Neben den um Weihnachten üblichen Wohltätigkeitskampagnen erschien auch ein etwas ungewöhnlicher Aufruf und zwar - Wiesen für Ziesel zu spenden! Dieser Appell erging im Rahmen der paneuropäischen Initiative "Rewilding Europe", die der Wildnis auf dem Alten Kontinent samt Bewohnern eine neue Chance geben will. Im November 2014 schlossen sich die östlichen Rhodopen dieser Initiative an, welche maximal zehn solche Rewilding-Areale umfassen soll.
Warum ausgerechnet die östlichen Rhodopen? Weil sie zu den artenreichsten Gebieten des Kontinents zählen, erklärt Stojtscho Stojtschew von der Bulgarischen Vogelschutzgesellschaft, der das Rewilding-Rhodopes-Team leitet.
"Unter Verwilderung der Natur verstehen wir den Schutz von Lebensräumen seltener Tiere und Pflanzen - von den Wäldern bis hin zu den großen Raubtieren. Ein fast unberührtes Ökosystem, das touristisch sehr gefragt ist", erklärt Stojtscho Stojtschew. "In Gebieten mit Rehen und Wölfen unterwegs zu sein, oder mit Geiern, die die Überbleibsel der Opfer von Raubtieren entsorgen, ist in der Tat ein einzigartiges Erlebnis."
In diesem Ökosystem nimmt gerade der Ziesel einen wichtigen Platz ein, dessen Bestand im Zuge von Aufforstung oder Verwaldung seines Lebensraumes - der Wiesen - rapide schrumpft.
"In den östlichen Rhodopen sind nur noch vereinzelte kleine Zieselpopulationen erhalten", erzählt Stojtscho. "Die Gebiete, in denen sie nach wie vor leben, ziehen auch viele andere Tiere an. Dieser kleine Nager ist ein Beutetier mehrerer Raubvögel, darunter des weltweit vom Aussterben bedrohten Östlichen Kaiseradlers und des Jagdfalken, aber auch anderer kleiner Säugetiere. Andere Arten wiederum nutzen seine Baue als Unterschlupf. D.h., dort wo es Ziesel-Kolonien gibt, brodelt das wilde Leben."
Und so sammelt Rewilding Europa Spenden für den Kauf von Grundstücken, die in der Vergangenheit als Weiden genutzt wurden und damit für die Ansiedlung des Ziesels geeignet sind. Vorgemerkt wurden 10 Hektar Lebensräume in den Bergen, die rund 25.000 Euro kosten.
"Ein Viertel der Summe haben wir bereits zusammen, vor allem aus Spenden aus dem Ausland", versichert Stojtscho Stojtschew und fügt hinzu:"Diese konkreten Lebensräume für den Ziesel sollen von Umweltschutzorganisationen erworben und als Weiden bewirtschaftet werden. Als Weiden für Wildtiere oder für Nutztiere der örtlichen Bevölkerung. Ihr Kauf soll gewährleisten, dass sie nicht vernichtet oder bebaut werden, sondern in alle Ewigkeit im Dienste der Natur stehen."
Die Verwilderung der Natur in den östlichen Rhodopen nahm bereits in den 1990erJahren ihren Anfang. Und zwar auf Initiative der Bulgarischen Vogelschutzgesellschaft zum Erhalt des fast ausgestorbenen Gänsegeiers. "Damals kamen nur noch wenige Pärchen zu uns, heute sind es bereits 70, was in der Tat ein Riesenerfolg ist", kommentiert Stojtscho Stojtschew zufrieden. Nachfolgend wurden hier auch der Rothirsch und der Damhirsch sowie mehrere Wildpferde als auch Wisente angesiedelt. In Unterstützung des Bulgarischen Jäger- und Anglerverbandes sollen am 21. Januar weitere 30 Damhirsche in die Freiheit entlassen werden.
Neben der Initiative Spende eine Wiese für den Ziesel organisiert Rewilding Europa ähnliche Kampagnen auch zur Rückkehr der Wisente in die Karpaten sowie zum Schutz des Apenninen-Bären. Im Rahmen der Initiative sollen bis 2020 mindestens eine Millionen Hektar Land verwildert und damit zehn herrliche Areale mit unberührter Natur von internationaler Qualität geschaffen werden, auf welcher eine neue, wettbewerbsfähige und nachhaltige Wirtschaft aufbaut.
Übersetzung: Christine Christov
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