regulierungsbehörde müsse, was die Subventionierung des Ökostroms betrifft, die gesamte Energiepolitik des Landes überdacht werden. Vor dem Hintergrund der gesunkenen Binnennachfrage sei es nicht möglich, den Ausbau des Ökostroms auf diese Weise zu regulieren.

Die Ökostromerzeuger sind natürlich gegen die Senkung ihrer Vergütung und dementieren in diesem Zusammenhang die Daten der Regulierungsbehörde. Am meisten betroffen sind die Erzeuger von Strom aus Biomasse. Die Bulgarische Biomasse-Vereinigung bezeichnete die Entscheidung der Regulierungsbehörde als Schlag gegen einen Sektor, der in entfernt gelegenen Regionen des Landes für Arbeitsplätze sorgt und preiswerte Heizwärme erzeugt. Auf diese Weise, alarmiert die Branche, werde man die Investoren vertreiben und die Tore für neue Projekte verschließen. Zudem machte die Vereinigung darauf aufmerksam, dass bei dieser preiswerten Ressource ungenutzte Abfälle verwendet würden, die eine angemessene Alternative zur Umweltverschmutzung durch die Kohlekraftwerke seien. Investoren planen mindestens 600 Millionen Euro für derartige Anlagen. Dabei kommt ein Großteil dieser Investitionen der bulgarischen Wirtschaft zugute. Ganz anders sieht es bei Wind- und Solaranlagen aus, die ein Großteil des erneuerbaren Mixes ausmachen. Hier wandern 90 Prozent dieser s.g. Investitionen ins Ausland.

Die erneuerbaren Energien machen bereits mehr als 20 Prozent des Energiemixes des Landes aus. Und eigentlich war bis 2020 ein Anteil von 16 Prozent geplant. Dieser Tage drehte die Regulierungsbehörde den Ökostromanlagen erneut den Hahn ab, in dem sie deren Höchstleistung um 40 Prozent reduzierte. Diese Maßnahme soll dem Verhältnis zwischen Angebot und Bedarf Rechnung tragen.

Übrigens betrifft das Problem des subventionierten Ökostroms nicht nur Bulgarien. Auch Rumänien hat bereits entsprechende Maßnahmen getroffen und wird ab 1. Juli die Subventionierung für Ökostrom zeitweilig aussetzen. Während Rumänien bemüht ist, die privaten Haushalte und Unternehmen zu entlasten, werden die niedrigeren Ökostrompreise bei uns nicht an die Haushalte weitergegeben.

Übersetzung: Christine Christov
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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