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Auch ohne rechte Weihnachtsstimmung wird es Festtafeln und Geschenke geben

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Foto: BGNES

Ungeachtet der tristen und nur ansatzweise geschmückten Sofioter Straßen und Schaufester stimmen sich die Bulgaren allmählich auf Weihnachten und Silvester ein, zumal wir dank Regierungsbeschluss an beiden Festen je vier Tage frei haben werden.

Die bulgarische Regierung setzt verstärkt auf den Slogan „Stabilität“ und auch die Bevölkerung scheint ihn sich zu Herzen zu nehmen, selbst am Vorabend der großen Feste. Experten, Händler, Hotel- und Restaurantbesitzer gehen einmütig davon aus, dass es in diesem Jahr keine großartigen Überraschungen geben wird und Weihnachten und Silvester im gewohnten Stil verlaufen.

Etwa eine Million Bulgaren will verreisen oder auswärts feiern. Der größte Hit sind dabei die Skiorte, aber auch Spa- und Wellnesshotels mit allen möglichen Raffinessen. Die Offerten für einen viertägigen Aufenthalt bewegen sich zwischen 170 und 600 Euro pro Person. Mit ähnlichen Kosten sollte man auch rechnen, falls man die Feiertage im nachbarlichen Griechenland, Serbien, Mazedonien, Rumänien oder in der Türkei verbringen will. Sie sind nicht nur wegen der kurzen Entfernungen, sondern auch wegen der kulturellen Gemeinsamkeiten ein beliebtes Reiseziel, da sich unsere Landsleute in diesen Ländern einfach wohl fühlen.

Jene, die nicht verreisen, werden entweder zu Hause oder in einem Restaurant feiern. Schwerer dürfte ihnen die Wahl dabei um Neujahr fallen, denn Weihnachten ist für die Bulgaren traditionell ein Familienfest, das sie zu Hause begehen, um den festlich gedeckten Tisch und im Lichterglanz des geschmückten Tannenbaums. Da die Hotel- und Restaurantbesitzer sich in den Gepflogenheiten der Bulgaren auskennen, versuchen sie, sie mit preiswerten Weihnachtsofferten von 60 bis 70 Euro pro Person zu ködern. Für eine Familienfeier in den eigenen vier Wänden könnten auch 50 Euro reichen, da die Preise hierzulande in den letzten Jahren recht konstant geblieben sind.

Weihnachten ist aber nicht nur ein christliches und religiöses Fest, sondern auch ein Fest des Konsums und somit die Sternstunde der Verkäufer. Selbst wenn draußen in den Straßen keine rechte Weihnachtsstimmung aufkommen will, für Geschenke haben wohl alle bereits gesorgt. Auch hier werden keine nennenswerten Überraschungen erwartet. Laut Experten sind die Bulgaren in diesem Jahr aber etwas spendables als letzten Dezember. Der entgegengesetzten Ansicht sind die Gewerkschaften. Ihren Vertretern zufolge konnte ein Viertel der Bulgaren so gut wie nichts für die Feste beiseite legen. Jeder Zehnte werde seine Ausgaben auf ca. 10 Euro drosseln. Etwa 60 Prozent der Befragten wollen 10 bis 50 Euro für Weihnachten ausgeben, lediglich 15 Prozent würden sich das Fest mehr kosten lassen.

Medienberichten zufolge werden die Bulgaren allerdings über die Feiertage über 850 Millionen Euro verprassen – inklusive Reisen, Hotels, Restaurants, Weihnachtsdekorationen und Geschenke. Hinzu kommen auch die Einnahmen von den rund 100.000 Ausländern, die Weihnachten und Silvester in Bulgarien begehen wollen. Über den Daumen gerechnet wird also an eine Milliarde Euro in die Staatskasse fließen. Wenn das mal kein Grund zur Freude und zum Feiern ist. Also – Gläser hoch und toj, toj, toj!

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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