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Nach Chicago und noch weiter – die Weltreise des bulgarischen Dudelsacks

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Foto: Privatarchiv

Jeder, der auf dem Dudelsack spielen will, kann es von zu Hause aus lernen. Doch, die magische Dudelsackmusik klingt am besten in den Rhodopen. Davon überzeugt ist aus Zwetelin Andreew, obwohl er das Internetportal kabagaida.com eingerichtet hat. Eigentlich ist er Software-Ingenieur, aber der tief klingende Dudelsack aus den Rhodopen hat es ihm angetan.

"Dieses Internetportal vereint mehrere Projekte, aber das Hauptziel ist eins – es mögen möglichst viele Menschen die Magie der Dudelsackmusik entdecken", sagt Zwetelin Andreew einleitend. "Im Internet kann man lernen, auf dem Dudelsack zu spielen und sich mit Menschen aus der ganzen Welt austauschen. Darüber hinaus präsentieren sich auf kabagaida.com Kindergruppen, wir stellen Workshops vor, wie auch unsere Laiengruppe `Kajnak`, denn wir sind bereits durch viele Länder der Welt gereist, um den Dudelsack zu popularisieren. Die Online-Kurse sind kostenfrei. Wir haben auch verschiedene Artikel auf Englisch veröffentlicht, wie auch Noten, Videos und überhaupt alles, was einem während der Ausbildung helfen kann. Mehr noch – es ist möglich, sich für einen Videounterricht einzuschreiben", erzählt Zwetelin Andreew.

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Die Besucher der Internetseite sind in erster Linie Bulgaren, die im Ausland leben, aber auch Bulgarienfreunde aus allen Herren Länder. Es gibt viele Freunde der bulgarischen Folklore, die – einmal auf dem Internetportal gelangt – beschließen, auf dem Dudelsack spielen zu lernen. Die Kommune der Dudelsack-Fans ist relativ groß, verrät uns Zwetelin Andreew, der gerade von einer internationalen Dudelsack-Konferenz in Glasgow zurückgekehrt ist.

"In Bulgarien gibt es zwei Hauptarten des Dudelsacks", erzählt er weiter. "Die Kaba-Gajda ist der tiefklingende Dudelsack aus den Rhodopen, und die Dschura-Gajda erklingt in allen anderen Folkloreregionen Bulgariens und wird in Orchestern bevorzugt. Außerdem hat sich in den Jahren die Herstellungsart geändert. Heute verwendet man auch künstliche Stoffe, so dass das Instrument leichter zu stimmen ist", sagt Zwetelin Andreew.

Er ist kein professioneller Musiker, aber die Liebe für die Dudelsackmusik lässt mittlerweile seinen Beruf in den Hintergrund treten. Heute ist Zwetelin Andreew "nur" Vorstandsmitglied in der Softwarefirma und übernimmt keine operativen Aufgaben mehr, um sich seinem Hobby zu widmen. So startete er eine Spendenaktion, um Mittel für eine große Gastspielreise durch die USA zu finanzieren.

"Wir sind auf zwei großen Festivals in den USA eingeladen worden – in Chicago und Richmond", sagt Zwetelin Andreew. "Das World-Music-Festival in Chicago findet auf 20 Bühnen gleichzeitig statt und wird von einer halben Million Zuschauern besucht. Das Festival in Richmond findet an zwei Tagen statt mit rund 300.000 Besuchern. Da die beiden Festivals relativ weit auseinander liegen, wollen wir die Zeit für weitere Auftritte nutzen: in Washington, in Boston und in New York. Um all das auch stattfinden zu lassen, brauchen wir noch eine Zusatzfinanzierung neben den Mitteln, die wir selbst und unsere Partner in den USA bereits zur Verfügung gestellt haben. Es ist eine tolle Sache, wie wir finden, um die magische Dudelsackmusik auch jenseits des großen Teichs berühmt zu machen", sagte abschließend Zwetelin Andreew.


Übersetzung: Vessela Vladkova



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