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Hilf dir selbst, so hilft dir Gott – Der neue Weg für die Roma

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Foto: BGNES

Es scheint, dass die Roma das einzige Volk sind, das seinen internationalen Tag hat. Die UNO und die Europäische Union feiern ihn seit 1992 am 8. April. Damit sollen die Spezifik, Kultur und Traditionen dieses fahrenden Volkes geehrt und ihm geholfen werden, sich besser in die übrige sesshafte Menschheit zu integrieren. In Europa gibt es 10 bis 12 Millionen Roma, davon 800.000 – in Bulgarien.

Hilf dir selbst, so hilft dir Gott, lautet ein berühmtes Sprichwort. Und das hängt von den Roma selbst ab, sagte der Vorsitzende der GERB-Partei Bojko Borissow auf einer Konferenz in Sofia, die der Integration der Roma gewidmet war. „Der Schlüssel zum Wort Integration heißt Bildung. Wenn es Bildung gibt, wird es auch Arbeit geben. Wenn beides erreicht wird, wird es keine Probleme geben. Sie werden in der Praxis wettbewerbsfähig genug sein, um jede Arbeit im Land zu bekommen“, sagte Borissow.

Bildung und Beschäftigung sind entscheidend für die Verbesserung der Lebensqualität der Roma. Der letzte EU-Bericht vor ein paar Tagen lobt Bulgarien für die Einführung einer zweijährigen vorschulischen Bildung, teilte die Sofioter Oberbürgermeisterin Jordanka Fandakowa mit. Diese Maßname hilft gegen das frühe Ausscheiden der Roma-Kinder aus der Schule, weil sie der bulgarischen Sprache nicht mächtig sind. Besonders erfolgreich dabei ist die Stadt Bjala Slatina bei Wraza im Nord-Osten Bulgariens. Dort gibt es die meisten Roma-Akademiker im ganzen Land, wie die Expertin Spaska Mihajlowa von der Roma-Vereinigung „Neuer Weg“ uns sagte. Die Organisation ist dort seit 2004 aktiv. Den Bulgaren und den Roma geht es dort nicht gut, denn der bulgarische Nordwesten ist die ärmste Region in der gesamten Europäischen Union.

In dem Gebiet, in dem wir arbeiten, sind alle Roma gebildet. Alle Schüler kommen mindestens bis zur 12 Klasse. Nur wenige von ihnen - 1 bis 2 % entziehen sich der Schulpflicht. Es gibt keine Arbeit und die Menschen können nicht Geld verdienen, um es in ihre Bildung zu stecken. In Bjala Slatina gibt es die meisten Roma-Akademiker, aber sie kehren leider nicht in ihre Stadt zurück. In Bjala Slatina leben 3000 Roma, davon 1000 – Kinder. Fast alle lernen sie bis zur Hochschulreife. Rund 30 % nehmen auch ein Studium auf. Wir fördern die Bildung unter den jungen Menschen. Sie sind fleißig und gehen zur Arbeit. Ihre Wohnungen sind ordentlich. Das Problem ist die Beschäftigung.“

Vertreter der Vereinigung besuchen die Roma in ihren Dörfern, z.B. dem Dorf Tarnak, verteilen Broschuren und sprechen mit ihnen, z.B., über die Tuberkulose, die hier weit verbreitet ist oder die Qualifizierung. „Wir sind jederzeit unterwegs, besuchen die Häuser und erklären den Menschen, wie sie ihre Wohnungen sauber halten können, um sich vor verschiedenen Krankheiten zu schützen. Es ist sehr wichtig, dass die Eltern über die verschiedenen Impfungen bescheid wissen, und über die notwendigen Papiere. Man erklärt ihnen was sie tun müssen.“

Die Vereinigung „Neuer Weg“ gibt den Roma die Chance sich selbst auch bei der Job-Beschaffung zu helfen, indem sie das erste soziale Unternehmen in der Region mit dem Geld des Programms zur Entwicklung der menschlichen Ressourcen gründeten. Jetzt startete auch ein vom Trust für soziale Alternative in Sofia finanziertes Projekt. Ein Teil davon ist der beruflichen Qualifizierung als Imker gewidmet. „Für die einen werden wir eine 9-monatige Beschäftigung schaffen und den anderen werden wir helfen, sich als Imker selbständig zu machen. Wir werden ihnen kein Bargeld geben, sondern für sie die Bienenkörbe und die nötigsten Dinge für ihre eigene Firma kaufen“, verspricht die Expertin Spaska Mihajlowa von der Vereinigung „Neuer Weg“.

Übersetzung: Vladimir Daskalov



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