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November ganz im Zeichen von Pawel Weschinow

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Foto: BGNES

Die Stadtbibliothek Sofia konzentriert sich im November voll und ganz auf den unvergessenen Journalisten, Schriftsteller und Drehbuchautor Pawel Weschinow. Anlass ist der 100. Jahrestag seiner Geburt, der mit einer Ausstellung eingeleitet wurde. Gezeigt werden viele Aufnahmen aus dem Leben Weschinows, die Zitate aus seinen Werken untermalen. Einzelheiten teilte uns Marcella Borissowa von der Sofioter Stadtbibliothek mit: „Unser Ziel war es, Pawel Weschinow als einen Schriftsteller vorzustellen, der das geistige Leben der Sofioter Öffentlichkeit maßgeblich gefördert hat“, erzählt Marcella Borissowa.

Zu diesem Zweck haben wir auch andere Bibliotheken im Land eingeladen, so dass unsere Initiative zu einer nationalen Kampagne wurde. Denn Pawel Weschinow war nicht nur mit Sofia innigst verbunden – er war ein nationaler Schriftsteller. Noch bevor wir unsere Initiativ starteten zeigt sich, dass alle seine Bücher in unserem Bestand ausgeliehen sind – so groß ist das Interesse unter unseren Lesern an diesem Schriftsteller. Ein interessante Tatsache will ich nicht unerwähnt lassen: Pawel Weschinow hat 1942 zusammen mit einem anderen bedeutenden bulgarischen Schriftsteller – Bogomil Rajnow, in unserer Bibliothek gearbeitet. In einem Interview hatte Pawel Weschinow gesagt: „Ich träumte davon, Bibliothekar zu werden. Dieser Beruf erschien mir am besten auf meinem Weg als Schriftsteller“.

Pawel Weschinow fühlte sich in verschiedenen Genres zu Hause. Er gehört zu den ersten neueren Autoren Bulgariens, die sich dem Science-Fiction zuwandten. Genauso gern schrieb er Kriminalgeschichten und humoristische Erzählungen. Einige Jahre arbeitete er als stellvertretender Chefredakteur der Satirezeitung „Starschel“ (zu Deutsch „Hornisse“). Nur wenige wissen, dass Weschinow die Drehbucher zu einigen der beliebtesten bulgarischen Spielfilme geschrieben hat. Seine Tochter Pawlina Deltschewa erinnert sich:

Mein Vater nannte sich nie Schriftsteller. Wenn er irgendwelche Dokumente ausfüllte, schrieb er bei den Angaben zur Person unter „Beruf“ immer „Journalist“. Er war der Meinung, dass nur die Leser bestimmen können, wer wirklich ein Schriftsteller ist“, erzählt seine Tochter und fährt fort: „Ich freue mich, dass es so viele Jahre nach seiner Geburt noch Menschen gibt, die sein Werk interessiert. Die Bücher, die nun neu verlegt werden, wie auch die Filme, die man zeigen wird, sind vor allem auf das jüngere Publikum ausgerichtet. Auch das Buch über Pawel Weschinow soll eine Neuauflage erleben. Darin sind einige seiner Gedanken über die Literatur, wie auch Interviews und Erinnerungen an ihn enthalten.“

Im Monat, der Pawel Weschinow gewidmet ist, eröffnete auch das Nationale Literaturmuseum eine Ausstellung unter dem Motto „Jenseits der Schranken“. Die Chefkuratorin Anna Switkowa erzählte uns mehr darüber:

Es beeindruckt die Tatsache, dass eine Großzahl der Werke von Pawel Weschinow verfilmt wurde. Das veranlasste mich, in der Ausstellung die Parallelen zwischen Literatur und Kino näher zu beleuchten“, sagt Anna Switkowa. „Visuell werden 33 Werke Weschinows und 25 seiner Filme vorgestellt. Dabei sind alle Themen vertreten, die ihn bewegt haben: antifaschistischer Widerstandskampf und der Zweite Weltkrieg, die Stadt in der er lebt, Fragen der Ethik und Moral in der Familie und zwischen den Generationen. Pawel Weschinow hat eine ganze Reihe von Kriminalfilmen und Filmkomödien geschaffen; auch hat er die Drehbücher für etliche populäre Fernsehserien geschrieben. Und so entstand unsere Ausstellung mit Hilfe der Nationalen Filmothek.“

Bis zum 26. November werden die Besucher der Sofioter Stadtbibliothek eine weitere Ausstellung sehen können, die von den Verlagen „Enthusiast“ und „Siela“ arrangiert wurde. Sie läuft unter dem Motto „Das Kino ist eine zweischneidige Waffe“ und stellt auf 20 Tafeln Bilder aus den verschiedenen Filmen und Bühnenstücken nach dem Roman „Nachts mit den weißen Pferden“ und der Novelle „Die Schranke“ vor. Mit dieser Ausstellung wollen die Verlage insbesondere die jungen Menschen ansprechen und sie neugierig auf die Werke von Pawel Weschinow machen.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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