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Bulgarien bereitet sich auf neue Flüchtlingswelle vor

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EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström hat zusammen mit Innenminister Zwetlin Jowtschew das Flüchtlingslager in Harmanli besucht.
Foto: BTA

Dieser Tage ist in Bulgarien die Kampagne über die Rechte von Einwanderern angelaufen. Die Jugendorganisation des Bulgarischen Roten Kreuzes hat erneut damit begonnen, Freiwillige für die Arbeit mit Flüchtlingskindern zu schulen. Auch EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström war dieser Tage in Bulgarien zu Gast. Bekannt wurde, dass man mit einer neuen Flüchtlingswelle rechnet, vermutlich im April und Mai. Die Behörden gehen jedoch nicht davon aus, dass sie die gleichen Ausmaße haben wird, wie die vorjährige. Allerdings werden bereits umfangreiche Vorkehrungen dafür getroffen. Nach Ansicht von Kommissar Malmström verdiene das Vorgehen der Regierung Zustimmung.

Im Zuge der Erfahrungen aus dem Vorjahr hat die Regierung ihre Bemühungen auf eine verbesserte Kommunikation mit den Einwanderern durch die Erlernung der bulgarischen Sprache ausgerichtet. Im Gegensatz zur Vergangenheit soll das nicht auf ein und denselben Ort beschränkt werden, um so ihre Integration in die Gesellschaft zu fördern. Vor dem Hintergrund der hohen Arbeitslosigkeit im Land sollen für Asylanten Beschäftigungsmöglichkeiten entsprechend ihrer Qualifikation und Kompetenzen gewährleistet werden. Auf Druck der Europäischen Kommission hat die Regierung mit der Erarbeitung einer Strategie zur Integration der Flüchtlinge begonnen, was offenbart, dass die diesbezüglichen Probleme nicht von kurzer Dauer sein werden.

Bulgarien unternimmt außerordentliche Anstrengungen, um den Einwanderern ein normales Leben zu ermöglichen. Im Land herrschen Wirtschaftskrise und hohe Arbeitslosigkeit und, wie sich Minister Jowtschew ausdrückte, so mancher Bürger des eigenen Landes würde sich freuen, über die Mittel und Bedingungen zu verfügen, die die Flüchtlinge in den Aufnahmeeinrichtungen erhalten. Genau so sieht das auch Cecilia Malmström, laut welcher Bulgarien nur über begrenzte Ressourcen verfüge, weswegen die Flüchtlinge eine große Last seien. Die Europäische Kommission habe Bulgarien dafür 15 Millionen Euro bereitgestellt.

Es liegt auf der Hand, dass diese Mittel nicht ausreichen und Bulgarien erneut auf sich allein gestellt sein wird. In ihren Bemühungen kann die bulgarische Regierung auf die tatkräftige Unterstützung des Roten Kreuzes zählen. Gegenwärtig sammelt die Organisation Rücklagen, um in Notfällen wie im Vorjahr den Flüchtlingen und den staatlichen Behörden unter die Arme zu greifen. Im Zuge der vorjährigen Flüchtlingskrise hat das Rote Kreuz bereits die entsprechenden Koordinierungs- und Kooperationsstrukturen geschaffen. Auch verfügt die Organisation bereits über das Notwendigste für 5.000 Flüchtlinge und kann bei Bedarf seine landesweiten Strukturen mobilisieren.

Wie groß die Anstrengungen auch sein mögen, sind sie in der Regel unzureichend. Nicht nur aufgrund der hohen Auflagen seitens der Union und des UN-Flüchtlingskommissariats, sondern auch aufgrund dessen, dass infolge des Abzugs der internationalen Kräfte aus Afghanistan die nächste Flüchtlingswelle von dort erwartet wird.

Übersetzung: Christine Christov



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