Vom 17. bis zum 19. November fand in Sofia das 3. Internationale Treffen der Länder aus Mittel- und Osteuropa für Solidarität mit Kuba statt. Vertreter aus über 20 Staaten haben sich daran beteiligt. Organisiert wurde es von der Vereinigung für Freundschaft Bulgarien-Kuba, vom Kubanischen Institut für Freundschaft mit den Völkern und der kubanischen Botschaft in Bulgarien. Die Teilnehmer haben das inzwischen 55 Jahre andauernde Wirtschafts- und Finanzembargo gegen Kuba entschieden verurteilt. Sondergast des Forums, das unter dem Zeichen des 50. Todestags des legendären Guerillaführers Ernesto Che Guevara stand, war dessen Tochter Aleida Guevara. Sie weilte nun zum dritten Mal in Bulgarien. In einem Exklusivinterview für Radio Bulgarien antwortete sie auf die Frage, wo sich für sie die Grenze zwischen der Legende Che Guevara und ihrem Vater befindet:
„Für mich ist er keine Legende. Mein Vater war stets bemüht, ein guter Mensch zu sein und den anderen mit seinen Taten zu helfen. Er hat geliebt und wurde geliebt, hatte Freude am Leben, aber auch Enttäuschungen. Er war ein Mann aus Fleisch und Blut, der mir das Leben geschenkt hat und den ich geliebt, geachtet und bewundert habe. In unserem Land wird er von den Leuten geliebt und geachtet. Selbst wenn ich zwei Leben hätte, könnte ich nicht all die Liebe erwidern, die mir als Tochter von Che Guevara zuteilwird“, sagt Aleida Guevara.
Es wird kommentiert, dass es ernsthafte Differenzen zwischen Che Guevara und Fidel Castro gab und dass Castro seinen Waffenbruder nach Bolivien in den sicheren Tod geschickt hat. Inwiefern entspricht diese These der Wahrheit?
„Das ist absoluter Unsinn. Man muss gehört haben, wie Fidel vom ihm sprach“, erwidert Aleida Guevara. „Zudem hätte mein Vater seine Frau und seine Kinder nie an einem Ort zurückgelassen, wo sie sich nicht sicher fühlen würden. Mein Vater war überzeugt, dass uns die kubanische Revolution eine gute Bildung sichern wird und wir uns als Persönlichkeiten entfalten können. Fidel hat uns stets zur Seite gestanden. Er wusste genau, wann ich gute Noten oder mein Bruder Probleme in der Schule hatte. Wenn ich geheiratet hätte, ohne es ihm zu sagen, hätte er mir das nie vergeben. Am Tag meiner Hochzeit kam eine jugoslawische Delegation mit dem letzten Präsidenten des Landes (Vojislav Koštunica) nach Kuba und Fidel soll während des Treffens immer wieder auf seine Uhr geschaut haben. Und plötzlich sagte er: „Heute ist die Hochzeit von Aleidita, der Tochter von Che. Ich muss unbedingt hin“. Koštunica sah ihn komisch an, weil auch er das gehört hatte, wonach Sie fragen. Es wurde beschlossen, uns gemeinsam zu besuchen. Wir hatten an die 30 Gäste im Haus meiner Mutter versammelt und hatten eine Flasche Sekt, die ich aus Angola mitgebracht hatte. Plötzlich stand die ganze Delegation aus ca. 100 Personen vor der Tür. Gut, dass sie einen Kasten Apfelwein mitgebracht hatten, damit wir miteinander anstoßen konnten. Fidel war wie ein Vater für uns.“
Würde die Welt von heute Che Guevara gefallen?
„Manche Dinge würden ihm gefallen, andere nicht. In Lateinamerika haben sich wichtige Revolutionen ereignet. Schauen Sie sich Bolivien an. Es war eines der ärmsten Länder auf unserem Planeten, und nun schreitet es entschieden auf dem Weg der Entwicklung voran. Auf der anderen Seite – Syrien! Er ist in Syrien gewesen. Seinerzeit war das ein friedliches und blühendes Land, heute ist es vom Krieg vollkommen zerschunden. Und die Menschheit reagiert überhaupt nicht darauf. Das würde ihm bestimmt nicht gefallen.“
Und wie sieht Bulgarien in den Augen von Aleida Guevara aus?
„Bulgarien ist ein herrliches Land mit einer unwahrscheinlichen Kultur, doch am meisten beeindruckt mich immer der Umgang mit den Menschen. Ihr Land hat viele Änderungen durchgemacht, doch Ihr Volk hält trotzdem an seiner Solidarität mit Kuba fest. Das ist wirklich sehr wichtig. Wenn man gegen viele Schwierigkeiten ankämpfen muss, wie das in Bulgarien passiert, kann man davon erdrückt werden. Wenn man um das Überleben oder ein besseres Leben kämpft, vergisst man zuweilen seine Mitmenschen, sogar sein eigenes Volk. Trotzdem gibt es hier Menschen, die das kubanische Volk weiterhin unterstützen. Das ist beeindruckend. Wenn ich unter Bulgaren bin, trennt mich von ihnen einzig die Sprachbarriere. Ich wünschte mir, Ihre Sprache zu sprechen, um leichter mit den Menschen kommunizieren zu können, Ihre Lieder zu singen und Ihre Tänze zu tanzen. Ich fühle mich als Teil eines Volkes, das auch Teil meines Lebens ist“, gestand Aleida Guevara.
Übersetzung: Rossiza Radulowa
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