Heute nehmen die Weinberge Bulgariens mehr als 52.000 ha ein und erstrecken sich in erster Linie auf den Hügeln des mittleren Südbulgariens und entlang der Schwarzmeerküste. Doch, wegen des milden Klimas und der guten Böden eignet sich das gesamte Territorium Bulgariens sehr gut für den Weinanbau.
Und der floriert, führt man sich vor Augen, dass die Weinernte des vergangenen Jahres wegen des milden Winters, des nassen Frühlings und des trockenen Sommers überaus ergiebig und qualitativ hochwertig war. Geerntet wurden fast 30 Prozent mehr Trauben, als gewöhnlich. Daraus sollen laut Expertenmeinung rund 200 Millionen Liter Wein entstehen.
Doch all das reicht nicht aus, man muss auch investieren, um Qualitätsweine zu erzeugen, die weltweit einen reißenden Absatz finden. Laut Radoslaw Radew, Vorsitzender der Nationalen Weinbauern- und Winzerkammer, habe sich in den vergangenen 20 Jahren eine wahrhafte Revolution in der heimischen Branche ereignet, die zum großen Teil den EU-Landwirtschaftszuschüssen zu verdanken sei. Die Weinberge wurden grundlegend erneuert und neue Technologien eingeführt.
„Wir haben einen großen Fortschritt verzeichnet, was die Traubenzucht und die Weinherstellung anbelangt“, versichert Radoslaw Radew. „Es wurden große Summen in modernste Technologien investiert, so dass die bulgarischen Weine derzeit qualitativ hochwertiger sind, als früher. Zudem ist das Preis-Qualitätsverhältnis äußerst günstig. Nunmehr liegt es an der Werbung, unsere Weine zu popularisieren.“
Bulgarien exportiert traditionell den Großteil seiner Weinproduktion. In den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nahm unser Land weltweit sogar die 5. und 6. Stelle unter den Weinexporteuren ein. Das werden wir wohl kaum wieder schaffen, denn mittlerweile haben sich auf dem Weltmarkt neue Weinhersteller etabliert, wie Argentinien, Chile, Australien und Neuseeland, die selbst den traditionellen Weinländern Frankreich, Italien und Spanien das Rennen machen. Diese, wie natürlich auch Bulgarien, müssen neue Märkte für sich erschließen, wie auch alte wiedergewinnen.
„Bulgarische Weine waren in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Ländern wie Großbritannien, Deutschland, Belgien, den Niederlanden und den skandinavischen Ländern der absolute Schlager“, erinnert der Vorsitzende der Nationalen Weinbauern- und Winzerkammer. „Es folgte ein Einbruch, nachdem sich die neuen Weinländer auf dem Markt auf aggressive Weise breit machten. Darunter litten sogar gediegene Weinproduzenten, wie Frankreich und Italien.“
Laut Radoslaw Radew flaute aber das Interesse an den neuen Weinen nach 2000 etwas ab und man suche zunehmend wieder die alten Weine. „Seit einigen Jahren gehört Russland wieder zu den großen Absatzmärkten für bulgarische Weine. Das gilt auch für Polen und Tschechien, die wir zurückerobert haben“, sagt Radew. „Die USA sind neben Japan, China und Vietnam neue Märkte für die bulgarischen Weine.“
Das Hauptproblem der Branche ist nach wie vor die Reklame im Ausland. Der Verband der Weinexporteure hat sich die nicht einfache Aufgabe gestellt, das Image unseres Landes als Hersteller hochwertiger Qualitätsweine aufzubessern. Die bulgarischen Qualitätsweine sollen an den attraktivsten internationalen Märkten promotet werden.
Eine gute Möglichkeit ist auch die kommerzielle Verkostung für Importeure, Händler, Weinblogger, Fachleute sowie für Vertreter in- und ausländischer Medien. Damit sollen Geschäftsabschlüsse und Kontakte zwischen Herstellern und Weinimporteuren gefördert werden. Für die kommerzielle Verkostung konnten bereits Geschäftsleute aus Kanada, Indien, Singapur, China, Japan, Großbritannien und Belgien gewonnen werden. Diese Länder sind Schlüsselmärkte für die bulgarischen Weine.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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