In der vergangenen Woche haben gleich zwei bulgarische Delegationen Länder im Mittleren und Fernen Osten besucht. Ministerpräsident Bojko Borissow und eine Handvoll Minister waren in China beim Osteuropa—China-Gipfel. Und die bulgarische Tourismusministerin Nikolina Angelkowa verweilte derzeit in Indien. Bei den Unterredungen beider Delegationen wurde das Potential Bulgariens als Urlaubsland mehrfach betont.
Regierungschef Borissow diskutierte in China über viele und verschiedene Projekte zwischen beiden Ländern, der Tourismus stand aber auch im Mittelpunkt und damit wurden die Gespräche in Sofia von vor einem Monat mit dem chinesischen Außenminister Wang Y fortgesetzt. Im vergangenen Jahr haben rund 16.000 chinesische Touristen Bulgarien besucht. Obwohl das keine große Zahl ist, kommt sie einem Wachstum von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gleich. Im ablaufenden Jahr erwartet man eine Steigerung von 30 Prozent, wobei beide Länder davon ausgehen, dass die chinesischen Touristen in Bulgarien bald mehr als 200.000 im Jahr sein werden. Beim Osteuropa-Gipfel in China wurde zudem die Idee diskutiert, mit Rumänien, Griechenland, der Türkei, Mazedonien, Serbien und Tschechien gemeinsame Touristendienstleistungen auf dem chinesischen Markt anzubieten.
Ähnlich entwickeln sich die Beziehungen mit Indien. Die Touristenzahlen steigen rasant an. In Neu Delhi vereinbarte die bulgarische Tourismusministerin Angelkowa baldige Maßnahmen für die Erhöhung der Zahl der indischen Touristen in Bulgarien. Darüber hinaus ist eine direkte Flugverbindung zwischen Sofia und Neu Delhi, Mumbai, Kalkutta und Amritsar im Gespräch. Sofia könnte zudem eine Drehscheibe für die nach Westeuropa und in die USA reisenden indischen Touristen sein.
Neue Projekte sind auch auf dem japanischen Markt geplant, der für Bulgarien als strategisch wichtig, weil traditionell gilt. In Tokio wird bald ein bulgarisches Informationszentrum eröffnet.
Der Mittlere und Ferne Osten ist ein touristischer Markt, den Bulgarien bisher zum Teil unterschätzt hat. Die Wende kommt allerdings rechtzeitig, denn dieser Markt hat ein großes Potential.
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