Philosoph und Lehrer sind die beiden Bezeichnungen, die am Besten zu Iwan Gospodinow passen. Studiert hat der Sozialwissenschaftler in Leipzig. Im Gegenteil zu vielen anderen, ist er danach aber nach Bulgarien zurückgekehrt, weil seiner Meinung nach, man hier viel wertvollere Sachen machen kann. Da er sich eine Kariere im Bildungssystem wünscht, wird er dieses Jahr Deutsch und Philosophie irgendwo in Bulgarien nach dem Programm „Zusammen in der Schule“ unterrichten.
„Ich denke, dass ich in einer kleineren Ortschaft viel mehr erreichen werde, als in der Großstadt“, berichtet Iwan. „Ziel des Programms ist, qualitativen Unterricht dort zu gewährleisten, wo er schwer zu bekommen ist. Somit kann ich Kindern helfen, die unterfordert sind. Ihre gesamte Umgebung, ihre Eltern, ihre Erzieher, keiner glaubt so richtig daran, dass sie etwas besseres erreichen können, als sich bloß mit den wenigen Realisierungsmöglichkeiten in ihrer Kleinstadt zufrieden zu geben. Als ich zum Studieren nach Deutschland gegangen bin, fiel es mir ebenfalls schwer, meiner Verwandtschaft in Haskowo in Südbulgarien zu erklären, warum ich das tue. Außerdem will ich mich für eine Zeit lang aus persönlichen Gründen an einem ruhigeren Ort zurückziehen.“
Seit einigen Jahren vertritt Iwan das weltweitgrößte digitale Bildungsprojekt – Khan Academy für Bulgarien. Es soll ins Bulgarische übersetzt und den bulgarischen Schülern zugänglich gemacht werden. Bislang arbeiten über 350 freiwillige Übersetzer daran, überwiegend junge Menschen, die sich für moderne Technologien interessieren und Eltern, die eine bessere Zukunft für ihre Kinder haben wollen. Die Internetseite des Projekts ist bereits in Spanisch, Portugiesisch, Französisch und Türkisch übersetzt worden. Die Hoffnung von Iwan ist, sie bald auch in Bulgarisch nutzen zu können. Darin kann man Übungen in Mathematik, Chemie, Physik u.a., sowie Vorbereitungskurse für die Aufnahmeprüfungen an den Universitäten finden. Seit einigen Wochen sind dort auch Lehrstoffe von der NASA enthalten.
„In der heutigen vernetzten Welt können wir so viele Dinge bereits aus der Distanz machen“, erzählt Iwan weiter. „Khan Academy will genau das ereichen – gute Ausbildung an Orten zu bieten, an denen es an Lehrern mangelt. Das ist die größte Internetseite für Bildung weltweit. Sie enthält über 6.500 Videolektionen mit über 100.000 Übungen dazu. Es gibt auch ein Programm, das maßgeschneiderten Unterricht nach den individuellen Bedürfnissen des Schülers auf Grund seiner Ergebnisse bietet. Das Projekt ist wichtig für uns, weil es völlig kostenlos ist und die besten Methoden in der Bildung momentan anwendet. Dadurch kann ein sehr breites Auditorium, auch von sozialschwachen und bedürftigen Kindern erreicht werden.“
Die Internetseite kann auf allen Mobilgeräten aufgerufen werden. Dort können sowohl Lehrer, als auch Schüler und Eltern sich anmelden und sie nutzten. Ziel dieser Bildungsplattform ist, konventionelle Bildungsinhalte zu ergänzen. „Lehrer zum Bespiel, die in ihrer Klasse Schüler haben, die unterschiedlich schnell lernen, können sehr gut davon Gebrauch machen“, meint Iwan abschließend.
Übersetzung: Milkana Dehler
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