Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Wie transparent sind die staatlichen Institutionen in Bulgarien?

Foto: Archiv

Das Verteidigungsministerium ist die staatliche Institution in Bulgarien, die das höchste Transparenzniveau aufweist. Schlusslicht ist die kleine Berggemeinde Belitza. Das geht aus einer Untersuchung des Programms für Informationszugang hervor, die im vergangenen Monat durchgeführt wurde und dieser Tage die Ergebnisse veröffentlicht hat. Dabei wurden die Internetseiten der staatlichen und kommunalen Behörden unter die Lupe genommen. Die Untersuchung findet im Rahmen des Gesetzes für Informationszugang statt, das im Jahr 2000 in Kraft getreten ist. „Damals war Bulgarien noch Vorreiter“, erinnert sich Programmleiter Alexander Kaschamow.

Von allen 544 Institutionen in Bulgarien haben alle einen Internetauftritt, wie das Gesetz vorsieht. Die Untersuchung zeigt aber, dass weniger als die Hälfte der Behörden die erforderliche Information veröffentlichen, wie etwa Haushalt und Jahresfinanzabrechnungen. Rund die Hälfte der Institutionen haben Angaben zu Interessenkonflikten gemacht. Positiv ist aber, dass die Information über die öffentlichen Aufträge immer mehr und ausgiebiger wird, was ein Ergebnis neuer gesetzlicher Bestimmungen ist. Diese neuen Bestimmungen haben mehr als 80 Prozent der Behörden dazu gebracht, ausführliche Angaben über ihre öffentlichen Aufträge zu veröffentlichen. Weitere Einzelheiten erfahren wir von Darina Pawlowa vom Programm für Informationszugang:

Mit der Einführung der neuen gesetzlichen Bestimmungen im vergangenen Oktober haben die Institutionen ihr Internetauftritt verbessert. Von den früher nur 2 Prozent veröffentlichten Angaben sind sie heute auf 54 Prozent gestiegen. Heute ist es eher die Ausnahme, wenn man auf der Homepage eines Ministeriums oder einer Gemeinde keine Information über einen bestimmten Vertrag findet. Für uns bedeutet dies ein wesentlicher Fortschritt in der Transparenz der Behörden. Nur durch Transparenz kann man den Betrug ausschließen“, behauptet Darina Pawlowa.

Und trotzdem ist sie unzufrieden – obwohl die Veröffentlichungen im vergangenen Jahr deutlich zugelegt haben, fordert sie Änderungen: „Wir fordern, dass gezielte Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Transparenz im Internet auszuweiten“, sagt Gergana Schulewa, Geschäftsführerin des Programms. „Denn nur über Internet haben die Bürger Zugang zur Information, was ein Ministerium, eine staatliche Agentur oder eine Gemeindeverwaltung mit unserem Geld als Steuerzahler macht.“

Übersetzung: Vessela Vladkova



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Rossen Scheljaskow lädt König Charles III. erneut zu einem Besuch in Bulgarien ein

Premierminister Rossen Scheljaskow hat König Charles III. erneut zu einem Besuch in Bulgarien eingeladen, teilte der Ministerrat mit. Die beiden unterhielten sich beim königlichen Empfang, der anlässlich des Gipfeltreffens im Rahmen der Initiative..

veröffentlicht am 22.10.25 um 17:40

Das Vertrauen in die öffentlich-rechtlichen Medien ist der Schlüssel zu ihrer Existenz

Wie das Vertrauen der Gesellschaft in die Medien bewahrt und gestärkt werden kann – das ist das zentrale Thema für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Jahreskonferenz der Internationalen Vereinigung der öffentlich-rechtlichen Medien, die in..

veröffentlicht am 22.10.25 um 14:36
Zwetan Spassow, Smilen Walow,  Dimitar Kolarow

Immer mehr Bulgaren wollen in die Heimat zurückkehren

Es zeichnet sich ein nachhaltiger Trend ab, dass Bulgaren aus dem Ausland in ihre Heimat zurückkehren, wie auf dem Forum „Europa ist bei mir“ deutlich wurde.  Die Veranstaltung wurde vom Verwaltungsorgan des Programms „Entwicklung der..

veröffentlicht am 21.10.25 um 14:55