Ihre Fans hatten von Bulgarien aus ihre Teilnahme verfolgt und mitgefiebert. Bereits am Tag nach der Rückkehr des Chores trafen wir uns mit seiner Leiterin Wanja Monewa.
„Für uns war es von großer Bedeutung, dass überhaupt ein bulgarischer Chor in die Endrunge dieses wichtigen und schwierigen Wettbewerbs gelangte“, sagt die Dirigentin Wanja Monewa. „Am Tag zuvor fand, getreu den Traditionen dieses Ausscheids, das Internationale Chorfestival „LetthePeoplesSing“ statt. An ihm beteiligen sich alle für das Finale nominierten Chöre, wie auch die Sieger des Vorjahres. Die Atmosphäre war unbeschreiblich. Allen wurde der gegenwärtige Stand der Chormusik vor Augen geführt. Mitten im Publikum saß die Jury. Die Teilnehmer hatten jeweils 20 Minuten zur Verfügung, um ihr Können zu zeigen. Im Wettbewerbsteil waren es nur 10 Minuten. Im Unterschied zur „breiten“ Akustik des Saals der Hochschule für Musik und Theater München, in der das Chorfest veranstaltet wurde, war die des Münchner Funkhauses „trockener“. Man musste sich also schnell umstellen und seine Interpretation den Bedingungen anpassen. In den zwei Tagen fühlten wir uns wie bedeutende Künstler. Das hohe Niveau des Wettbewerbs, wie auch die ausgesprochen präzise Bewertung seitens der Jury ließen die Verantwortung steigen, wirkten sich gleichzeitig aber auch mobilisierend aus. Wir sind glücklich, dass wir den Ersten Platz in der Kategorie für Folklore-, Jazz- und Gospel-Chöre errangen.“
Die „Kosmischen Stimmen“ sind nicht der erste bulgarische Cor, der sich auf dem Chorwettbewerb „LetthePeoplesSing“ Preise geholt hat. Den Großen Preis – die „Silver Rose Bowl“ erhielten zwei Chöre aus unserem Land – „Rodna Pesen“ (zu Deutsch „Heimatlied“) im Jahre 1968 und der Sofioter Kammerchor, der übrigens von Wassil Arnaudow, dem Lehrer von Wanja Monewa, geleitet wurde. Erste Preise gingen an den Kinderchor „Bodra Smjana“, die Chorkapelle „Polyphonia“ und den Kinder-Konzertchor der Stadt Dobritsch. Nach diesen Erfolgen setzte eine rund 20jährig Pause ein, die von der Gruppe „Dragostinfolk“ unterbrochen wurde, die sowohl vom Publikum, als auch von den Kennern noch bewertet wurde. Doch auch das ist bereits weitere 20 Jahre her.
Welchen Platz belegt heute die Chorkunst Bulgariens in der Welt, fragten wir Wanja Monewa.
„Leider muss ich eingestehen, dass wir heutzutage nicht in den vordersten Reihen stehen“, sagt die Chorleiterin, meint aber zuversichtlich: „Ich bin davon überzeugt, dass wir unseren einstigen Chorruhm wiedererlangen. Bulgarien besitzt Traditionen auch hinsichtlich der Chorkompositionen. Und gerade das wollte ich mit den von mir für unsere Teilnahme ausgewählten Lieder zeigen. Was die Leitung eines solchen Klangkörpers anbelangt, ist das in Bulgarien kein leichtes Unterfangen. Das gilt vor allem für Laienchöre; staatliche und Gemeindechöre haben es einfacher. Und gerade hier erlangen die Rolle des Dirigenten und die Motiviertheit der Chormitglieder an Bedeutung. Ich habe einen nicht gerade leichten Weg durchlaufen – die Schwierigkeiten haben mich aber abgehärtet. Ich schreite mutig nach vorn, denn ich weiß, dass ich Kunst mache und das mit viel Liebe und aus reinem Herzen. In diesem Geist erziehe ich auch die Chorsängerinnen. Auch sie sind wie ich echte Kämpferinnen und zeigen Kampfgeist und Willen. Nicht von ungefähr sagt man: „Wie die Eltern, so die Kinder!“ Wir – meine „kosmischen“ Kinder und ich bilden eine Einheit.“
Übersetzung: Wladimir Wladimirow
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