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Der Weg zum Gotteshaus führt über Europa

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Foto: Joan Kolev

Die restaurierte Kirche „Heilige Paraskewa“ im malerischen Dorf Neguschewo wurde am 130. Jahrestag ihrer Errichtung wieder neu eingeweiht. Das ist eines von vier Gotteshäusern in der Gemeinde Gorna Malina, die dank des europäischen Entwicklungsprogramms für den ländlichen Raum ausgebessert und saniert werden konnten. Dafür wurden der Kirche ca. 220 000 Euro zur Verfügung gestellt. In der letzten Rechnungsperiode haben etliche Gotteshäuser und Kloster in Bulgarien im Rahmen dieses Programms über 33 Millionen Euro erhalten. Besonders agil ist diesbezüglich die Sofioter Region, denn die EU-Mittel sind für die Erhaltung unseres historischen und geistigen Erbes von enormer Bedeutung. Das trifft insbesondere für kleinere Ortschaften zu. Wenn auch schwierig, so lassen sich in den Städten doch Mittel für die Instandhaltung der Gotteshäuser auftreiben, während sie in den entvölkerten Dörfern zunehmend in Vergessenheit geraten und dem zerstörerischen Zahn der Zeit ausgeliefert sind.

Das ist eine weitere Kirche in Gorna Malina, die renoviert und eingeweiht werden konnte, doch das ist bei weitem nicht alles. Bald werden die Renovierung der Kirche im Dorf Saranzi und im Frühjahr dann auch ein größeres Projekt im Kloster „Heiliger Elias“ im Dorf Belopolzi abgeschlossen. Wir haben den Wunsch, alle Kirchen in der Gemeinde zu erneuern, denn das sind Häuser Gottes, Orte, an denen man Trost finden und neue Kraft schöpfen kann. Deshalb müssen diese heiligen Stätten wieder in ihrer alten Pracht erstrahlen“, meint Vater Serafim von der Sofioter Eparchie.

Die Kirche „Heilige Paraskewa“ wurde 1884 vom hiesigen Meister Nikola German gebaut. Es handelt sich dabei um eine klassische Einschiffkirche, wie sie für die meisten Dörfer in der Region charakteristisch sind. Sie wurde aus Steinen gemeißelt, die im benachbarten Dorf gewonnen werden. Der Maler Michail Tanew, der den Kirchenvorsitz leitet, bezeichnet die Wandmalereien in dieser Kirche als „wunderschönes Exempel später Kirchenmalerei vom Ende des 19. Jahrhunderts“.

СнимкаBedauerlicherweise wurde in den Jahren zwischen 1970 und 2000 ein Großteil der Ikonen gestohlen. Wir mussten sie wiederherstellen, um der Kirche neues Leben einzuhauchen. In diesem Jahr feiern wir 130 Jahre seit ihrer Errichtung. Der Kirchenvorsitz wollte, dass die Kirche die Chance bekommt, mindestens weitere 100 Jahre zu bestehen. Wir hoffen und glauben, dass die Rolle und die Bedeutung des Glaubens nicht verloren gegangen sind und er einen Sinn hat. Der Glauben wird auch weiterhin den Menschen, die hierher kommen, jahrhundertealte kulturelle und ethische Werte vermitteln, damit sie die Traditionen weiter pflegen“, so Michail Tanew.

Und die Menschen kommen tatsächlich in die Kirche, um hier gemeinsam ihre Feste und Traditionen zu teilen. Deshalb sind sie alle darum bemüht, die Kirche für die künftigen Generationen zu erhalten. In Neguschewo feiern die Menschen nicht nur gemeinsam ihre Kirchenfeste, sondern wollen, sobald es draußen wieder wärmer wird, im sanierten und von bunten Scheinwerfern beleuchteten alten Kirchehof Konzerte für Kirchenmusik und Ausstellungen organisieren, die dem Glauben und den Traditionen gelten. Die Dorfbewohner freuen sich, dass emblematische Stätten in Neguschewo allmählich wiederhergestellt werden. Die bulgarischen Regisseure lieben seine authentische Atmosphäre und haben hier Dutzende beliebte bulgarische Filme gedreht. Die restaurierte 130jährige Kirche könnte vielleicht das Dekor für einen neuen bulgarischen Spielfilm liefern – nun, wir werden sehen.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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