Es sind radikale Eingriffe nötig, damit sich Sofia in eine normale Stadt verwandelt, mit gerechten Lebensbedingungen, ohne Diskriminierung, mit hochwertigen und zugänglichen öffentlichen Räumen für alle Bürger. Das ist das Credo der Mitglieder des Initiativkomitees, das sich für Änderungen bei der Stadtplanung einsetzt.
Am 5. April haben sie das erste Forum für städtische Entwicklung im Betahaus in Sofia organisiert. An diesem Forum haben sich Vertreter unterschiedlicher Institutionen, Architekten, Urbanistik-Experten, frühere und gegenwärtige Gemeinderatsmitglieder, Intellektuelle und Bürger beteiligt.
Im Rahmen des Forums wurden drei Diskussionsrunden veranstaltet. Sie drehten sich um die Rolle und Funktionen des Sofioter Hauptarchitekten, des Kommunalen Expertenrats für Städteplanung und um die Schaffung einer unabhängigen Forschungsstruktur im System für Städteplanung.
Architekt Pawel Jantschew gehört zu den Organisatoren des Forums. Wir wollten von ihm wissen, was er vom künftigen Hauptarchitekten von Sofia erwartet und was für Vorschläge das Initiativkomitee ausgearbeitet hat.
„Momentan ist der Zuständigkeitsbereich des Hauptarchitekten extrem groß, ergo meint die Öffentlichkeit, dass er für viele Probleme direkt verantwortlich ist. Der Gemeinderat und der Bürgermeister haben ihm viel zu große Macht und Verantwortung auferlegt“, erläutert Architekt Jantschew. „Wenn er also allein das Sagen hat, hat er auch die Alleinverantwortung zu tragen. Unser Vorschlag zielt auf eine Aufteilung dieser Verantwortungen. Der Hauptarchitekt solltefür die Billigung der Projekte zuständig sein, sollte aber nicht auch noch die Rolle des Visionärs spielen, der vor Augen hat, wie Sofia in 10 oder 20 Jahren aussehen wird. Aus diesem Grund wollen wir eine Struktur einrichten und sie mit der Funktion des Visionärs beauftragen.“
Zu den Akzenten des Forumszählte die Schaffung einer Balance zwischen privatem und öffentlichem Interesse. Für Walentina Bakalowa, die drei Sofioter Hauptarchitekten als Juristin zur Seite gestanden hat, sollte der künftige Hauptarchitekt als Balanceur agieren. Aus diesem Grund ist eine nachhaltige Planung so wichtig, bei der sich Vertreter unterschiedlicher Interessen treffen und absprechen können. Die Diskussionen über die Gründung eines Expertenrats bei der Sofioter Stadtgemeinde kommentierte Architekt Jantschew folgendermaßen:
„Einige Teilnehmer am Forum schätzen die Präsenz des Unternehmertums in der Sofioter Stadtgemeinde als unzureichend ein, andere behaupten mit Blick auf die allgegenwärtigen Billboardsdas Gegenteil. Ich bin der Ansicht, dass man die Meinung der Bürger berücksichtigen sollte. Allerdings sollte ein Urbanistik-Experte die Prozesse leiten und als Vermittler auftreten, damit die jeweiligen Pläne bereichert werden. Jemand muss aber auch die politische Verantwortung übernehmen“, meint Architekt Jantschew.
Die dritte Diskussionsrunde, die im Rahmen des Forums veranstaltet wurde, war einer speziellen Forschungsstruktur bei der Städteplanung gewidmet, die für die sogenannten Stadtpolitiken zuständig sein soll. Alle waren sich einig, dass eine Struktur dieser Art notwendig ist, deren Maßstäbe und Unabhängigkeit stehen allerdings noch zur Debatte. Für Milena Jakimowa, die Vorlesungen in Soziologie an der Sofioter Universität hält, sollte es ein kompaktes Team von Analysten sein, damit es sich zum Instrument ausartet, das Experten legitimiert, die keine politische Verantwortung tragen. Radikale Eingriffe sind nach Meinung von Architekt Jantschew jetzt und sofort möglich, wenn nur ein politischer Wille dazu da ist.
„Der neue Hauptarchitekt von Sofia wird zeigen, ob er zu konsequenten Handlungen fähig ist. Während des Forums wurde sehr treffend angemerkt, dass genug Experten vorhanden sind, die wissen, worum es geht. An Finanzen zur Erforschung und Planung mangelt es ebenfalls nicht, nun muss nur noch politischer Wille vorhanden sein, die Dinge anzupacken“, sagte abschließend Architekt Pawel Jantschew.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
Fotos: Pawel Jantschew
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