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25 Jahre Nationalpark „Rila“

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Am heutigen Tag vor 25 Jahren wurde der Nationalpark Rila geschaffen, der nicht nur zu den größten der Balkanhalbinsel, sondern ganz Europas gehört. Mit der Gründung zielte man auf den Schutz der Artenvielfalt sowie seltener und bedrohter Tiere, Arten und Ökosysteme des höchsten Gebirges der Balkanhalbinsel ab. Er umfasste ursprünglich ein Areal von fast 108.000 Hektar und trug zu Beginn die Bezeichnung „Volkspark“. 1999 fand eine Neueinstufung statt und das ursprüngliche Gebiet wurde in den Nationalpark „Rila“ mit einer Fläche von rund 81.000 Hektar und den Naturpark „Rila-Kloster“ aufgeteilt.

СнимкаZum Nationalpark „Rila“ gehören die Reservate „Parangalitza“, „Skakawitza“, „Ibar“ und „Zentrales Rila-Gebirge“, in denen sich natürliche Ökosysteme mit bemerkenswerten Pflanzen- und Tierarten und deren Habitate befinden, für die die strengsten Schutzmaßnahmen gelten. Sie wurden entsprechend in die UN-Liste geschützter Gebiete der Welt aufgenommen. 95 Prozent der Wälder des Rila-Nationalparks bestehen aus Fichten, Tannen und Rumelische Kiefern, wobei das Durchschnittsalter der Bäume 100 Jahre beträgt. Die Vielfalt der Lebensräume bedingte eine Einbeziehung der Schutzgebiete in das Öko-Netz der EU „Natura 2000“.

СнимкаIm Rila-Gebirge gedeihen rund 1.400 höhere Pflanzenarten,“ erzählte uns Kyrill Stamboliew, Pflanzenexperte des Nationalparks. „Im Rila-Nationalpark kann man 105 Pflanzen-Relikte, 36 Balkan- und 21 nationale Endemiten antreffen, von denen 3 nur im Rila wachsen“, erzählt der Botaniker weiter und zählt die Pflanzen auf: „Das sind die Rila-Primel (Primula deorum), der Pawlow-Frauenmantel (Alchemilla pawlowskii) und der Pirin-Rhabarber (Rheum palmatum L.)."

Снимка„Was die Tierwelt anbelangt, ist das Rila-Gebirge der bedeutendste und sicherste Lebensraum des Braunbären in Bulgarien. Hier lebt auch die größte in Bulgarien anzutreffende Population an Balkan-Gämsen (Rupicapra rupicapra); ferner befindet sich hier die höchstgelegene Kolonie Europäischer Ziesel (Spermophilus citellus) und einer der vier Lebensräume des Alpenmolchs (Triturus alpestris). Im Rila-Nationalpark nisten ferner über 100 Vogelarten; darunter sind Steinadler (Aquila chrysaetos), Raufußkauz (Aegolius funereus), Auerhuhn (Tetrao urogallus) und Steinhuhn (Alectoris graeca). Im Rila-Nationalpark gedeihen 38 Prozent aller Pflanzenarten, die in ganz Bulgarien anzutreffen sind, wie auch 80 Prozent aller wirbellosen Tiere, 80 Prozent der Flora der Eiszeitseen und 20 Prozent der Landwirbeltiere.

СнимкаDas Rila-Gebirge mit seiner wunderschönen Natur, seinen Bauden und Öko-Wanderwegen ist ein beliebtes Touristenziel. Dort befinden sich auch einige der bevorzugtesten Schipisten, namentlich in Borowetz und Maljowitza.

СнимкаDas Rila-Gebirge ist aber auch ein geistig-religiöses Zentrum: alljährlich versammeln sich vom 1. bis 23. August an den Sieben Rila-Seen die Anhänger des spirituellen Lehrers und Gründers der okkultistisch-religiösen Gemeinschaft „Universelle Weiße Bruderschaft“, Petar Danow.

СнимкаEs ist jedoch leider so, dass nicht nur die Tätigkeit, sondern selbst die Anwesenheit des Menschen deutliche Spuren hinterlässt. Insbesondere nach der Errichtung einer Seilbahn bis zu den Sieben Rila-Seen, ist der Zustrom noch größer geworden – in den Sommermonaten strömen täglich rund 2.000 Menschen ins Gebirge. Und so kommt es immer häufiger dazu, dass die Besucher trotz aller Hinweise und Belehrungen Müll zurücklassen. Auch das unbefugte Entfachen von Lagerfeuern hat sich in ein ernstes Problem verwandelt. Es wird vor allem der Boden geschädigt und damit auch die Pflanzen und Kleintiere. Die Parkwächter reichen nicht aus, um für den Schutz an allen Orten des Nationalparks gleichzeitig zu sorgen. Deshalb kann man nur an das Gewissen der Touristen appellieren.

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Übersetzung: Wladimir Wladimirow

Fotos: BGNES und bg.wikipedia.org



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