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Pilgerfahrten durch den „Sofioter Berg Athos“

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Das Johanneskloster beim Dorf Semen
Foto: BGNES

Die Vielzahl kleiner Klöster, die sich rings um die heutige bulgarische Hauptstadt Sofia befinden, wird seit jeher „Sofioter Berg Athos“ genannt – in Anlehnung an die Köster der Mönchsrepublik auf der Athos-Halbinsel. Keiner weiß heute so genau, wie viele Kirchen, Klöster, Kapellen, heilige Quellen und Kultstätten zu diesem Klosterring gezählt werden. Viele Sofioter und Gäste der Stadt machen gern Ausflüge in eine der christlichen Stätten oder unternehmen gleich eine Rundfahrt – einige aus rein religiösem Bedürfnis, andere, weil sie gern auf einem Ausflug ins Grüne auch die Berührung mit alter Geschichte und Kultur suchen.

Das Rila-Kloster
Um den Pilgertourismus zu fördern hat die Sofioter Gemeinde zusammen mit der Theologischen Fakultät der Sofioter Universität die Ausarbeitung von Wanderrouten zu einigen der sehenswertesten Klöster des „Sofioter Berg Athos“ in Angriff genommen. Sredetz, wie Sofia im Mittelalter hieß, war einst ein über seine Grenzen hinaus bekanntes religiöses Zentrum. Das erklärt auch die große Anzahl von christlichen Stätten in und in der Umgebung der Stadt. Rund 100 Kilometer südlich von Sofia liegt das wohl bedeutendste Kloster des Landes – das Rila-Kloster. Obwohl es nicht zum Klosterring um Sofia gehört, werden die meisten Ausflüge dorthin von hier aus gestartet. In Sofia selbst gibt es auch viele christliche Sehenswürdigkeiten. Erinnert sei an die Namensgeberin der Stadt – die Sophien-Kirche, die seit dem 6. Jahrhundert stummer Zeuge der Stadtgeschichte ist, oder auch die Georgsrotunde aus dem 4. Jahrhundert, die nicht nur die älteste Kirche Sofias ist, sondern auch eine auf einer der Pilgerrouten wichtige Station darstellt. Diese Route folgt dem einstigen Weg der Überführung der Gebeine des heiligen Iwan aus dem Rilagebirge 1469 aus der ehemaligen bulgarischen Reichshauptstadt Weliko Tarnowo ins Rila-Kloster.

Die Sophien-Kirche
Näheres über diese Pilgerroute erzählte uns Zwetelin Michajlow vom Gemeindeunternehmen „Tourismus“: „In allen Kapellen, Kirchen und Klöstern, durch die die Pilgerreise führt, werden Gottesdienste zelebriert und die Gläubigen haben die Möglichkeit zu einem Gespräch mit den jeweiligen Geistlichen“, erzählt Zwetelin Michajlow. „Die Route selbst ist also nicht einzig eine Wanderroute, die durch Berg und Tal führt. Stets gibt es einen Morgen- und einen Abendgottesdienst, unabhängig wo man sich gerade befindet. Viele beteiligen sich daran, weniger aus Interesse an Geschichte und historischen oder Architektur-Sehenswürdigkeiten, sondern weil sie nach einer geistigen Läuterung suchen. Sie wollen, wenn auch nur für kurze Zeit, in das religiöse Leben eintauchen, das in den christlichen Stätten allgegenwärtig ist. Jenseits der Klöster und Kirchen tobt die Hektik des Alltags und da ist von Religion wenig zu spüren.“

Das Dreifaltigkeitskloster von Etropole
Die Dutzenden Klöster um Sofia herum ziehen alljährlich Pilger aus dem In- und Ausland an. Für ausländische Gäste, vor allem aus Israel, Russland und der Ukraine werden spezielle Reisen organisiert. Unter den meistbesuchten Klöstern sind das bei Semen mit seiner Kirche aus dem 11. Jahrhundert und das Kloster von Etropole aus dem 12. Jahrhundert. Zu Ostern führen Pilgerreisen zum Erlöserkloster bei Losen, gegründet im 11. oder 12. Jahrhundert. Es ist das östlichste des Klosterrings um Sofia. Zu Pfingsten hingegen wird das Dreifaltigkeitskloster von Diwotino besucht. Es wurde im Jahre 1046 errichtet und gehört zu den ältesten erhaltenen in Bulgarien.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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