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Pariser „Dschichad“ weist auf mögliche Gefahren für Bulgarien hin

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Foto: BGNES

Die Bulgaren bekunden weiter Solidarität undMitgefühl mit den Opfern des blutigen Anschlags in Paris. Bislang überwiegen die Emotionen, doch bald werden wir beginnen, uns Gedanken zu machen. Gedanken darüber, dass auch Bulgarien vor einer solchen Tragödie nicht gefeit ist.

Nach dem Attentat in Paris mahnte der Hauptsekretär des bulgarischen Innenministeriums Swetlosar Lasarow, dass auch Bulgarien zu den Ländern mit erhöhter Terrorgefahr gehört. Zwar besteht zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein konkretes Risiko, doch wurde 2012 auf dem Flughafen in Burgas ein blutiger Terroranschlag verübt, bei dem fünf israelische Touristen und ein Bulgare ums Leben gekommen sind. Die Motive dafür waren zwar anderer Natur als in Paris, doch ist auch der erste Terrorakt in der jüngsten Geschichte Bulgariens auf islamischen Fanatismus zurückzuführen. Die Täter konnten bislang nicht aufgedeckt werden, doch es gibt Indizien dafür, dass sie genau wie die Paris- Attentäter im Westen gelebt haben und dort groß geworden sind.

In Bulgarien gibt es zwar keine „hausgemachten Dschichadisten“, wohl aber solche, denen der radikale Islam in arabischen Ländern eingebläut wurde. Ende 2014 haben die Staatsanwaltschaft, die Nationale Sicherheitsagentur und das Innenministerium in fünf bulgarischen Städten eine großangelegte Aktion gegen die Verbreitung von radikalem Islam durchgeführt, der vor allem in Roma-Vierteln gepredigt wurde. Seine Anhänger verhalten sich wie Anhänger der Terrorgruppe Islamischer Staat. Davon kann man sich mit eigenen Augen überzeugen, wenn man sich Videos auf You Tube mit Demonstrationen in der südbulgarischen Stadt Pasardschik ansieht.

Ein IS-Vertreter begrüßte die Schießerei auf die Journalisten in Paris als ersten Tropfen der Rache wegen Beleidigung des Islams. Die Attentäter haben den Weg „unseres Scheichs Osama bin Laden“ und des IS-Leaders Abu Bakr al-Baghdadi eingeschlagen, meinte er. Desselben Abu Bakr al-Baghdadi, der unlängst verkündet hat, dass der Islamische Staat ein Großkalifat in Europa schaffen will. Das erste Land, in dem die schwarze IS-Flagge gehisst werden soll, sei Bulgarien.

Wenige Tage vor dem Anschlag in Paris hat ein bulgarisches Gericht entschieden, drei Dschichadisten nach Spanien auszuweisen, die an der bulgarisch-türkischen Grenze gefasst wurden - einen Brasilianer und zwei Marokkaner, die sich den IS-Kämpfern in Syrien anschließen wollten. Dieser Kasus belegt, dass die Dschichadisten nicht nur ein Auge auf Bulgarien geworfen haben, sondern es auch als Transitland sehen.

Was für konkrete Maßnahmen und Engagements die bulgarischen Behörden nach dem Terrorakt in der französischen Hauptstadt unternehmen werden, werden wir bald erfahren. Zweifellos werden sie mit den neuen EU-Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus und mit den Beschlüssen der EU-Außen- und Innenminister am 19. und 28. Januar korrespondieren.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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