Zum dritten Mal in Folge hat das bulgarische Patentamt die Auszeichnungen „Erfinder des Jahres“ und „Innovative Firma“ verliehen.
„Jedes Jahr gehen bei uns 250 bis 300 Patentanträge ein, von denen jedoch nur ca. 40 Prozent so innovativ sind, dass sie als Erfindungen anerkannt werden können. In letzter Zeit konzentrieren sich die Innovationen vor allem in der Maschinenbaubranche“, sagte für Radio Bulgarien Prof. Kamen Wesselinow, Vorsitzender des Patentamts. Kurioserweise werden in Bulgarien die meisten Innovationen von Privatpersonen gemacht, während sie in der Welt im Auftrag von Firmen erfolgen. Worin mag der Grund dafür liegen?
„Unsere Wirtschaft hinkt, während eine funktionierende Wirtschaft Erfindungen generiert. Eine Firma wie Siemens meldet beispielsweise beim Europäischen Patentamt ca. 2.000 Patente pro Jahr an. In Bulgarien mangelt es an Firmen, die aktiv an Innovationen arbeiten und Patente anmelden. Und so bleiben die Enthusiasten, die zu Hause oder in einer Forschungsorganisation etwas kreieren“, kommentiert Prof. Wesselinow.
Traditionsgemäß erfolgen die Nominationen für die bulgarischen Erfinder-Oscars in drei Kategorien: Chemie und Biotechnologien, Elektrotechnik und Elektronik, Maschinenbau und Bauwesen. In der ersten Kategorie haben Prof. Wladko Panajotow und Marinela Panajotowa den Preis „Erfinder des Jahres“ für die Ausarbeitung eines Verfahrens zum Reinigen von Schadstoffemissionen in Abgasen gewonnen. Ihr Verfahren wird dazu beitragen, dass dieses Problem nicht nur in Bulgarien, sondern auch in Europa gelöst werden kann, ist Prof. Panajotow überzeugt. Momentan werden Schadstoffe aufgefangen, verflüssigt und unterirdisch gespeichert. „Das wird jedoch neue Probleme nach sich ziehen“, ist der Wissenschaftler überzeugt. Welche Vorzüge hat die bulgarische Erfindung?
„Bei unserem Verfahren werden Schadstoffe bereits bei ihrer Entstehung vernichtet“, erklärt Prof. Panajotow. „Bei Stromgewinnung aus qualitativ schlechter und schadstoffreicher Kohle braucht man die einzelnen Emissionen nicht separat aufzufangen und unterirdisch zu speichern, sondern sie können unter Anwendung von Nanotechnologien, Quantenchemie und Physik bereits beim Prozess ihrer Entstehung neutralisiert werden. Das Kohlendioxid wird in eine unlösliche und unschädliche Verbindung umgewandelt, genau wie Schwefeldioxid und Stickstoffoxide. Die festen Teilchen werden separat aufgefangen.“
Diese Erfindung kann auch zur Reinigung von Abgasen von Autos, Flugzeugen und Schiffen Emissionen genutzt werden. Prof. Panajotow hat den Ehrgeiz, das Patent Nummer Eins im Wettbewerb für europäische Erfinder zu gewinnen, der im Juni in Paris organisiert wird. Demnächst will er auch den EU-Kommissaren für Umwelt und Energiewirtschaft vorschlagen, ein internationales Team zu gründen, das auf der Grundlage seiner Erfindung reale technologische Lösungen für die Industrie in Europa ausarbeiten soll.
In der Kategorie „Elektrotechnik und Elektronik“ wurden Akademiemitglied Tschawdar Rumenin und Prof. Sia Losanowa für die Erfindung von neuen Sensoren ausgezeichnet, die keinen Analog haben und einen Durchbruch in der Mikroelektronik darstellen.
„Es handelt sich dabei um kleine mikroelektronische Strukturen, die das Magnetfeld auf das exakteste in ein messbares elektrisches Signal umwandeln. Mögliche Anwendungsbereiche sind Tomografieapparate, Messungen des Erdmagnetfelds und Prognosen von Vulkanausbrüchen. Bei Eruptionen verzerrt sich das Erdmagnetfeld und unsere Sensoren sind so empfindlich, dass sie die Änderungen im Magnetfeld der Erde registrieren können. Sie können auch bei der Bekämpfung von Terroranschlägen Anwendung finden. Sprengsätze enthalten auch Metallteile. Unsere Sensoren verfügen über die nötige Sensibilität und Selektivität, um selbst aus der Ferne Metallobjekte aufzuspüren. Roboter, die mit Sensoren ausgestattet sind, könnten grausamen Gewaltakten wie dem in Frankreich vorbeugen.“
Firmen aus Frankreich, Deutschland und Italien bekunden Interesse an den bulgarischen Innovationen. „Ich hoffe, dass es uns mit der Unterzeichnung von Partnerschaftsverträgen gelingen wird, eine Serienproduktion unserer Sensoren zu starten“, sagte abschließend Prof. Rumenin.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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